Di Grassi beschimpft Vergne als "Idiot" - Die Fahrerstimmen aus London
Tobias Bluhm
Ein besseres Drehbuch hätte selbst Hollywood nicht schreiben können. Nach dem ersten London ePrix 2016 steigt die Spannung um die Titelentscheidung ins Unermessliche. Rundenlang kämpften die beiden Kontrahenten Lucas di Grassi (ABT) und Sebastien Buemi (e.dams) in einem harten Kopf-an-Kopf-Rennen um die Überhand. Letztendlich kam di Grassi vor Buemi auf Rang vier ins Ziel. Vor dem zweiten London ePrix am Sonntag trennen die beiden Kontrahenten nur drei Punkte. Wir haben für euch die Stimmen nach dem Rennen gesammelt.
Nico Prost (e.dams, 1.): "Das Team hat ein fantastisches Auto gebaut. Ich brauchte mir gar keine Sorgen um meine Hintermänner zu machen und konnte konzentriert das Rennen kontrollieren. Es war stellenweise wirklich wie ein Spaziergang im Park. Nach all den Problemen zu Beginn der Saison jetzt auf Platz drei in der Fahrerwertung zu stehen, zeigt, wie stark wir zurückgekommen sind. Ich freue mich schon auf morgen!"
Bruno Senna (Mahindra, 2.): "Ich bin so glücklich! Das Auto war selten so gut wie heute, aber der blaue Wagen vor uns war schlicht und einfach nicht einholbar. Nico hat sich den Sieg absolut verdient. Ich freue mich, heute mit ihm gemeinsam auf dem Podium zu stehen. Für einige Zeit musste ich während des Rennens mit der Energie aufpassen, aber glücklicherweise war Oliver (Turvey) hinter mir auch etwas zu langsam."
Jean-Eric Vergne (Virgin, 3.): "Speziell nach dem Unfall im Qualifying heute Mittag ist es toll, jetzt auf dem Podium zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt starten könnte. Ich bin sehr froh, mit so einem Team wie Virgin arbeiten zu dürfen, die mein Auto so schnell reparieren konnten. Das Podium ist für mein Team, danke an alle!"
Lucas di Grassi (ABT, 4.): "Sebastien [Buemi] hatte ein viel schnelleres Auto. Ich glaube, wir haben einen guten Job gemacht, ihn hinter uns zu halten. Es war ein sehr harter aber fairer Kampf - anders als das Duell gegen JEV (Jean-Eric Vergne), an dem ich mir meinen Frontflügel zerstörte. Wenn du einen Fahrer neben dir hast, kannst du nicht einfach die Tür schließen. JEV war wirklich ein Idiot. Heute ist viel passiert - hoffentlich können wir morgen da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben."
Sebastien Buemi (e.dams, 5.): "Das Rennen heute hat mir gezeigt, wie schnell wir sein können, wenn alles zusammenspielt. Im Qualifying lief es wegen des Regens nicht allzu gut, dafür konnte ich das Auto im Rennen komplett ausreizen. Ich bin ziemlich zuversichtlich für morgen. Der Kampf mit Lucas (di Grassi) war sehr hart - aber ich habe gespürt, dass er einen Unfall provozieren wollte. Ich musste häufig zurückstecken, um eine Kollision zu vermeiden."
Sam Bird (Virgin, 7.): "Zu Beginn der letzten Runde hatte ich noch eine ganze Menge Energie zur Verfügung, doch plötzlich entleerte sich meine Batterie. Als ich durch die letzte Kurve kam, war sie komplett leer und ich war chancenlos. Ich bin enttäuscht, dass wir dadurch jetzt auf Platz vier in der Fahrerwertung sind. Jetzt müssen wir uns sammeln und uns diesen Rang morgen zurückerobern."
Robin Frijns (Andretti, Ausfall): "Im ersten Auto hatte ich gute Pace, leider schafften die e.dams- und ABT-Autos es dann irgendwann doch hindurch. Nun gut, ein und ein halber ABT, schließlich hatte ich eine Kollision mit Daniel (Abt). Er wollte mich von außen überholen und berührte bei seinem Manöver mein linkes Vorderrad: Daniel flog ab, kam zurück auf die Strecke und nahm mich mit. Ich habe ihm genug Platz gelassen. Schade, denn ich hätte heute gute Punkte sammeln können."
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