Formel E

"Ein sehr ehrgeiziges Ziel": Formel E plant Kalender mit insgesamt 15 Rennen für 2021

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Nachdem der ursprüngliche Rennkalender der Formel-E-Saison 2021 weitestgehend zusammengestrichen wurde, hat die Rennserie vor wenigen Tagen die Veranstaltungen bis einschließlich Anfang Juni bekannt gegeben. Die acht bislang verkündeten Rennen sollen aber nur die erste Saisonhalbzeit bilden, denn die Formel E strebt in dieser Saison noch bis zu sieben weitere Rennen an. Diese sollen möglichst wieder vor Publikum ausgetragen werden.

Diesen Wunsch äußerte Alberto Longo, Mitbegründer und Chief Championship Officer der Formel E, kürzlich bei 'Autosport'. Damit würde die Elektrorennserie - trotz weiterhin grassierender Pandemie - in ihrem ersten Jahr als offizielle FIA-Weltmeisterschaft die eigene Rekordmarke von 15 Rennen erreichen. Bislang sind 13 Rennen in der Saison 2018/19 der Höchstwert.

"Wir haben ein sehr ehrgeiziges und optimistisches Ziel, 15 Rennen in dieser Saison zu fahren", erklärt Longo. "Es ist die Saison, in der wir die meisten Rennen in unserer Geschichte austragen werden. Man kann sich sicher vorstellen, dass dies während einer Pandemie eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist."

Die Formel E befindet sich derzeit in Gesprächen mit weiteren Städten. Geplant ist aktuell, London, New York, Berlin und Seoul noch in den Rennkalender aufzunehmen. Auch einen E-Prix in Sanya haben die Verantwortlichen zumindest offiziell noch nicht abgeschrieben, obwohl bis zum Jahresende kein einziges internationales Event in China geplant ist. So hat die Formel 1 den Großen Preis von China für das Jahr 2021 kürzlich bereits abgesagt.

Rennkalender soll um 5 weitere Städte ergänzt werden

Sollten all diese fünf Städte tatsächlich noch ihren Weg in den Kalender finden, müssten mindestens zwei Events als "Double-Header" ausgetragen werden, um auf 15 Rennen zu kommen. Kann Sanya nicht stattfinden, müssten es sogar drei Doppelrennen sein. In Anbetracht der bisherigen Verschiebungen - der Saisonstart findet sechs Wochen später statt als geplant - wäre eine Durchführung der Saison bis Juli, wie der ursprüngliche Kalender es vorsah, nicht möglich. Longo erklärte daher auch, dass die Saison wahrscheinlich bis in den September hinein laufen werde.

"Wir haben ja die Saison etwas ausgedehnt. Da müssen wir flexibel sein, auch wenn wir gerne wie bisher Ende Juli mit der Saison fertig gewesen wären", so der Spanier. Noch nie zuvor wurde eine Formel-E-Saison so spät beendet. Da die Formel E zudem spontan auf Veränderungen wie lokale Verschärfungen der Corona-Maßnahmen reagieren müsse, gebe es "viele Plan B und Cs".

Dazu gehören auch Ausweichorte wie Vallelunga. Die permanente Rennstrecke nördlich von Rom dient als Alternative, sollte der E-Prix in der italienischen Hauptstadt nicht wie geplant stattfinden können. Da Vallelunga jedoch nur rund 30 Kilometer von Rom entfernt ist, könnte eine Verschlimmerung der Lage in Italien auch dazu führen, dass keine der beiden Optionen nicht mehr realisierbar wäre.

Rennen vor Publikum "Schlüsselfaktor & wichtiges Entscheidungskriterium"

Longo zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass einige Rennen vor Zuschauern stattfinden können. Dazu wurde der Rennkalender eigens überarbeitet: "Es gibt einige Überraschungen in diesem neuen Kalender. Wir haben Rennen gestrichen, weil uns dort grundsätzlich nicht erlaubt wurde, Zuschauer vor Ort zu haben", spricht er wohl auf Paris an. Die französische Hauptstadt fehlt im neuesten Kalenderentwurf. Stattdessen plant die Serie, beim Valencia E-Prix ihr Debütrennen auf spanischem Boden zu bestreiten. In Saison 8 ist jedoch eine Rückkehr zum Rundkurs um den Pariser Invalidendom geplant.

"Bei den Rennen, die jetzt im Kalender sind, sind wir zuversichtlich, dass wir Zuschauer haben werden. Das ist ein Schlüsselfaktor und ein wichtiges Entscheidungskriterium für uns", führt Longo aus. "Natürlich haben wir jetzt noch keine offizielle Zusage, dass wir Publikum bei einem dieser Events haben werden. Das wird bis kurz vor dem Renntermin auch so bleiben. Aber im Prinzip haben alle grünes Licht gegeben, dass wir mit den Maßnahmen, die wir einführen wollen, Zuschauer vor Ort haben dürfen."

Der Saisonauftakt der siebten Formel-E-Saison findet am 26. und 27. Februar in Saudi-Arabien findet allerdings bereits ohne Zuschauer statt. Beim Diriyya E-Prix wird die Rennserie die ersten beiden Nachtrennen ihrer Geschichte bestreiten. In Deutschland wird das Freitagsrennen wird auf ProSieben Maxx übertragen, am Samstag läuft läuft die Formel E dann auf Sat.1. In Österreich überträgt der ORF. Wir begleiten den Diriyya E-Prix wie gewohnt über alle Sessions hinweg in unserem LGT Formel E Live-Ticker.

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