Formel E

e-Formel.de Season Awards 2018/19: Ergebnisse veröffentlicht!

Timo Pape

Timo Pape

Wie schon im Jahr 2018 hatten Formel-E-Fans in den vergangenen zwölf Tagen die Möglichkeit, ihre Meinung bei den e-Formel.de Season Awards abzugeben. Mehr als 3.000 Menschen haben sich in diesem Jahr beteiligt und über die Fahrer, Teams, Strecken und Aktionen der Saison 2018/19 abgestimmt. Nachdem die Ergebnisse im Vorjahr vollständig aus dem Voting hervorgegangen waren und Daniel Abt mit seiner großen deutschsprachigen Fan-Basis fast sämtliche Awards absahnte, haben wir das Auswertungssystem in diesem Jahr angepasst und so deutlich ausgewogenere Ergebnisse erhalten.

So floss die Meinung der Community mit einer Gewichtung von einem Viertel (25 Prozent) in das Endergebnis ein. Zudem stimmten insgesamt fünf Vertreter aus der e-Formel.de Redaktion mit jeweils 15 Prozent Gewichtung ab und trugen demnach die übrigen drei Viertel zur Bewertung bei, um ein aussagekräftigeres Bild zu erhalten. Zwar konnte Abt auch in diesem Jahr zwei Gold-Awards sowie zwei Silber- und zwei Bronze-Medaillen abräumen. Am besten schnitt nach der Saison 2018/19 jedoch der alte und neue Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne ab.

So sicherte sich der Franzose den wohl wichtigsten Titel der e-Formel.de Season Awards: Vergne wurde zum "Fahrer des Jahres" gewählt. Mit relativ deutlichem Vorsprung setzte er sich gegen Daniel Abt und seinen bisherigen DS-Teamkollegen Andre Lotterer durch, den wir erst Ende Juli zum Gesamtsieger des e-Formel.de Power-Rankings gekürt hatten. Auch bei den Teams behielt der neue Champion die Oberhand: DS Techeetah ließ die deutsche Mannschaft von Audi Sport ABT Schaeffler als "Team des Jahres" hinter sich. Um den dritten Rang stritten sich bis zuletzt Virgin und Jaguar - mit dem besseren Ende und der Bronze-Medaille für Virgin. Die Top 3 der Season Awards entsprechen somit exakt dem finalen Gesamtstand der realen Meisterschaft.

Rowland & Wehrlein mit gelungenem Einstand

Als "Rookie des Jahres" hinterließ Oliver Rowland den stärksten Eindruck. Der Brite sicherte sich in seiner ersten Formel-E-Saison gleich zwei zweite Plätze sowie drei Pole-Positions und stellte seinen bärenstarken Teamkollegen Sebastien Buemi phasenweise in den Schatten. Hauchdünn dahinter landete Pascal Wehrlein, der ebenfalls eine gute erste Saison zeigte, wenngleich er sein Potenzial aus dem Qualifying nur selten im Rennen umsetzen konnte. Maximilian Günther holte dank seiner beiden fünften Plätze im unterlegenen Dragon Bronze.

Bei der Wahl zum "Quali-König des Jahres" setzte sich Wehrlein hingegen durch. Der Mahindra-Pilot holte eine reguläre Pole-Position in Mexiko-Stadt - Startplatz 1 in Paris wurde ihm nachträglich aberkannt - und gehörte in der Qualifikation fast immer zu den Schnellsten. Im Rennen fehlte dem Deutschen hingegen die Konstanz - ganz im Gegensatz zu Landsmann Daniel Abt, der sich den Titel "Mr. Konstanz" schnappte. Abt blieb in 13 Saisonrennen nur zweimal ohne Punkte. Das gelang sonst niemandem.

Sternstunden von Vergne, Evans & di Grassi

Für die "Beste Fahrleistung in einem Rennen" wurde Jean-Eric Vergne ausgezeichnet. Der DS-Pilot lieferte beim Swiss E-Prix sein Meisterstück ab und gewann auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn von Bern vor dem angriffslustigen - und eigentlich schnelleren - Mitch Evans. Der Jaguar-Pilot musste sich Vergne auch im Voting nur hauchzart geschlagen geben: Seine Triumphfahrt von Rom reichte "nur" zur Silber-Medaille. Abermals knapp dahinter folgte Audi-Pilot Lucas di Grassi mit seinem Zielliniensieg gegen Pascal Wehrlein beim Mexico City E-Prix.

