Die E-Säule: Zahlen, Daten & Statistiken der Formel E aus Rom
Tobias Bluhm
Der Kampf um die Meisterschaft in der Formel-E-Saison 2017/18 ist wieder offen. Nach seinem zweiten Sieg des Rennjahres liegt Virgin-Pilot Sam Bird nur noch 18 Punkte hinter Jean-Eric Vergne (Techeetah) und hat bereits beim nächsten Event in Paris die Chance, am Franzosen vorbeizuziehen.
Doch während der Bird-Sieg und das tragische Ende von Felix Rosenqvists (Mahindra) Rennen die Schlagzeilen nach dem Rennen bestimmten, nahmen die Teams noch viele weitere Erkenntnisse aus Italien mit. In unserer Analyse-Serie "Die E-Säule" präsentieren wir dir nach jedem Rennen eine tiefgründige, aber leicht verständliche Analyse der wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zur Formel E. Denn wie immer gab es auch in Rom einige überaus spannende Entwicklungen zu beobachten.
Rosenqvist & Bird in eigener Liga
Italien war erwartungsgemäß ein gutes Pflaster für das DS-Virgin-Team, das mit drei Gängen ideal auf den langsamen und kurvenreichen letzten Sektor vorbereitet war. Doch auch Mahindra trumpfte in Rom mächtig auf. Der Performance-Unterschied wird besonders beim Blick auf die Rundenzeiten der ersten Rennhälfte deutlich: Felix Rosenqvist (Mahindra) und Sam Bird fuhren pro Umrundung des Kurses dem Feld im Schnitt eine halbe Sekunde davon.
Nach den Boxenstopps trumpfte dann allerdings Dragon auf. Jose Maria Lopez, der das Rennen in Runde 29 durch einen technischen Schaden am Fahrzeug aufgeben musste, setzte mit einer durchschnittlichen Rundenzeit von 1:39.937 Minuten die schnellste Pace, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Jerome d'Ambrosio (1:39.938 Minuten). Mit einem besseren Ergebnis im Qualifying wäre zweifelsohne ein besseres Resultat für die US-Amerikaner möglich gewesen.
Besonders beeindruckend: Jerome d'Ambrosio war der langsamste Fahrer im ersten, allerdings der zweitschnellste im zweiten Stint. Den Performance-Unterschied an einem einzigen Grund festzumachen, ist schwer. Womöglich hat aber der Verkehr im Mittelfeld Einfluss auf die Rundenzeiten des Belgiers gehabt. Zudem kam er deutlich später an die Box als die meisten Fahrer und konnte somit in der zweiten Rennhälfte mehr Strom geben.
2. Rennhälfte merklich dynamischer
Dass das Rennen nach der Full-Course-Yellow-Phase kurz vor den Boxenstopps deutlich unterhaltsamer wurde, war wohl für alle Zuschauer vor den Fernsehschirmen erkennbar. Die Dynamik des Rom E-Prix spiegelte sich aber auch in den Zeiten wider: Mit der Ausnahme von Mortara (Venturi), Lynn (Virgin) und Piquet jr. (Jaguar) setzten alle Piloten ihre schnellsten Rennrunden im zweiten Stint.
Der Hintergrund dieser Entwicklung sind wohl die Full-Course-Yellow-Phasen, in denen die Piloten zunächst Energie sparten und diese wenig später in Rundenzeit ummünzen konnten. Gleich neun Piloten drehten ihre besten Runden gar in den ersten zwei Runden nach den beiden Gelbphasen des Rennens.
Ob sich der Kampf an der Spitze der Fahrerwertung weiter zuspitzen wird, erfahren wir in nur einer Woche in Paris. Dort feiert die Formel E am 28. April mit dem siebten Lauf der diesjährigen Saison ihre Rückkehr nach Frankreich.
Matt Griffin hat zu diesem Bericht beigetragen.
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