Formel E

"Die ersten Runden waren wie im Tigerkäfig!" - David Beckmann resümiert Formel-E-Debüt in Jakarta

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

David-Beckmann-Laughs-Formula-E-Andretti-Jakarta

Eine Woche nach seinem Formel-E-Debüt mit Avalanche Andretti blickt David Beckmann zufrieden auf den Jakarta E-Prix zurück. Im Interview mit 'e-Formel.de', das der Deutsche im Rahmen der 300. Folge unseres Podcasts "ePod" gab, berichtet er von seinen ersten Runden im Gen3-Auto, dem Fahrstil seiner Rivalen und dem Kartsport-Gefühl einer Formel-E-Rennteilnahme.

In Jakarta herrschten schwülwarme 31,8 Grad Celsius, als sich David Beckmann, eingepackt in einen feuerfesten Rennanzug und mit seinem markanten, blau schimmernden Helm auf dem Kopf, im engen Andretti-Auto anschnallen ließ. "Das war unglaublich", denkt er an den Start des 1. Freien Trainings zurück. Im Podcast-Interview mit 'e-Formel.de' erzählt der Deutsche: "Die Session begann und die ersten Autos sind an meiner Garage vorbeigefahren. Ich kannte diesen Anblick bisher nur aus dem Ingenieurraum. Jetzt gehörte ich aber dazu - das war der Wahnsinn."

Der 23-Jährige, der seit einigen Jahren auf seine Formel-E-Chance gehofft hatte, nutzte das Indonesien-Wochenende als Lern- und Vorstellungsgelegenheit beim US-amerikanischen Rennstall. "Mein einziger Wunsch war es, Runden zu absolvieren, zu lernen und die Erkenntnisse anzuwenden. Deswegen war ich im ersten Moment auch sehr, sehr sauer, als ich den Unfall mit Lucas (di Grassi im Sonntagsrennen) hatte. Das war, das Letzte, was ich wollte. Letztendlich gehört das aber immer zum Racing dazu. Er hat sich danach auch direkt bei mir entschuldigt."

Insbesondere das Startgetümmel erlebte Beckmann als überaus intensiv. Auch seinen Startplätzen geschuldet, samstags genügte sein Qualifying-Ergebnis nur für Platz 19, sonntags für Platz 18, nahm er die ersten Runden als "sehr chaotisch" wahr. "Ich wurde von den anderen Fahrern vorgewarnt, dass es wie im Tigerkäfig werden würde. Man muss große Risiken eingehen, um zu überholen - ohne Kontakt kommt man da schon gar nicht mehr durch. Langweilig wird das also nicht", scherzt Beckmann.

"Es hat mich an meine Anfänge im Kartsport erinnert, als die erste Runde auch immer so hektisch war. Da musste man nach vorne, egal was es kostet. Sonst ist es zu spät. Damals musste man gleichzeitig seine Reifen schonen, hier in der Formel E ist es das Energiesparen."

Und die extremen Witterungsbedingungen? Damit kam Beckmann gut zurecht: "Ich mache sowieso viel Ausdauertraining, deswegen war ich gut vorbereitet. Mein ehemaliger Trainer war Triathlet und hatte sich in seinem Training gelegentlich ein Fahrrad in ein Dampfbad gestellt. Das war mir aber zu gefährlich", lacht er. "Außerdem muss man so etwas langfristig vorbereiten. Extrem war es für mich trotzdem: Bei der Luftfeuchtigkeit war ich als Deutscher schon immer froh, abends mit meiner Klimaanlage im Hotel zu sein!"

Das gesamte Gespräch mit David Beckmann hört ihr in der 300. Folge unseres Formel-E-Podcasts "ePod" - entweder auf unserer eigenen Podcast-Rubrikseite oder in eurer liebsten Podcast-App.

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