Formel E

Erfahrung & Punkte als Ziel - Porsche stapelt vor Formel-E-Rennen von Santiago tief

Timo Pape

Timo Pape

Porsche steht vor seinem zweiten Rennwochenende in der Formel E. Beim imposanten Seriendebüt in Saudi-Arabien Ende November gelang Andre Lotterer auf Anhieb der Sprung aufs Treppchen. Trotzdem stapeln die Stuttgarter vor dem Santiago E-Prix am kommenden Samstag eher tief: Punkte und Erfahrung sammeln stehen im Fokus.

Lotterer lässt sich nach seinem zweiten Platz beim Auftaktrennen nicht blenden. "Wir hatten einen tollen Saisonstart in Saudi-Arabien, aber mir ist auch bewusst, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt", gibt der Gesamtsechste der Meisterschaft zu. "Als neues Formel-E-Team haben wir noch einiges zu lernen. Die Pause war sehr gut für uns, da wir Zeit hatten, eine Menge Daten zu analysieren. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns in Chile nochmals steigern werden. Generell bin ich für das Rennen in Chile vorsichtig optimistisch."

Für Lotterer hängt ein potenzieller Erfolg von verschiedenen Faktoren ab. Eine Schlüsselrolle werde jedoch das Qualifying spielen. "Ob wir ein ähnlich gutes Rennen wie in Saudi-Arabien haben werden, ist schwer vorherzusehen. Wir müssen ohne Zwischenfälle durch die Qualifikation kommen, dann haben wir gute Chancen auf Punkte. Das Potenzial ist auf jeden Fall da", so der Deutsche.

Teamkollege Neel Jani schätzt die Lage ähnlich ein: "Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv mit allen Details auseinandergesetzt, um zu analysieren, in welchen Bereichen es Verbesserungspotenzial gibt. Fahrzeugeinstellung und Energiemanagement standen dabei im Vordergrund. Die Schwierigkeit besteht darin, alles auf den Punkt zu bringen. Jeder hat in der Winterpause seine Hausaufgaben gemacht, und nun schauen wir, wo wir in Chile stehen. Punkte sind definitiv das Ziel."

Jani mit Auftaktwochenende "nicht zufrieden"

Ein Erfolgserlebnis blieb dem Formel-E-Rückkehrer - Jani hatte Ende 2017 bereits zwei Rennen für Dragon bestritten - bislang verwehrt. Beim Diriyya E-Prix erreichte er lediglich die Positionen 17 und 13. "Die beiden Rennen in Saudi-Arabien Ende November haben für mich und das ganze Team eine steile Lernkurve beinhaltet. Ich war mit meinem Wochenende nicht zufrieden", gesteht der Schweizer.

Die Strecke von Santiago sei im Vergleich zu jener in Diriyya allerdings ganz anders ist. "Es ist eher ein klassischer Formel-E-Kurs mit engen Kurven und Spitzkehren, nicht ganz so schnell und mit weniger Höhenunterschieden", erklärt Jani. "Die Strecke hat eine der längsten Geraden. Dort könnten wir im Vergleich zu allen anderen Formel-E-Strecken im Rennkalender einen hohen Topspeed erreichen. Was den Asphalt betrifft, könnte es ebenfalls Unterschiede geben, die sich auf das Grip-Level und damit auf die Fahrzeugeinstellung auswirken."

Garagennachbar Lotterer ist jedoch zuversichtlich, dass Porsche beim Setup auf das richtige Pferd gesetzt hat: "Die Strecke wurde für die aktuelle Saison modifiziert, sie sollte dem Porsche 99X Electric liegen. Die Philosophie der Fahrzeugeinstellung geht jedenfalls in eine gute Richtung", erklärt der 38-Jährige. Nun hofft er auf etwas mildere Bedingungen als 2019: "Vergangenes Jahr waren die Temperaturen in Santiago hoch. Daher war das Rennen für uns Fahrer recht anstrengend", so Lotterer.

Der Santiago E-Prix startet am Samstag, dem 18. Januar, um 20 Uhr deutscher Zeit. Eurosport überträgt live im Fernsehen, ARD online im Live-Stream. e-Formel.de bietet dir wie gewohnt alle Sessions im Live-Ticker an.

Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media

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