Formel E

"Ein sehr gefährliches Manöver von ihm" - De-Vries-Crash & FCY-Fehler statt Rennsieg für Jake Dennis

Timo Pape

Timo Pape

Jake-Dennis-leads-Nyck-de-Vries-in-Jakarta

Jake Dennis erlebte beim Formel-E-Rennen in Jakarta das ganze Spektrum an Gefühlen. Nach seiner ersten Pole-Position der Saison fuhr ihm Nyck de Vries im Kampf um den Sieg zunächst am schnellsten Punkt der Strecke ins Auto. Dann musste der Andretti-Fahrer am Ende der ersten Full-Course-Yellow-Phase einen technischen Fehler hinnehmen: Offensichtlich ließ sich sein Geschwindigkeitsbegrenzer nicht mehr lösen.

Dennis war eigentlich der Mann des Tages. Der Brite führte das Rennen souverän von der Pole-Position aus an und sah 23 Runden lang wie der designierte Sieger aus. Dann fuhr sein Rivale de Vries auf der langen Start-/Zielgeraden im Attack-Mode auf der Außenbahn neben ihn und zog aggressiv nach rechts, um Dennis einzubremsen.

Dabei verschätzte sich der Mahindra-Pilot und riss dem Andretti die linke Hälfte des Frontflügels ab. "Ich glaube, dazu gibt es nicht viel zu sagen. Die Onboard-Aufnahmen sagen schon alles", meint Dennis exklusiv gegenüber e-Formel.de. "Das war natürlich ein sehr gefährliches Manöver von seiner Seite aus. Zum Glück hat sich keiner von uns beiden verletzt."

Trotz der Beschädigung konnten beide zunächst weiterfahren, aber "mein Auto war danach natürlich nicht mehr im besten Zustand", meint Dennis. Größere Konsequenzen hatte die Szene für den Verursacher de Vries: Er erhielt wenig später eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, die am Ende auf seine Rennzeit addiert werden sollte.

De Vries: 10-Sekunden-Strafe "nicht meine Entscheidung"

"Die Strafe ist, was sie ist - das ist nicht meine Entscheidung", sagt de Vries gegenüber e-Formel.de, ohne - trotz Nachfrage - näher auf die Situation einzugehen oder seine Schuld einzugestehen. "Die Kommissare bewerten unsere Rennen, und ich akzeptiere das."

Wer Schuld am Unfall hatte, steht für Dennis außer Frage. Doch zum gewählten Strafmaß hat auch er keine eindeutige Meinung: "Ich weiß nicht - vielleicht könnten sie da noch ein bisschen strikter sein, aber ich habe auch noch nicht mit ihm gesprochen. Das hat mein Rennen nicht groß beeinflusst, auch wenn es das gekonnt hätte. Es ist, wie es ist."

Technikfehler kostet Dennis den möglichen Sieg

Auch nach dem Unfall war Dennis weiterhin auf Sieg-Kurs. Am Ende von Runde 31 - zum Ende der ersten Full-Course-Yellow-Phase - ereilte ihn jedoch ein technischer Defekt. "Ich hatte ein kleines Problem, das wir gerade noch untersuchen, um sicherzugehen, was es genau war."

Nach unseren Informationen konnte Dennis seinen Geschwindigkeitsbegrenzer wohl nicht mehr lösen, der das Fahrzeug unter Full-Course-Yellow-Bedingungen maximal 50 km/h schnell fahren lässt. So fiel er ans Ende des Feldes zurück und verlor jede Chance auf den Rennsieg.

Nach einem sogenannten Power-Cycle, also einem Neustart der Systeme, konnte der Brite zwar noch einmal weiterfahren, kam aber letztlich abgeschlagen als 17. ins Ziel und ging in Jakarta - abgesehen von den drei Punkten für seine Pole-Position - leer aus.

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