Formel E

Edoardo Mortara nach Platz 3 in Mexiko: "Den Weihnachtsmann gibt es wirklich!"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Das monegassische Venturi-Team erlebte am vergangenen Samstag einen sehr erfolgreichen Renntag beim Mexico City E-Prix. Die gute Performance des Venturi FE-05 zeigte sich bereits im 1. Freien Training, als Edoardo Mortara einen starken zweiten Platz erzielte. Im 2. Freien Training war es dann sein Teamkollege Felipe Massa, der ebenfalls die zweitschnellste Zeit fuhr.

Massa zog anschließend zum ersten Mal in seiner Formel-E-Karriere in die Super-Pole ein, wo er mit einer starken Runde den dritten Startplatz erzielte. Mortara vervollständigte mit dem neunten Platz das gute Quali-Teamergebnis. Während Massa nach einem durchwachsenen Start einige Positionen verlor, profitierte Mortara von der Kollision der vor ihm fahrenden Piloten Nelson Piquet jr., Jean-Eric Vergne und Alexander Sims, sodass er zur folgenden Rennunterbrechung unmittelbar hinter seinem Teamkollegen auf Platz 7 lag.

Mortara überholte Massa und schloss auf die Spitzengruppe auf, während sein Teamkollege wegen einer Fehlkalkulation Energie sparen musste und weitere Positionen verlor. In einer ereignisreichen letzten Runde war Mortara einer der großen Profiteure und verbesserte sich auf den dritten Platz, Massa kam auf Rang 8 ins Ziel. Nachdem es in Santiago die ersten Punkte für die Truppe aus Monaco gab, verbesserte sich Venturi mit nun 31 Punkten auf Platz 6 in der Teamwertung.

"Was für ein Rennen!", freut sich Mortara. "Vierter in Santiago und jetzt Dritter in Mexiko - ich bin über diese Ergebnisse so glücklich! Für mich war der Beginn des Rennens absolut verrückt, jeder kämpfte wie ein Irrer. Ich wollte mich aus allem raushalten und mich auf mein Rennen fokussieren, das hat sich am Ende echt ausgezahlt", so der Schweizer.

Bei 'Motorsport.com' schildert er die dramatische Schlussphase aus seiner Sicht: "Ich hatte am Ende des Rennens viel Energie übrig. Genug, um ein Barbecue zu veranstalten. Als ich auf die Spitzengruppe aufschloss, war ich bereits Sechster. Platz 6 ist für uns bereits eine Top-Position, daher wollte ich diese ins Ziel bringen. Die letzte Runde war dann wie Weihnachten. Zwei Ausfälle, eine Strafe - ich dachte: Den Weihnachtsmann gibt es wirklich!"

Aus nächster Nähe beobachtete Mortara, wie Oliver Rowland und Sebastien Buemi vor ihm die Energie ausging: "Die Nissans hielten vor mir an, und an der Spitze wurde hart gekämpft. Ich dachte, dass es vielleicht einen Crash geben könnte, wenn das so weitergeht, und ich damit auf dem Podium stehen würde - und genau so ist es gekommen. Das Team hat so hart gearbeitet, ich bin sehr stolz auf sie. Wir haben noch viel zu lernen, aber ich denke, dass wir jetzt bewiesen haben, dass wir ein Auto haben, das sich von Rennen zu Rennen verbessert. Ich hoffe, das geht so weiter."

"Gemischte Gefühle" bei Felipe Massa

"Ich freue mich für das Team, habe aber wegen meines Ergebnisses gemischte Gefühle", so Felipe Massa nach dem Rennen. "Ich bin sehr glücklich, dass wir die Leistung des Fahrzeugs im Qualifying gezeigt haben, auch die Rennpace war gut. Eine Fehlberechung während der Rennunterbrechung, die zu einem falschen Energiemanagement geführt hat, kostete mich heute mein Rennen. Ich bin ziemlich enttäuscht, dass ich deshalb Positionen verloren habe."

Der Brasilianer weiter: "Immerhin wissen wir, woran es gelegen hat, und ich konnte einige Punkte erzielen. Ich vermute auch, dass wir nicht die Einzigen waren, die einen solchen Fehler gemacht haben, und zumindest haben wir beide Autos ins Ziel gebracht", spielt er auf Nissan an. "Im Motorsport passieren Fehler, uns allen können welche unterlaufen. Ich bin sehr stolz auf die harte Arbeit, die mein Team an diesem Wochenende geleistet hat. Unser Gesamtergebnis ist hervorragend, und ich freue mich darauf zu sehen, was ich in Hongkong erreichen kann."

Auch Teamchefin Susie Wolff ist vom Ergebnis begeistert: "Was für ein Tag für Venturi - wir hatten nicht nur Felipe in der Super-Pole mit einem fantastischen Qualifying-Ergebnis, sondern auch Edo auf dem Podium. Mein erstes Podium als Teamchefin und ein ganz besonderer Moment für das Team. Vor dem Wochenende waren wir verhalten optimistisch, aber dieses Ergebnis hätte ich nicht vorherzusagen gewagt. Ich glaube wirklich, dass wir heute gezeigt haben, dass wir in Santiago nicht nur Glück hatten, sondern deutliche Fortschritte erzielt haben."

Der nächste E-Prix der fünften Formel-E-Saison findet am 10. März in Hongkong statt. Venturi reist mit guten Erinnerungen in die chinesische Sonderverwaltungszone: Mortara wurde hier im Vorjahr Zweiter und hätte sogar beinahe gewonnen.

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