Dragon-Neuling Brendon Hartley: "Wettbewerbslevel in Formel E extrem hoch"
Timo Pape
Brendon Hartley steht kurz vor seinem Formel-E-Debüt. Der ehemalige Formel-1-Pilot heuerte vor einigen Wochen bei Dragon Racing an, nachdem er im Rennen um das bis dahin vakante Porsche-Cockpit den Kürzeren gegen Andre Lotterer gezogen hatte. Erfahrung im Elektro-Rennwagen hat der Neuseeländer bereits beim Testen mit Porsche gesammelt, doch Hartley weiß, dass es gemeinsam mit der Konkurrenz auf der Rennstrecke auch auf andere Faktoren ankommt.
"Risiko gegen Ertrag abzuwägen, ist ein großer Teil des Motorsports - als Rookie in der Formel E mehr denn je", erklärt Hartley und spielt damit auf die engen Straßenkurse der Elektroserie an. "Die Strecken verzeihen keine Fehler. Wenn du für eine gute Rundenzeit in allen Bereichen an die Grenzen gehst, riskierst du, einen Fehler zu machen und in der Mauer zu landen." Das Qualifying sieht er demnach als eine der größten Herausforderungen an.
Zudem hat Hartley Respekt vor der starken Konkurrenz, die ihn in der Formel E erwartet, zumal mit Mercedes und Porsche noch zwei weitere Schwergewichte der Automobilbranche in die Serie kommen. "Das Wettbewerbslevel ist extrem hoch. Erfahrung und Vorbereitung helfen dabei, bei Entscheidungen einen guten Kompromiss zu finden, um Risiken zu minimieren und den Ertrag zu maximieren", erklärt Hartley. "Wenn es dann Rad an Rad um alles geht und zahlreiche Variablen hineinspielen, bleibt es ein Balanceakt - alles Teil dieses Jobs."
Inzwischen hat Hartley die ersten Herstellertesttage mit seinem neuen Team bestritten. Nachdem lange fraglich war, mit was für einem Antrieb Dragon in die sechste Saison starten würde, haben die US-Amerikaner eine Lösung gefunden. Ob es sich dabei um eine Weiterentwicklung des alten Antriebs handelt oder um eine Neuentwicklung, ist allerdings weiterhin unklar.
Als möglicher Teamkollege für Hartley bei Dragon wurde zuletzt der Audi-Werkspilot Nico Müller gehandelt. Wann der Rennstall sein finales Line-up vorstellt, bleibt abzuwarten. Spätestens bei den kollektiven Vorsaison-Testfahrten in Valencia - ab dem 15. Oktober - dürfte es soweit sein.
Foto: Porsche
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