Formel E

DS-Techeetah-Fahrer loben Streckenanpassungen in Diriyya: "Jetzt ist sie noch schneller!"

Timo Pape

Timo Pape

Jean-Eric-Vergne-Downhill-Part-Diriyah-2019

Zwei Wochen vor dem Saisonstart der Formel E in Diriyya am 26. Februar hat die Formel E überraschend noch kleinere Veränderungen am Streckendesign vorgenommen. Die Anpassung mehrerer Kurvenkombinationen - gerade in den schnellen "Esses" - wirkt sich nicht nur auf den Fahrstil aus, sondern auch auf das Energiemanagement. Die beiden DS-Techeetah-Piloten Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne bewerten die Neuerungen positiv.

Erst in der vergangenen Woche am Donnerstag (11. Februar) erhielten alle Teams die Information, dass sich der Straßenkurs nahe der saudi-arabischen Hauptstadt Riad verändern würde. Ebenso bekamen sie die Daten für ihre Rennsimulatoren überspielt - für einige wohl bereits zu spät, denn vereinzeltes Personal soll bereits am Donnerstag mit Charter-Flügen - das Land hat seine Grenzen wegen COVID-19 eigentlich geschlossen - nach Saudi-Arabien geflogen sein.

Die Änderungen am Streckendesign beziehen sich konkret auf vier Stellen: die Kurvenfolgen 9/10, 12/13 und Turn 14 (allesamt in der zweiten Hälfte der schnellen Bergabpassage) sowie die Kombination 18/19, wo abermals die Attack-Zone platziert werden soll. Grund für die Veränderungen waren offenbar eine stellenweise Erneuerung des Streckenbelags und die Schaffung neuer Streckenzugänge.

Felix da Costa: "Strecke macht dadurch noch mehr Spaß!"

Der Simulator des französischen Herstellers DS Performance lief deshalb in den vergangenen Tagen auf Hochtouren. "Wir haben die Änderungen bereits im Simulator", bestätigt Meister Felix da Costa während einer virtuellen Medienrunde gegenüber 'e-Formel.de'. "Aus meiner Sicht macht die Strecke dadurch noch mehr Spaß!"

Die rot eingefärbten Stellen markieren die alte Streckenführung.

Obwohl die Veränderungen auf dem Papier nur minimal aussehen, habe sich der Charakter des Kurses verändert: "Im Hochgeschwindigkeitsabschnitt sind wir jetzt noch ein bisschen schneller. Es war schon vorher eine der schnellsten Formel-E-Strecken und eine riesige Herausforderung. Jetzt ist sie noch schneller, was toll ist!", freut sich Felix da Costa.

Vergne: "Das wird cool, wenn wir da noch schneller herunterfahren"

Der Portugiese erklärt, dass die Anpassungen auch auf die Rennstrategie Auswirkungen haben: "Das verändert das Rennen ein bisschen und auch die Art und Weise, wie wir um den Kurs fahren. Denn weil wir schneller sind, benötigen wir mehr Energie. Gleichzeitig müssen wir aber auch mehr bremsen und können dabei mehr Energie rekuperieren. Es ist einfach anders. Alles in allem sind die Anpassungen eine gute Sache", so Felix da Costa.

Sein Teamkollege Jean-Eric Vergne bewertet die Adaptionen ähnlich und freut sich auf noch mehr Action als in den vergangenen Jahren: "Ja, es geht um die Bergabpassage mit den vielen schnellen Kurven. Sie sind jetzt viel schneller! Das wird cool, wenn wir da noch schneller herunterfahren", erklärt der Franzose auf unsere Frage hin.

Kritisierte Attack-Zone bleibt an selber Stelle wie 2019

Nachdem die Attack-Zone bei der ersten Auflage des Diriyya E-Prix 2018 noch am Ausgang von Kurve 17 lauerte, verlegte die Formel E die Aktivierungsschleifen im darauffolgenden Jahr auf die Außenbahn von Kurve 19. Um sie zu erreichen, mussten Fahrer in Kurve 18 etwas früher als gewöhnlich bremsen, was vergangene Saison zu einem Auffahrunfall zwischen Felix da Costa und Sebastien Buemi führte.

Auf unsere Frage hin, ob sich die Position der Attack-Zone in diesem Jahr verändert habe, entgegnet Felix da Costa: "Ich habe mich schon mit Scot (Elkins), unserem Renndirektor, gezofft, weil ich ihm genau diese Frage gestellt habe (lacht). Aber es wird sich nichts ändern. Fakt ist, dass wir uns im Fahrer-Briefing alle darüber beschwert haben, weil wir denken, dass dies die falsche Stelle ist. Ich glaube, sie wollen einfach ein paar Problemchen und ein bisschen Action heraufbeschwören."

Felix da Costa mahnt deshalb zur Vorsicht: "Wir müssen einfach alle die Augen aufhalten. Letztes Jahr war ich derjenige, der einen anderen Fahrer getroffen hat. Man muss aufpassen, dass man niemanden trifft, aber auch, dass man nicht selbst getroffen wird."

Felix da Costa: "Noch mehr Sicherheitsabstand herausfahren, wenn wir den Attack-Mode aktivieren wollen"

"Das heißt, wir müssen jetzt vielleicht noch mehr Sicherheitsabstand herausfahren, wenn wir den Attack-Mode aktivieren wollen und wenn die Chance besteht, dass auch der Vordermann aktivieren will. Das wird sicherlich spannend", so der amtierende Champion.

Aktuell ist die Strecke in Diriyya zu rund 80 Prozent fertig. Die Beleuchtungsanlagen für die ersten beiden Nachtrennen der Formel-E-Geschichte sind errichtet. Dank moderner Low-Power-LED-Technologie wird dabei der Energieverbrauch im Vergleich zu Nicht-LED-Anlagen um bis zu 50 Prozent reduziert. Die Energie wird dabei vollständig aus erneuerbaren Quellen bezogen.

Auch die Tribünen rund um die Strecke wurden kurioserweise errichtet, obwohl das Rennen ohne Fans an der Strecke stattfinden wird - womöglich noch mit einem Funke Resthoffnung. Das 1. Freie Training von Saudi-Arabien beginnt bereits am kommenden Donnerstag um 16:15 Uhr (MEZ), zu verfolgen im Live-Stream und Live-Ticker auf e-Formel.de. Am Freitag steht schließlich der erste Saisonlauf auf dem Programm (zur TV- und Livestream-Übersicht).

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