Formel E

"JEV hat nicht immer fair verteidigt" - Die Fahrerstimmen aus Hongkong (Samstag)

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Was für ein Auftakt in die neue Formel-E-Saison 2017/18! Nach einer überragenden Leistung im Samstagsrennen heißt der erste Sieger des neuen Elektro-Jahres Sam Bird. Der Brite in Virgin-Diensten setzte sich mit mehreren Sekunden Vorsprung gegen Jean-Eric Vergne (Techeetah) und Nick Heidfeld (Mahindra) durch und feierte den sechsten Sieg seiner Karriere. Wir haben dir die besten Stimmen nach dem ersten Rennen der neuen Saison zusammengetragen.

Sam Bird (Virgin, 1.): "Das war ganz schön stressig! Was für ein tolles Resultat für das ganze Team, das im Sommer wirklich einen überragenden Job gemacht hat. Bei meinem Crash in der Boxengasse konnte ich gar nichts machen, es gibt dort einfach keinen Grip. Nach meiner Strafe dachte ich, dass ich Sechster oder Siebter wäre und habe absolut nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch vor Jean-Eric [Vergne] auf die Strecke komme. Ein wundervoller Start ins neue Jahr!"

Jean-Eric Vergne (Techeetah, 2.): "Ich glaube, ich habe nicht alles verstanden, was heute passiert ist. Wir hatten große Probleme mit der Strategie, weil die Kommunikation bei keinem Team wirklich funktioniert hat: ein Albtraum! Aber wenn ein Albtraum-Rennen für mich Platz zwei bedeutet, dann bin ich natürlich sehr glücklich damit."

Nick Heidfeld (Mahindra, 3.): "Das ist wahrscheinlich das enttäuschendste Podium meiner Karriere. Ich glaube nicht, dass JEV immer fair verteidigt hat. Er ist vor mir im Slalom gefahren, obwohl nur ein Richtungswechsel pro Verteidigungsmanöver erlaubt ist, und hat mir keinen Platz gelassen. Im Auto war ich ziemlich genervt von ihm, aber bei Straßenkursen ist es eben schwer zu überholen. Es ist enttäuschend, weil wir deutlich mehr Pace gehabt hätten."

Daniel Abt (Audi, 5.): "Heute wäre mehr als nur ein fünfter Platz möglich gewesen. Ich lag kurzzeitig auf Platz drei, habe beim Boxenstopp aber gut 20 Sekunden verloren, weil das Auto nicht anfahren wollte. Wir wissen noch nicht, woran es lag. Ein Podium wäre definitiv möglich gewesen. Morgen ist mein Geburtstag, da bin ich natürlich zu 200 Prozent motiviert. Wir gehen aufs Ganze."

Antonio Felix da Costa (Andretti, 6.): "Kurz vor dem Rennen brach bei allen Teams die Funkkommunikation ab. Ich war in der ersten Rennhälfte also auf mich allein gestellt, habe aber erstaunlich viel Energie sparen können, sodass ich eine Runde später in die Box fahren konnte. Leider haben wir den Energieüberschuss nicht wirklich nutzen können. Auch wenn ich glücklich mit Platz sechs bin, wäre ich heute doch lieber Vierter geworden."

Edoardo Mortara (Venturi, 7.): "Wir haben das Auto heute weit unter dem Limit bewegt. Wegen der Funkprobleme hatte ich nur wenige Informationen - und die Infos, die ich hatte, waren meistens falsch. Am Ende hätte meine Batterie noch zwei weitere Runden ausgehalten, was natürlich schön zu sehen ist, aber uns nicht das bestmögliche Ergebnis gebracht hat. Wir werden aus dem Fehler lernen und hoffen dann morgen auf ein besseres Resultat."

Maro Engel (Venturi, 13.): "Die Rennleitung sagt, dass ich angeblich die maximale Leistungsabgabe von 180 kW überschritten habe. Ich verstehe diese Entscheidung nicht ganz, weil es sich im Cockpit so anfühlte, als hätte ich gut 50 oder 60 kW verloren. Auf der Geraden zwischen Kurve 1 und 2 habe ich Runde für Runde zwei bis drei Sekunden liegen lassen. Wir schauen uns noch heute alle Daten an und überlegen, ob wir eventuell Einspruch einlegen."

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