Formel E

Die E-Säule: Zahlen, Daten & Statistiken der Formel E aus Zürich

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Es war ein historischer Tag für die Formel E: Zum ersten Mal seit 64 Jahren schaffte es eine internationale Formelserie am vergangenen Wochenende, ein Rundstreckenrennen in der Schweiz zu veranstalten. Mit dem Julius Bär Zürich E-Prix 2018 eröffnete die Elektroserie nicht nur ein neues Kapitel in der Geschichte des Schweizer Motorsports, sondern läutete auch die letzten Meter in einer furiosen Saison 2017/18 ein.

Wie gut die Titelchancen für Jean-Eric Vergne nach dem Rennen in der Limmatstadt tatsächlich stehen, wer in Zürich besonders überzeugt hat, und wie stark die Aufholjagd von Lucas di Grassi wirklich war, zeigen wir dir wie nach jedem Rennen in unserer tiefgründigen und leicht verständlichen Analyse-Serie "Die E-Säule".

Mahindra gewinnt Boxenstopp-Battle

Auch wenn es auf der Strecke nicht unbedingt nach Plan für das Mahindra-Team lief, gebührt dem indischen Rennstall jede Menge Anerkennung für die Leistung bei den Boxenstopps. Sowohl Rosenqvist als auch Heidfeld schafften es im Rennen als einzige Fahrer in den Bereich der 31-Sekunden-Fahrzeugwechsel.

Das Duo wechselte das Auto damit klar als schnellstes Team im ganzen Feld. Auch di Grassi (Audi), Sarrazin und Felix da Costa (beide Andretti) waren beim Autowechsel stark, kamen jedoch nicht an das Mahindra-Duo heran. Die längste Zeit in der Boxengasse verbrachte mit 1:12.541 Minuten Nelson Piquet jr. (Jaguar), der das Rennen nach seinem Kontakt mit Daniel Abt (Audi) früh aufgeben musste.

Vergnes Konstanz zahlt sich aus, 2. Rennhälfte deutlich schneller

Wie üblich zog das Tempo im Feld in der zweiten Rennhälfte gehörig an. Die absolut beste Pace zeigte dabei Jean-Eric Vergne (Techeetah). Der Franzose, der im Verlauf des E-Prix von Platz 17 auf Position 10 vorfahren konnte, präsentierte sich mit einer durchschnittlichen Rundenzeit von 1:15.512 Minuten erwartungsgemäß von seiner besten Seite und zeigte die wohl beste Leistung aller Fahrer im ganzen Feld.

Minimal langsamer als Vergne war Jose Maria Lopez, der aus seinem weiß lackierten Dragon-Renner alles herausholte, was das Material zu bieten hatte. Im Schnitt war der Argentinier 0,187 Sekunden pro Runde langsamer als Vergne. Ebenfalls stark: Andre Lotterer im zweiten Techeetah, die Audi-Fahrer di Grassi und Abt sowie Sebastien Buemi (e.dams).

Auffällig ist außerdem, dass besonders konstante Fahrer die beste Leistung zeigten. Vergne wich auf seinen schnellsten 30 Runden um gerade einmal um 1,95 Prozent von seiner absoluten Bestzeit ab. Auch di Grassi, d'Ambrosio (Dragon), Prost (e.dams) und Evans (Jaguar) blieben im Verlauf des Rennens ausgesprochen konstant und fuhren in der Folge gute Ergebnisse ein.

Turvey unauffällig, aber schnell

Der heimliche Held des Rennens heißt jedoch Oliver Turvey. Der Brite in NIO-Diensten holte in den 39 Runden von Zürich respektable elf Plätze auf und ließ unter anderem Namen wie Vergne, Rosenqvist und Abt hinter sich. Auf seiner Reise profitierte Turvey zweifelsohne vom Strafen-Pech der Konkurrenz, die durch Durchfahrtsstrafen oder Ausfälle hinter ihm über die Ziellinie kamen.

Dennoch: Ohne gute und konstante Renn-Pace - Turvey fuhr auf Augenhöhe mit Evans und Heidfeld - wäre der neunte Platz zweifelsohne nicht möglich gewesen.

Die letzte Chance für die 20 Elektro-Gladiatoren in dieser Saison zu punkten, bietet der mit Spannung erwartete New York E-Prix 2018. Schon am 14. Juli könnte in der ersten Hälfte des Doppel-Finales am "Big Apple" eine Vorentscheidung in der Meisterschaft 2017/18 fallen. Wir begleiten die Wochen vor und nach dem E-Prix selbstverständlich mit allen Geschichten und Meldungen aus dem Fahrerlager der Formel E.

Matt Griffin hat zu diesem Bericht beigetragen.

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