Formel E

"Er hat mein Rennen ohne jede Not beendet" - Fenestraz frustriert nach 2 Unfällen am Berlin-Sonntag

Timo Pape

Timo Pape

Sacha-Fenestraz-Nissan-Formula-E-Berlin-2024

Im Sonntagsrennen der Formel E in Berlin-Tempelhof sorgte eine Szene für besonderes Aufsehen bei den Fans: Norman Nato schickte Sacha Fenestraz in die TecPro-Barriere, der daraufhin höhnisch im Cockpit applaudierte - tosender Jubel auf den Tribünen. Fenestraz war jedoch alles andere als begeistert, wie er uns nach dem Rennen verriet. Nato wurde für den Unfall bestraft und akzeptierte die Schuldzuweisung.

Es war die 25. Runde im zweiten Berlin-Rennen: Norman Nato setzte seinen Andretti auf dem Weg in die Linkskurve 3 auf der Innenbahn neben Sacha Fenestraz. Dieser ließ zwar einigermaßen Platz, doch als beide einlenken wollten, rutschte Nato geradeaus in den Nissan-Boliden. Beide landeten in der Streckenbegrenzung und mussten aufgeben.

"Was auch immer Norman da versucht hat, war weit weg von allem, was man in dieser Kurve machen kann", findet Fenestraz am Mikrofon von e-Formel.de. "Ich habe ihn gesehen. Er war auf der Innenbahn, also habe ich ihm ein bisschen Platz gelassen. Aber ich glaube, er hat einfach viel zu spät gebremst und fuhr geradeaus."

"Er hat mein Rennen ohne jede Not beendet, schließlich waren noch viele Runden zu fahren. Es war absolut offensichtlich, dass das keine ausreichend große Lücke (für einen Angriff) war", so Fenestraz weiter. "Ich bin extrem enttäuscht über das, was da passiert ist. Wir hatten ein echt gutes Rennen und hätten in den Top 5 landen können, aber ich habe gerade echt immer Pech."

Nato: "Ich nehme das auf meine Kappe"

Nato bekam für das Manöver eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, die bei Zieldurchfahrt angewandt wurde. Der Franzose fiel dadurch vom 14. auf den 19. Platz zurück. Zudem erhielt er zwei Strafpunkte auf seine Rennlizenz. Die Strafe akzeptierte Nato nach dem Rennen, wenngleich die Situation nicht ganz so klar für ihn war.

"Ich nehme das auf meine Kappe, weil es ein relativ spätes Manöver war. Aber ich habe Sacha auch schon gesagt, dass er mir überhaupt keinen Platz gelassen hat. Ich habe mir die Videos bereits angeschaut", erklärt Nato gegenüber e-Formel.de.

Der ehemalige Nissan-Fahrer findet: "Bei einem Überholmanöver müssen immer beide Seiten gewissermaßen mitspielen. Ich kann mich nicht in Luft auflösen. Also musste ich über den Randstein fahren, habe dadurch leicht abgehoben, und dann sind wir beide geradeaus gefahren."

Vandoorne katapultiert Fenestraz - "eher die Kategorie Rennunfall"

Für Fenestraz war es übrigens nicht der einzige Zwischenfall. Schon einige Runden zuvor war er ins DS-Sandwich zwischen Stoffel Vandoorne und Jean-Eric Vergne geraten. Während sich Vandoorne den Frontflügel zerstörte, hob Fenestraz bemerkenswert ab und landete unsanft wieder auf dem Tempelhofer Beton.

"Ich hatte einen größeren Kontakt mit beiden DS, die mich zwischen sich eingequetscht haben", erklärt Fenestraz. "Das war eher die Kategorie Rennunfall, aber auch relativ optimistisch von Stoffel. Er muss klar gesehen haben, dass sein Teamkollege versucht hat, mich außen herum zu überholen. Und man weiß eigentlich, dass man nicht zu dritt durch diese Kurve passt."

Vandoorne erklärt jedoch gegenüber e-Formel.de: "Ich hatte im Grunde genommen zwei Optionen: neben ihn fahren, was ich getan habe, oder ihm direkt ins Heck krachen. Leider kam es zum Kontakt, und mein Frontflügel wurde beschädigt." Für den Belgier war das Rennen anschließend gelaufen, während der Nissan-Pilot zunächst noch weiterfahren konnte.

"Irgendwie konnte ich weitermachen, wenn auch mit einer leicht verbogenen Lenkung. Aber das ja war ja nicht mal das größte Problem, das wir im Rennen hatten - das war der sehr optimistische Angriff von Norman." So musste sich Fenestraz mit zwei Punkten am Samstag begnügen und wird auf eine bessere Saisonschlussphase hoffen.

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