Formel E

Erklärt: So führte die "riskante Strategie" von Stoffel Vandoorne zum Überraschungssieg in Tokio

Thomas Grüssmer

Thomas Grüssmer

Stoffel-Vandoorne-wins-in-Tokyo

Stoffel Vandoorne konnte sich im Samstagsrennen der Formel E durch einen frühen Pit-Boost überraschend den Sieg sichern. Es war der erste Maserati-Erfolg seit einem Jahr, damals ausgerechnet auch in Tokio. Im Interview nach dem Rennen äußerte sich Vandoorne glücklich darüber, dass die riskante Taktik des Maserati-Teams aufgegangen ist, und erklärt den Coup. Für den Belgier ist es der erste Sieg seit der Saison 2021/22, also seit gut drei Jahren.

Der Plan von Maserati MSG Racing ging voll auf! Stoffel Vandoorne, der von Platz 14 ins Rennen gegangen war, verbrauchte zu Beginn absichtlich so viel Energie, dass er als erster Fahrer schon sehr früh für seinen Pit-Boost in die Box kommen konnte. Um den Pit-Boost nutzen zu können, muss der Akkustand laut Reglement unter 60 Prozent betragen.

Als Max Günthers Ausfall fast zeitgleich die rote Flagge auslöste, war das Glück des Belgiers perfekt. Nach dem Restart ging er nach und nach an allen vor ihm liegenden Fahrern vorbei, die erst später zum Nachladen kommen konnten. So fand er sich schließlich auf dem ersten Platz wieder. Vandoorne hatte durch die Neutralisierung des Rennens so viel Zeit "geschenkt" bekommen, dass er das Feld mit rund 20 Sekunden Vorsprung anführte.

Vandoorne: "Hatten mit der roten Flagge Glück"

"Ich bin überglücklich, dass unser Plan aufgegangen ist. Es war eine riskante Strategie, so früh so viel Energie zu verbrauchen. Wir waren dann die Ersten, die reingekommen sind", äußerte sich der 33-Jährige kurz nach dem Rennen im TV-Weltsignal und fügte hinzu: "Mit der roten Flagge hatten wir echt Glück. So konnte ich wieder auf das Feld aufschließen. Es ist einfach gut gegangen."

Selbst ein Dreher gegen Ende des Rennens konnte ihn nicht aufhalten. Zwar kam Oliver Rowland als Zweiter noch bis auf 8,140 Sekunden an den Weltmeister von Saison 8 heran, doch letztlich brachte Vandoorne seinen Sieg ungefährdet über die Ziellinie. Den Rekord für den größten Vorsprung beim Zieleinlauf hält jedoch immer noch Lucas di Grassi. Er stammt noch aus dem Jahr 2015 und beträgt 13,884 Sekunden.

Für Vandoorne ist es der erste Sieg seit dem Monaco E-Prix 2022 - das ist 49 Rennen her. Wie schon im vergangenen Jahr mit Maximilian Günther konnte Maserati MSG auch dieses Jahr wieder in Tokio triumphieren. Bereits am Sonntag steht Teil 2 des "Double-Headers" der Formel E in Japan vor der Tür.

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