"Du bist einfach mitten im Dschungel" - Müller & Hughes schildern Unfall beim Formel-E-Auftakt
Timo Pape
Es war der erste Aufreger in einem chaotischen Formel-E-Rennen: Jake Hughes und Nico Müller verloren in sehr ähnlichen Situationen fast zeitgleich ihre Autos und rutschten seitlich in die Mauer bzw. ineinander. Nach dem Rennen beschrieben sie die Situation, die zum frühen Aus für beide führte.
Der Start beim Sao Paulo E-Prix verlief noch glimpflich, doch in Runde 2 krachte es zum ersten Mal: Fast gleichzeitig kam es in Kurve 6 zu leichten Berührungen zwischen Lucas di Grassi, Jake Hughes und Sebastien Buemi sowie - direkt dahinter - zwischen Nico Müller und David Beckmann. Hughes verlor zuerst die Kontrolle und rutschte seitlich in die Mauer am Kurvenausgang.
Dann passierte Müller mehr oder weniger das Gleiche, nur mit dem Auto von David Beckmann. Er schlitterte nach dem leichten Kontakt seitlich in den bereits eingeschlagenen Maserati. Beide Autos nahmen größeren Schaden und konnten nicht weitermachen. Weil sowohl der Maserati als auch der Andretti abgeschleppt werden mussten, kam das Safety-Car auf die Strecke.
A big crash between Mueller and Hughes ?
— Formula E (@FIAFormulaE) December 7, 2024
The two cars came together on the exit of the chicane. Both drivers are OK
The @Porsche Safety Car is out #SaoPauloEPrix pic.twitter.com/YxfGBHnUa1
"Es gab relativ früh eine chaotische Szene mit drei Autos vor mir", erinnert sich Müller bei DF1 an seinen kurzen ersten Renneinsatz für das Porsche-Kundenteam Andretti. "Ich glaube, es war David (Beckmann), der sich aber auch nicht in Luft auflösen kann - außer, wenn er auf die Bremse steigt. Ich habe versucht, irgendwie auszuweichen."
"Ich glaube, wir konnten da alle nichts machen und haben nur versucht, das Chaos zu vermeiden. Aber dann bist du einfach mitten im Dschungel drin", erklärt der Schweizer seine Position im Getümmel. "Dann gab's eine leichte Berührung. Ich bin seitwärts in das schon stehende Auto von Hughes reingeflogen. Viel Schaden am Auto, keine Punkte - viel schlechter hätte es leider nicht laufen können."
Hughes: "Habe versucht, den Unfall zu vermeiden"
Hughes - ebenfalls in seinem ersten Einsatz für sein neues Team Maserati MSG Racing - schildert den Unfallhergang ähnlich: "Vor uns gab es einen kleinen Stau: Drei oder vier Autos waren in den Unfall eines anderen verwickelt."
"Ich konnte sehen, was in der nächsten Kurve auf mich zukam, also habe ich versucht, den Unfall zu vermeiden. Unglücklicherweise drückte einer der anderen Fahrer jenen Fahrer, dem ich ausweichen wollte, in die innere Mauer, wodurch ich nach außen geschleudert wurde und in der Mauer landete. Gegen so einen Zwischenfall kann man nicht viel tun."
Auch die Rennleitung bewertete die Kettenreaktion als Rennunfall und sprach keine Strafen aus. Müller und Hughes gingen ohnehin leer aus. Während Maserati in Brasilien kaum Land sah - Stoffel Vandoorne landete bei 14 gewerteten Fahrern als Zehnter gerade so noch in den Punkten -, hätte Andretti durchaus das Potenzial für mehr gehabt: Jake Dennis kämpfte bis zu seinem Bremsdefekt um den Sieg.
"Das Auto hat unser Potenzial gezeigt, und wir müssen jetzt gucken, dass wir das in Mexiko voll ausschöpfen", findet auch Müller. Der Mexico City E-Prix findet am 11. Januar statt.
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