Formel E

Di Grassi wettert nach Formel-E-Crash in Rom gegen Rivale Buemi: "Sehr gefährliches, verrücktes Manöver"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Nachdem er am Samstag souverän in Führung liegend mit einem Antriebswellendefekt ausschied, hatte Lucas di Grassi auch im Sonntagsrennen Pech: Nach einer Kollision mit Sebastien Buemi war das Rennen für den Brasilianer schon nach sieben Runden vorbei. Sein ewiger Rivale wurde zwar bestraft, dennoch zeigte sich di Grassi nach dem Rennen äußerst frustriert.

Nissan-Pilot Buemi versuchte in der schnellen Passage nach Kurve 6, sich mit aktiviertem Attack-Mode an di Grassi vorbeizuschieben. Der Audi-Fahrer fuhr Kampflinie, um die achte Position zu verteidigen. Buemi fuhr ihm dabei mit rund 200 km/h ins Heck. Di Grassi verlor die Kontrolle über seinen Boliden und schlug mit der linken Fahrzeugfront hart in die Streckenbegrenzung ein. Dabei brach die Radaufhängung an seinem Audi e-tron FE07. Di Grassi rollte aus und musste den Wagen einige Meter weiter in einer Auslaufzone abstellen.

Um das Auto gefahrlos bergen zu können, rief die Rennleitung eine Full-Course-Yellow-Phase aus. Für di Grassi war die Schuldfrage sofort eindeutig. Er funkte an seine Box: "Buemi sollte eine harte Strafe erhalten. Das war ein sehr gefährliches, verrücktes Manöver!" Das nächste Kapitel also in der ewigen Fehde zwischen den Erzrivalen di Grassi und Buemi.

"Unglaublich dummes Manöver" - Rennkommissare sehen Schuld bei Buemi

Für di Grassi war der Sonntag somit frühzeitig und erneut ohne eigene Schuld gelaufen. Buemi konnte seine Fahrt hingegen fortsetzen und erreichte das Ziel an achter Position. Die Rennkommissare untersuchten den Zwischenfall jedoch nach dem Rennen und sahen die Schuld beim Schweizer. Sie verhängten eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, die auf seine Rennzeit addiert wurden, sowie zwei Strafpunkte. Ein vergleichsweise mildes Urteil, dennoch fiel Buemi durch die Strafe auf Platz 10 zurück.

"Es gibt nicht meine Perspektive oder eine andere Perspektive", so di Grassi bei 'Motorsport.com'. "Es gibt die Perspektive der Regeln und der Rennkommissare. Buemi hat eine Strafe bekommen. Es war ein unglaublich dummes Manöver. Er war im Attack-Mode und hat versucht, mich zu überholen. Er entschied sich in letzter Minute, von innen nach außen zu wechseln. Es endete damit, dass er das Heck meines Autos berührte und dann mein Rennen beendete. Es ist eine Schande."

"Sehr hartes Wochenende", twitterte di Grassi nach dem Rennen. "Es tut mir so leid für die Leute von Audi. Wir haben uns alle sehr angestrengt, um das Auto konkurrenzfähig zu machen. Und das waren wir, gestern wie auch heute. Aber leider endeten beide Tage außerhalb unserer Kontrolle mit null Punkten. Wir werden noch stärker zurückkommen. Danke für all eure Unterstützung."

"Die Situation, die zum Ausfall von Lucas geführt hat, war sehr enttäuschend", sagte Audi-Teamchef Allan McNish kurz nach dem Rennen. "Im Video sieht man, dass Sebastien Buemi Lucas am Heck erwischt und Lucas sich daraufhin in die Mauer dreht."

Buemi widerspricht Rennkommissaren: "Bin nicht damit einverstanden"

"Offensichtlich wurde ich dafür bestraft. Ich bin nicht damit einverstanden, um ehrlich zu sein", sagte Buemi nach dem Rennen bei 'Motorsport.com'. "Ich fuhr im Attack-Mode und hatte deutlich mehr Leistung. Meiner Meinung nach hat er sich so spät bewegt, dass ich im Grunde keine Zeit mehr hatte zu reagieren."

"Es stört mich nicht, dass er die Tür zugemacht hat", erklärt Buemi weiter. "Es ist kein Problem, dann versuche ich es auf der anderen Seite. Aber er ließ mich in dem Glauben, dass er die Tür nicht schließen würde. Als ich mich also für die Richtung entschied, ging er nach links, und im selben Moment habe ich ihn berührt."

Viel Zeit, sich über den Unfall und die verlorenen Punkte dieses Wochenendes zu ärgern, bleibt für di Grassi nicht. Schon in knapp zwei Wochen steht der Valencia E-Prix auf einer mutmaßlich modifizierten Variante des Circuit Ricardo Tormo auf dem Plan.

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