Formel E

Der große TV-Vergleich zwischen Formel 1 & Formel E

Timo Pape

Timo Pape

Vor einigen Tagen veröffentlichten wir eine TV-Analyse zu den Einschaltquoten der zweiten Formel-E-Saison. Daraus ging hervor, dass in Deutschland 1,5 Millionen Menschen die Rennen der Elektroserie einschalteten. Die Rennen erreichten im Schnitt knapp 150.000 Zuschauer. In einer Repucom-Studie, die von 'Forbes' veröffentlicht wurde, sind nun die Zuschauerzahlen zur ersten Saison erschienen - im direkten Vergleich mit der Formel 1.

In der Studie wird der Unterschied zwischen Königsklasse und frisch gegründetem Start-up deutlich: Während in der Formel-1-Saison 2015 über alle Rennen hinweg 1,5 Milliarden Menschen einschalteten, sahen die Premierensaison der Formel E "nur" 61,5 Millionen. Das entspricht etwas mehr als vier Prozent der Gesamtzuschauer der Königsklasse.

Allerdings hat dieser Wert kaum Aussagekraft, denn während die Formel 1 über das Jahr hinweg 19 Rennen austrug, kam die Formel E nur auf derer elf. Heruntergebrochen auf ein Rennen verzeichnete die Formel 1 im Durchschnitt 79,6 Millionen TV-Zuschauer, die Elektroserie kam auf 6,1 Millionen. In diesem valideren Vergleich kommt sie somit auf knapp 7,7 Prozent der Formel-1-Reichweite. Anders formuliert: Die Formel-1-Rennen sahen durchschnittlich 13-mal mehr Menschen als die Läufe der Formel E.

Was die Spitzenwerte bei einem einzelnen Event angeht, so fällt der Vergleich nicht ganz so deutlich aus. Den Grand Prix der USA in Austin schalteten weltweit 96,1 Millionen Menschen ein (156 Prozent der gesamten Formel-E-Saison), den Peking ePrix hingegen 9,7 Millionen. Das entspricht etwas mehr als 10 Prozent. Zwar wurde beim Saisonfinale von London sogar eine Quote von 9,8 Millionen gemessen, allerdings verteilt auf zwei Tage.

Am wenigsten Interesse rief in der ersten Formel-E-Saison der Long Beach ePrix hervor. Gerade einmal 3,9 Millionen Fans schalteten weltweit ein. Allerdings auch geschuldet dem Rennstart um 1 Uhr MEZ. Dadurch fielen sowohl Europa als auch der starke japanische Markt quasi weg. Der Quotenflop der Formel 1, der Grand Prix von Suzuka, lockte immerhin noch 54,5 Millionen Menschen an die Bildschirme.

Deutschland viertstärkster Markt der Formel E

Besonders interessant ist der Ländervergleich. In der Formel 1 kamen 2015 insgesamt 269,2 Millionen Fernsehzuschauer aus Deutschland. Das entspricht einem prozentualen Anteil von knapp 18 Prozent. Deutschland ist damit weiterhin der wichtigste Markt für die Königsklasse. Mit Blick auf die Formel-E-Zuschauer liegt Deutschland mit 2 Millionen TV-Zuschauern hingegen nur auf Platz vier.

Ob dieser Wert realistisch ist, zweifeln wir zumindest an. Denn in Saison eins zeigte allein Pay-TV-Sender Sky die Formel E in Deutschland - zum Teil mit weniger als 10.000 Zuschauern pro Rennen. Der Wert scheint uns demnach zu hoch. In unserer Analyse für Saison zwei kamen wir auf rund 1,5 Millionen TV-Zuschauer in Deutschland - wohlgemerkt im Free-TV bei Eurosport und DMAX.

Am besten kommt die Formel E in Japan an. Erstaunliche 21 Millionen Japaner schalteten in Saison eins den Fernseher ein. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Gesamtzuschauer kam somit aus dem "Land der aufgehenden Sonne". Generell liegt Japan in Sachen Elektromobilität weit vorn. Auch einen Demolauf der Formel E mit Team Aguri und Sakon Yamamoto hat es in Tokio bereits gegeben. Nun wird es höchste Zeit für einen eigenen ePrix.

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