Die "Aufholjagd des Jahres" leistete sich Mitch Evans beim ersten New-York-Lauf. Der "Kiwi" kämpfte sich von Startplatz 13 in einem turbulenten Rennen bis auf den zweiten Rang vor und bewahrte sich damit seine Chance auf die Meisterschaft. Silber ging an Lucas di Grassi, der auf der engen Strecke in Bern vom 19. auf den neunten Platz vorfuhr. Auch Jean-Eric Vergne räumte eine weitere Medaille ab: Nach seinem Dreher in der ersten Kurve von Marrakesch startete er eine beeindruckende Aufholjagd vom letzten Platz (22), die ihn schlussendlich bis auf Rang 5 nach vorn brachte.

Bei der Wahl zum "Überholmanöver des Jahres" setzte sich Sam Bird mit seinem spektakulären und gewagten Angriff gegen Maximilian Günther in Bern relativ komfortabel durch. Der Brite überholte Günther in der schnellsten Passage der gesamten Saison (ca. 225 km/h) bergab beim Anbremsen in eine Rechtskurve außen herum. Mehr muss man wohl nicht sagen. "Hut ab, das war wirklich ein mega Manöver", lobte der überholte Günther seinen Kontrahenten kurz nach dem Rennen an unserem Mikrofon. "Ich habe alles versucht, um gegenzuhalten. Aber er hat es wirklich richtig gut gemacht."

Lila ist Trendfarbe, Audi & BMW dahinter

Im Fragenabschnitt der "Soft Awards" ging es nicht konkret um gute Leistungen auf der Strecke. Bei der Wahl zur "Persönlichkeit des Jahres" setzte sich Jean-Eric Vergne durch - mit knappem Vorsprung vor Antonio Felix da Costa und Daniel Abt. Bemerkenswert insofern, als dass "JEV" mit seinem Funkskandal im Rahmen des New York City E-Prix sicherlich einige Sympathien verspielte. Seine Nervenstärke das ganze Jahr hindurch gab letztlich aber offenbar den Ausschlag. Zum "Pechvogel des Jahres" wurde Daniel Abt gewählt - auch weil sich die Redaktion bei dieser Frage sehr uneinig zeigte. Die Plätze 2 und 3 gingen an Pascal Wehrlein und Sam Bird.

Das schönste Fahrzeug der vergangenen Saison hatte der Umfrage zufolge Virgin Racing. Bei der Wahl zur "Auto-Lackierung des Jahres" schlug der lila-rote Renner gegen den baugleichen, aber etwas bunteren Audi e-tron FE05 von Audi Sport ABT Schaeffler. Der dritte Platz ging an den äußerst interessant designten BMW iFE.18 des deutschen Teams BMW i Andretti Motorsport. Auch DS Techeetah und Jaguar Racing konnten einige Fans überzeugen, wenngleich es nicht zu einem Award reichen sollte.

Formel-E-Strecke von Bern hinterließ guten Eindruck

Zum "Besten Rennen der Saison" wählten die Community und unsere Redaktion den chaotischen Paris E-Prix. Beim ersten echten Regen-Rennen der Formel-E-Geschichte überschlugen sich die Ereignisse. Nach zahlreichen dramatischen Ausfällen, Kollisionen und Überholmanövern holte sich Robin Frijns seinen ersten Formel-E-Sieg. Das zweitbeste Rennen war laut Umfrage der diesjährige Berlin E-Prix auf dem Flughafengelände Tempelhof, der abermals als wahres Festival der E-Mobilität mit gut 23.000 Zuschauern daherkam. Der finale Saisonlauf in New York wurde mit Bronze ausgezeichnet.

Die "Beste Strecke des Jahres" war zeitgleich auch die "Beste neue Strecke des Jahres": der spektakuläre Rundkurs von Bern. Gerade im Rennen der neuen Austragungsorte setzte sich die Schweizer Bundesstadt deutlich gegen Santiago und Diriyya durch. Mit Blick auf den gesamten Rennkalender ging es deutlich enger zu. Hier behauptete sich Bern knapp vor Rom und Berlin.

Erfolgreichster Fahrer der diesjährigen e-Formel.de Season Awards war letztlich Jean-Eric Vergne mit drei Gold-Awards und jeweils einer Silber- und Bronze-Medaille. Daniel Abt räumte insgesamt sechs Medaillen ab, gewann durch das neue Wertungssystem in diesem Jahr aber nur zwei Kategorien. Insgesamt drei Medaillen gingen an Pascal Wehrlein und Mitch Evans. Sam Bird und Lucas di Grassi kamen jeweils zweimal in die Top 3 einer Kategorie. Bei den Teams holten DS Techeetah und Virgin Racing jeweils einmal Gold. Audi musste sich in diesem Jahr mit zwei Silber-Medaillen zufriedengeben.

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