Formel E

"Einfach die Tür geschlossen" - Mortara frustriert nach Formel-E-Unfall in Rom, Felix da Costa einsichtig

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Edo-Mortara-Formula-E-Cockpit

Edoardo Mortara reiste als WM-Führender der Formel E mit großen Ambitionen zum Rom E-Prix. Bei zwei enttäuschenden Heimrennen in Italien sammelte er jedoch nur insgesamt sechs Zähler. Mortara und sein Unfallgegner Antonio Felix da Costa bewerten die Situation, die zum Ausfall des Venturi-Fahrers am Sonntag führte, während sich Lucas di Grassi über eine Strafe aufregt.

Immerhin im ersten Rennen von Rom konnte Mortara Zähler für sein WM-Punktekonto sammeln. Nach einer Strafe für das Verursachen des Startunfalls mit Oliver Rowland (Mahindra) zeigte er ein gutes Rennen, bei dem am Ende Platz 7 zu Buche stand. Sonntags wurde er ebenfalls in einen Crash verwickelt - dieses Mal jedoch als Opfer.

Im Positionskampf geriet Mortara mit Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) aneinander. Der Portugiese versuchte, sich vor Kurve 4 zu verteidigen, wobei er den Venturi-Piloten in die Wand drückte. "Die Situation ist wohl doch bedeutsamer, als ich dachte", sagte Felix da Costa nach dem Rennen gegenüber 'e-Formel.de'. "Im Auto dachte ich noch, dass wir uns gar nicht berührt haben. Aber ich habe ihn in die Wand gedrückt."

"Am Anfang dachte ich nur, dass er ein bisschen seiner Karosserie verloren hat", so der Meister von Saison 6 weiter. "Er hat sich aber auch selbst in eine superenge Situation manövriert. Das war riskant für ihn. Ich weiß nicht, ob es das war, was ihn am Ende das Rennen gekostet hat, aber es ist, wie es ist. Am Ende nehme ich die Strafe auf mich. Darüber hat mich mein Team gar nicht informiert, bis ich aus dem Auto gestiegen war."

Mortara beschreibt Unfall: "So etwas ist frustrierend"

Mortara beschreibt hingegen aus seiner Perspektive: "Das war das enttäuschende Ende meines Wochenendes. Ich denke, dass wir das Potenzial für gute Punkte gehabt hätten. Nach einem guten Start wollte ich Antonio überholen, aber er hat einfach die Tür geschlossen."

"Meine Aufhängung war nach dem Unfall stark beschädigt, und es war schwer zu lenken", so der Venturi-Pilot weiter. "Das hat mein Rennen beendet. So etwas ist frustrierend, zumal ich heute einige Möglichkeiten gehabt hätte."

Di Grassi klagt: "Akzeptieren diese Strafe nicht einfach so"

Nach dem Sonntagsrennen machte sich darüber hinaus in der anderen Venturi-Garagenhälfte Unmut breit. Der ehemalige Formel-E-Meister Lucas di Grassi lag auf Punktekurs, ehe er dem unmittelbar zuvor in einen Crash verwickelten Jaguar-Fahrer Sam Bird auffuhr und dabei ein Hinterrad des Briten beschädigte. Di Grassi bekam für den Unfall eine durchaus diskutable 5-Sekunden-Zeitstrafe.

"Wir akzeptieren diese Strafe nicht einfach so", schimpft di Grassi nach dem E-Prix, "weil wir bei der Begründung dieser Entscheidung ganz klar anderer Meinung sind. Abgesehen davon war die Rennpace gut, wenn man bedenkt, was uns auf dem Weg von P12 auf P6 alles entgegengeworfen wurde."

Di Grassi liegt nach fünf von 16 Saisonläufen nur auf dem neunten Gesamtrang und hat nicht einmal halb so viele Punkte wie Spitzenreiter Jean-Eric Vergne gesammelt. Zudem hat Mortara im Teaminternen Duell bislang klar die Nase vorn - der Frust sitzt tief beim Brasilianer.

Das nächste Formel-E-Rennen ist Venturis Heim-E-Prix in Monaco. Die Elektroserie gastiert am 30. April an der Cote d'Azur und nutzt dabei die legendäre Rennstrecke der Formel 1.

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1 Kommentare

Simon ·

Also diese Ansicht verstehe ich nicht. Ich fand es total dumm von Motara so spät noch das Manöver zu versuchen. Wie Abt während dem Rennen schon richtig gesagt hat, muss Da Costa ja auch noch irgendwann einlenken um die Kurve zu bekommen. Er konnte die Lenkung auch nicht aufmachen, da er gar nicht mehr mit dem Manöver von Motara gerechnet hat und ihn nicht gesehen hat.

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