DS blickt auf schlechteste Formel-E-Saison zurück: "Klares Ziel, wieder zurück an die Spitze zu gelangen"
Timo Pape
Auf dem Papier sieht die Formel-E-Saison 2023 von DS Penske gar nicht so negativ aus, wie sie sich anfühlte. Ein Sieg in Hyderabad durch Jean-Eric Vergne, eine Pole-Position durch Stoffel Vandoorne in Sao Paulo und Platz 5 in der Teamweltmeisterschaft - vor der eigenen Konzernschwester Maserati. Dennoch brachte die neue Gen3-Allianz mit Penske einen Tiefpunkt in der eigenen Formel-E-Historie hervor, der jedoch vor allem an DS liegen dürfte. DS-Performance-Boss Eugenio Franzetti zieht Bilanz.
Zweimal Teamchampion, zwei Fahrermeistertitel: DS blickt auf eine erfolgreiche Vergangenheit in der Formel E zurück - mit dem Team Techeetah. Vor der Saison 2023, zum Start der Gen3-Ära, taten sich die Franzosen jedoch mit dem US-Rennstall Penske zusammen und mussten im ersten Gen3-Jahr einen Dämpfer hinnehmen.
Der fünfte WM-Platz ist das schlechteste Ergebnis für DS seit dem eigenen Formel-E-Einstieg in der zweiten Saison (2015/16). Selbst als DS Virgin Racing in der Gen1-Zeit war DS nie schlechter als Rang 4 platziert. Die naheliegende Vermutung, dass der neue Teampartner Penske für das Abrutschen im Klassement verantwortlich ist, lässt sich allerdings nicht bestätigen.
Vielmehr hat DS offensichtlich nicht den stärksten Antriebsstrang im Feld entwickelt. Vor dem Team rangierten in der Gesamtwertung die beiden Jaguar- und Porsche-Teams. DS Penske war somit dritte Kraft, immerhin "Best of the Rest" und landete 23 Punkte vor der eigenen Konzernschwester Maserati MSG Racing mit identischer Hardware. Und das Team mit Sitz in Monaco wurde 2022 immerhin Vizeweltmeister.
Franzetti: "Ein anspornendes Ergebnis"
"Ein anspornendes Ergebnis angesichts der starken Mitbewerber", findet Eugenio Franzetti, Chef von DS Performance, deshalb. DS hat den drittbesten von sechs verschiedenen Antrieben gebaut und war damit erfolgreicher als Nissan, Nio 333 und Mahindra. Dennoch sind die Ansprüche der Marke höher: "Unser klares Ziel ist es, unsere Leistungen zu verbessern und wieder zurück an die Spitze zu gelangen."
Die vergangene Saison beschreibt Franzetti als "Wechselbad der Gefühle": "Manchmal waren es sehr positive Emotionen, wie beim Sieg in Hyderabad, den Podiumsplätzen in Kapstadt und Berlin sowie der Pole-Position in Sao Paulo. Wir haben aber auch Phasen negativer Emotionen durchgemacht." Mit einer solchen Phase beendete DS Penske die Saison auch, wie Jean-Eric Vergne nach dem London E-Prix knallhart analysierte.
"Wir werden all diese Erfahrungen als Grundlage für unsere Vorbereitungen auf Saison 10 nutzen", kündigt Franzetti an. "Schon im September werden wir mit den Vorbereitungen für Saison 10 beginnen. Wir werden aus den positiven Punkten Kapital schlagen und konzentriert daran arbeiten, die negativen Aspekte zu verbessern."
DS Penske hat viel Arbeit vor sich, will das Herstellerteam Jaguar und Porsche gefährlich werden. Denn der diesjährige Antrieb kommt auch noch im zweiten Gen3-Jahr zum Einsatz. Ob die Mannschaft 2023 näher dran sein wird, zeigt sich ab dem Saisonstart am 13. Januar in Mexiko-Stadt.
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