Formel E

Di Grassi gewinnt Formel-E-Premiere – Heftiger Überschlag von Heidfeld

Timo Pape

Timo Pape

Der erste Sieger der Formel-E-Geschichte heißt Lucas di Grassi!
Allerdings ist das Thema des Saisonauftakts ein heftiger Unfall zwischen Nick Heidfeld und Nicolas Prost kurz vor Schluss. Der Franzose, der von der Pole-Position gestartet war, hatte das ganze Rennen über geführt. Kurz vor Schluss hatte sich Heidfeld, der durch einen guten Boxenstopp auf Rang zwei vorgerückt war, jedoch so nah dran, dass er in der letzten Kurve zum Überholmanöver ansetzte.

Nur wenige Meter trennten den Venturi-Piloten vom ersten Sieg in der Formel E, doch urplötzlich zog Prost nach links auf Heidfelds Spur und fuhr dem Mönchengladbacher in die Seite. Der 37-Jährige überschlug sich infolge dessen mehrfach, kletterte aber zum Glück unbeschadet aus dem Wrack seines Autos. Heidfeld gibt nach dem Rennen via Twitter Entwarnung bezüglich seines Gesundheitszustandes, ist aber sehr enttäuscht und wütend: “Mir geht es gut. Körperlich zumindest… Dieses Rennen hätte ich gewinnen müssen, aber jetzt stehe ich mit nichts da.”

Di Grassi, der hinter den beiden Führenden lag, profitierte vom Unfall und holte sich den Premierensieg, doch auch er kann sich nur bedingt freuen: “Es ist ganz toll, der erste Sieger der Formel E zu sein”, meint der Brasilianer. “Allerdings wünscht sich niemand so etwas, wie es in der letzten Kurve passiert ist. Ich bin froh, dass Heidfeld okay ist. Das Auto hat sich als sehr sicher erwiesen.”

Trotzdem habe der Erfolg einen faden Beigeschmack: “So will niemand gewinnen”, stellt der Brasilianer klar und erinnert sich an ein durchwachsenes Rennen, in dem ihm sogar ein FanBoost vergönnt war: “Unsere Strategie war heute nicht die beste. Wir haben eine Position verloren und konnten sie nicht zurückgewinnen. Ich bin sehr glücklich, diesen Sieg trotzdem nach Hause gebracht zu haben.”

Daniel Abt, der eigentlich als Dritter ins Ziel kam, wurde nachträglich von der Rennleitung mit einer Strafe bedacht und fällt dadurch auf Platz zehn zurück – statt 15 Punkten gibt es nun nur noch einen. Der 21-Jährige hatte im Rennen zu viel Energie verbraucht: “Es ging um 0,2 Kilowattstunden, die sicher nicht den Ausgang des Rennens beeinflusst haben. Aber Regeln sind Regeln.”

“Dass ich eine Strafe erhalten habe, muss ich akzeptieren”, sagt der Kemptener. Auf Platz drei zu fahren und trotzdem nicht aufs Podium zu dürfen, sei jedoch “einfach schrecklich”. So verlasse Abt China mit einem lachenden und einem weinenden Auge “Ich habe mich im Team und im Auto absolut wohlgefühlt. Auf diese Premiere bin ich stolz, ebenso auf den Sieg des Teams durch meinen Teamkollegen. Glückwunsch an Lucas!”

Der zweite Platz ging somit an Franck Montagny (Andretti), Dritter wurde Sam Bird (Virgin). Im Mittelfeld spielten sich das ganze Rennen über spannende Zweikämpfe ab, die Fans kamen auf ihre Kosten. Insgesamt sieben Ausfälle hatte die Formel E beim Auftaktrennen zu beklagen, darunter auch Bruno Senna (Mahindra), der dadurch gleich nach dem Start für eine Safety-Car-Phase sorgte, und der schnelle Sebastien Buemi (e.dams).

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