Formel E

"Desaster, das niemals passieren sollte" - Auch HWA-Teamkollegen kollidierten

Timo Pape

Timo Pape

Die Kollision zwischen den beiden BMW-Teamkollegen Antonio Felix da Costa und Alex Sims war das Thema des zweiten Saisonlaufs der Formel E in Marokko, warfen die beiden doch einen fast sicheren Doppelsieg weg. Es war jedoch nicht die einzige teaminterne Carambolage, denn auch die HWA-Piloten Gary Paffett und Stoffel Vandoorne kollidierten bereits in der ersten Kurve, was zum Aus für beide führen sollte. Entsprechend frustriert zeigten sich die Fahrer sowie Teamchef Ulrich Fritz nach dem Rennen.

Der Marrakesh E-Prix bot für HWA Racelab zunächst einen verheißungsvollen Auftakt: Auf dem Circuit International Automobile Moulay El Hassan war das Team aus Affalterbach beim 1. Freien Training mit ansprechenden Ergebnissen in den Renntag gestartet. Vandoorne, der beim Saisonauftakt in Riad auf dem 17. Rang gelandet war, konnte seinen VFE-05 in der Session auf dem elften Rang platzieren. Auch Paffett, der in Riad ausgefallen war, lag mit der zwölftbesten Zeit in Reichweite der Top 10.

Einen ersten Rückschlag erlebte das neue deutsche Team der Formel E jedoch schon im Qualifying: Aufgrund von Antriebsproblemen kam Paffett nicht über den 19. Startplatz hinaus. Ein Shutdown der Stromversorgung vereitelte außerdem die schnelle Runde von Vandoorne, sodass der Belgier am Ende des Feldes in das zweite Saisonrennen gehen musste.

Im Rennen erlebten die Fans eine turbulente Startphase, der einige Piloten zum Opfer fielen – unter anderem auch das Duo von HWA. Nach einer Kollision der beiden Teamkollegen in der ersten Kurve musste Vandoorne zurück an die Box und konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen. Als Folge der Kollision kam es beim Fahrzeug von Paffett zu einem Platten, der den Briten ebenfalls zur Aufgabe zwang.

Das sagen die Beteiligten

Gary Paffett sagt: "Es sind gemischte Gefühle nach dem Rennen hier in Marrakesch. Wir hatten ein gutes Training am Morgen, da lief alles reibungslos. Die Pace war gut, und ich war sehr zufrieden mit dem Auto. Wir hatten keine Probleme, es war wirklich ein guter Start in den Tag. Im Qualifying lief es dann ein wenig schlechter. Wir hatten Balance-Probleme und das Auto war schwieriger zu fahren. Und wir hatten auch Probleme mit den Power-Aggregaten, was zur Folge hatte, dass wir weiter hinten starten mussten."

"Im Rennen selbst bremste Stoffel in Kurve 1 ein wenig spät und traf mich an der Seite, was zu einer Beschädigung führte", schildert der Brite den Unfall. "Letztlich hatte ich kurz darauf einen Platten und musste das Rennen aufgeben. Es ist schade, weil die Pace im Training eigentlich ganz gut war. Aber wir haben viel gelernt im Laufe dieses Wochenendes und werden insgesamt besser vorbereitet sein - aber letztlich bleibt es ein frustrierender Tag."

Stoffel Vandoorne sagt: "Das war leider ein sehr kurzes Rennen für uns. Schon nach der ersten Kurve war alles vorbei. Die Bedingungen am Start waren tricky mit viel Qualm und schlechter Sicht. Viele Fahrzeuge sind kreuz- und quergefahren und auch von der Strecke abgekommen. Ich war vielleicht etwas zu ehrgeizig und konnte es in dem Tumult nicht verhindern, Gary zu treffen. Es ist traurig, dass wir das Rennen nicht beenden konnten. Es wäre wichtig für uns gewesen, Kilometer zu sammeln. Sehr enttäuschend, aber wir werden versuchen, in Santiago zurückzuschlagen."

Teamchef Ulrich Fritz sagt: "Das war einfach nur ein Desaster heute. Zunächst die Probleme mit dem Power-Shutdown während des Qualifyings, und dann berührten sich beide Autos in der ersten Kurve. Natürlich ist das etwas, das niemals passieren sollte. Aber unglücklicherweise war es heute der Fall. Es tut mir leid für das ganze Team. Alle haben so hart gearbeitet in den vergangenen Wochen und wurden dafür heute nicht belohnt. Aber ich bin mir sicher, wenn wir so weiterarbeiten, wie wir es bis hierhin getan haben, dann werden die Ergebnisse kommen."

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