"Er hat mich von der Strecke gedrängt" - Hafenschikane sorgte bei Formel E in Monaco für Gesprächsstoff
Timo Pape

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Die hitzigsten Szenen beim Sonntagsrennen der Formel E in Monaco spielten sich in der "Nouvelle Chicane" am Ausgang des Tunnels ab. Vor allem die beiden Szenen mit Beteiligung von Oliver Rowland sorgten für Gesprächsstoff. Zunächst geriet der Nissan-Pilot dort mit Nyck de Vries (Mahindra) aneinander, dann mit Jean-Eric Vergne (DS Penske). Nach dem Rennen reflektierten die Fahrer die Situationen im hitzigen Hafenbereich.
In Runde 18 kam es zur ersten heiklen Szene: Rowland stürmte im Attack-Mode heran und zwängte sich auf der Außenbahn neben den Zweitplatzierten de Vries, der jedoch dagegenhielt. Rowland musste geradeaus fahren und die Schikane abkürzen. Er wartete auf den Führenden Vergne sowie auf de Vries und ließ beide vorbei, ehe er sich wieder als Dritter einsortierte.
Lap 18/29
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A mega defense from de Vries and Rowland had to bail and drive through the chicane 😮💨#MonacoEPrix pic.twitter.com/S7BWLsvAo4
Nur eine Runde später gab es eine fast identische Situation - nur diesmal mit Vergne für Platz 1, da Rowland inzwischen an de Vries vorbeigegangen war. Rowland hatte die Nase am Beginn der Bremszone leicht vorn, beim Einlenken war Vergne aber wieder ein Stück weiter. Der Franzose fuhr eine enge Linie, die ihm wohl auch zustand, und schickte damit Rowland über den Randstein. Der Nissan-Fahrer kürzte zwangsläufig abermals ab und blieb zunächst vorn.
"Er hat mich von der Strecke gedrängt", meinte Rowland kurz nach Rennschluss im TV-Weltsignal der Formel E. Nichtsdestotrotz wurde er von seinem Team angehalten, Vergne wieder vorbeizulassen, um eine mögliche Strafe zu vermeiden. Rowland tat dies, wenn auch erst eine Weile später.
All change ⚡😮
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A huge battle between de Vries, Rowland, Buemi and Vergne ⚔️#MonacoEPrix pic.twitter.com/0io0oFVDmm
"Solche Situationen sind 50:50, daher habe ich den Platz zurückgegeben", sagt Rowland. "Es ist manchmal schwierig. Aber ganz ehrlich: Erster und Zweiter hier zu werden - es geht kaum besser", lenkt er den Fokus auf das für ihn Wesentliche.
De Vries: Duell in Kurve 12 entscheidend für verpasstes Podium
Sein Abkürzen zog aber noch andere Konsequenzen nach sich. Denn da sich Rowland beim Herausbeschleunigen und Blockieren vor allem auf Vergne und Sebastien Buemi konzentrierte, schlüpfte de Vries auf der linken Spur vorbei am Führungsduo. "Wir waren am Kämpfen, dann habe ich eine Chance erkannt und wollte sie nehmen", erinnert sich der Niederländer gegenüber e-Formel.de.
De Vries fuhr anschließend in Kurve 12 zwangsläufig einen weiten Bogen, sodass Rowland im Attack-Mode direkt wieder kontern konnte - wobei es auch zu einer Berührung der beiden kam. "Wenn ich die Position gegen Oliver nicht verloren hätte am Ausgang von Kurve 12, wäre es möglicherweise ein weiteres Podium geworden", spricht de Vries der Szene eine durchaus größere Bedeutung zu.
"Ich bereue, dass ich nicht in Führung geblieben bin, weil ich dann eine Runde hinter Oliver verloren habe. Das hat mich (Zeit) im Vergleich zu Nick (Cassidy) und (Antonio Felix) da Costa gekostet, als die beiden noch 30 Sekunden oder so Attack-Mode hatten", erklärt de Vries. "Sie waren hinter mir und so haben sie mich noch überholt." Am Ende wurde de Vries hinter den beiden Fünfter.
Auf unsere Rückfrage, ob Rowland die Position nicht womöglich zu spät zurückgegeben habe, entgegnet de Vries: "Ich bin kein Rennkommissar. Ich bin nicht zum Kritisieren hier. So ist der Rennsport. Es sollte am Ende einfach nicht sein für uns."
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