Ein letztes Mal Gen3-Testfahrten: Vorschau auf den Vorsaisontest der Formel E in Valencia 2025
Tim Neuhaus
Jamie Sheldrick / Spacesuit Media
Die Saisonpause hat bald ein Ende, denn bereits in der kommenden Woche, ab dem 27. Oktober, werden die Formel-E-Teams wieder auf der Strecke sein. Zwar noch nicht im Rennbetrieb, aber bei den Testfahrten in Valencia. Nach einem Jahr Pause aufgrund einer Überschwemmungskatastrophe ist der Circuit Ricardo Tormo 2025 wieder der Austragungsort. Es sind die letzten Testfahrten vor dem Generationswechsel auf die Gen4-Boliden im kommenden Jahr.
In diesem Jahr mit einem Team weniger, aber mit Citroen auch mit einem neuen Namen im Starterfeld, wird die Strecke sowohl vormittags als auch nachmittags ausgiebig befahren werden. Im Anschluss an die Streckenzeit der Stammpiloten wird es am Freitag auch noch einen Tag geben, an dem ausschließlich Frauen für die Teams testen dürfen. Alles, was du vor den Testfahrten wissen musst, haben wir in dieser Vorschau für dich zusammengefasst.
Wo finden die Testfahrten der Formel E statt?
Es heißt zwar "offizielle Testfahrten in Valencia" die Strecke jedoch liegt rund 25 km außerhalb der spanischen Großstadt. Valencia liegt direkt an der Mittelmeerküste im Osten Spaniens. In der direkten Umgebung der Strecke ist die Landschaft hügelig, was sich in einigen Höhenunterschieden beim Streckenverlauf widerspiegelt. Seit 2017 kommt die Formel E in der Vorsaison nach Valencia. Im Jahr 2021 fand sogar ein Rennwochenende dort statt.
Der Circuit Ricardo Tormo bietet verschiedene Layouts. Die Formel E fährt in diesem Jahr dasselbe wie auch schon im Jahr 2023. Diese Variante ist 3,376 km lang und hat 15 Kurven. Es wird mit einer Kurzanbindung ein großer Teil des innenliegenden Kurses durch den direkten Weg von Kurve 9 zu 10 abgekürzt. Außerdem wird es auf der Start-Ziel-Geraden eine zusätzliche Schikane geben, welche die letzte Kurvenkombination der Runde sein wird.
Wie kann ich die Testfahrten verfolgen?
Es wird die meisten Tage zwei Sessions geben: Die Vormittagssession läuft von 9 Uhr (MESZ) bis 12 Uhr (MESZ), die am Nachmittag von 14 Uhr (MESZ) bis 17 Uhr (MESZ). Montagvormittag und Mittwochnachmittag sind für Medienaktivitäten mit den Fahrern vorgesehen, insgesamt werden somit acht Sessions ausgetragen. Von Montag bis Donnerstag ist es der übliche Vorsaison-Test mit den Stammfahrern der Teams. Am Freitag werden dann nur die Frauen auf der Strecke sein.
Die Vorsaison-Testfahrten werden weder im TV noch online übertragen. Die Formel E stellt lediglich ein Livetiming zur Verfügung. e-Formel.de ist jedoch für dich an der Strecke und berichtet unter anderem im Liveticker und mit Tagesberichten über das Geschehen aus Valencia.
Fahrerwechsel, Rookies und ein neuer Teamname – wer nimmt teil?
In der Saisonpause gab es reichlich Rotationen im Fahrerfeld. Lediglich Nissan, Mahindra und Lola Yamaha ABT treten mit denselben Fahrern wie in Saison 11 an. Zudem ist McLaren ersatzlos aus der Rennserie ausgestiegen. Somit werden statt 22 nur noch 20 Fahrer an den Start gehen. Ebenso wird es auch kein Maserati-Team mehr geben, sowohl die italienischen Sportwagenmarke als auch die beiden Fahrer Stoffel Vandoorne und Jake Hughes sind in Saison 12 nicht mehr dabei.
Aus dem Maserati-Team wurde Citroen Racing. Dahinter steckt noch weitestgehend dasselbe Personal, so wird auch Cyril Blais weiterhin das Team leiten. Mit Nick Cassidy und Jean-Eric Vergne haben zwei Top-Fahrer bei der französischen Marke unterschrieben, welche mit dem Team sofort um die Spitze kämpfen wollen. Antonio Felix da Costa ersetzt Cassidy bei Jaguar und Taylor Barnard ersetzt Vergne bei DS Penske.
Porsche sicherte sich die Dienste des Schweizers Nico Müller und bildet somit das letzte Team mit zwei Fahrern, die bereits letzte Saison Stammfahrer waren. Die anderen Teams setzen auf je ein neues Gesicht. Felipe Drugovich von Andretti und Joel Eriksson von Envision Racing haben zumindest schon als Ersatzfahrer einige Formel-E-Rennen bestritten. Pepe Marti hingegen kommt frisch aus der Formel 2 und startet als Rookie für Cupra Kiro.
Übersicht: Die vollständige Nennliste für die Formel-E-Weltmeisterschaft 2025/26
| Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 |
| Andretti | Jake Dennis | Felipe Drugovich |
| Citroen Racing | Nick Cassidy | Jean-Eric Vergne |
| Cupra Kiro | Pepe Marti | Dan Ticktum |
| DS Penske | Taylor Barnard | Maximilian Günther |
| Envision Racing | Sebastien Buemi | Joel Eriksson |
| Jaguar TCS Racing | Mitch Evans | Antonio Felix da Costa |
| Lola Yamaha ABT | Lucas di Grassi | Zane Maloney |
| Mahindra Racing | Nyck de Vries | Edoardo Mortara |
| Nissan | Norman Nato | Oliver Rowland |
| Porsche | Nico Müller | Pascal Wehrlein |
Der Frauentest am Freitag
Jedes Team muss außerdem mit mindestens einem Auto beim Frauentest teilnehmen. Die insgesamt 14 Pilotinnen wurden bereits vorgestellt, es sind einige bekannte Gesichter bestätigt. Auch sie werden für die Teams wichtige Daten für die kommende Saison im Gen3-Evo-Boliden sammeln. Statt nur einer Session wie im Vorjahr steht ihnen nun der gesamte Freitag mit sechs Stunden Fahrzeit zur Verfügung. Auch die beiden Sessions des Frauentests wird e-formel.de mit dem Liveticker begleiten.
Übersicht: Die Nennliste für den Formel-E-Frauen-Test 2025
| Team | Fahrerin 1 | Fahrerin 2 |
| Andretti | Nerea Marti | - |
| Citroen Racing | Tatiana Calderon | - |
| Cupra Kiro | Bianca Bustamante | - |
| DS Penske | Lindsay Brewer | Jessica Edgar |
| Envision Racing | Ella Lloyd | Alice Powell |
| Jaguar TCS Racing | Jamie Chadwick | Juju Noda |
| Lola Yamaha ABT | Marta Garcia | - |
| Mahindra Racing | Chloe Chambers | - |
| Nissan | Abbi Pulling | - |
| Porsche | Gabriela Jilkova | Janina Schall |
Darauf solltet ihr besonders achten
Da wir kurz vor dem Generationswechsel in der Formel E stehen, ist nicht davon auszugehen, dass sich das Machtgefüge der Teams rapide geändert haben wird. Besonders erfolgreich mit dem Gen3-Evo waren bisher Nissan, Porsche und Jaguar. Während Nissan zum Ende der Saison 11 ein wenig schwächelte, war Jaguar TCS Racing mitten im Aufschwung. Ihren erfolgreichsten Fahrer der letzten Saison haben sie mit Cassidy ziehen lassen müssen. Es wird interessant zu sehen, ob Felix da Costa sofort mit Evans mithalten kann.
Citroen Racing ist die größte Unbekannte im Starterfeld. Das Team wurde in der vergangenen Saison - damals noch unter dem Namen Maserati MSG Racing - lediglich Neunter, die technische Grundlage ist weiterhin dieselbe. Hier kommt es außerordentlich auf die beiden neuen Fahrer an. Cassidy kämpfte in den vergangenen drei Saisons um den Titel, Vergne ist der einzige zweifache Formel-E-Meister. Citroen hat daher möglicherweise das stärkste Fahrerduo im Feld. Ob das reicht, um die Lücke nach vorne zu schließen, wird spannend zu beobachten.
Lola Yamaha ABT hingegen beendete die letzte Saison weit abgeschlagen auf dem elften und letzten Platz. Zane Maloney scheiterte als einziger Stammfahrer daran, auch nur einen einzigen Punkt zu erobern. Trotzdem vertraut man im Team auf das alte Gefüge und startet unverändert in die neue Saison. Ob dieses Vertrauen sich auszahlt oder ob das Team nur auf den anstehenden Generationswechsel wartet, wissen wir nach den Testfahrten genauer.
Die erste Session der zwölften Formel-E-Saison wird am 27. Oktober um 14 Uhr (MESZ) freigegeben.
1 Kommentare
Willi ·
Übersichtlich..Ich freue mich auf die kommende Saison..Bleib am Puls des Geschehens..ahoi Willi
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