Ersatz für Lotterer gefunden: Norman Nato wird neuer Andretti-Teamkollege von Formel-E-Meister Dennis
Tobias Bluhm
Andretti hat einen Nachfolger für Andre Lotterer gefunden: Wie der US-amerikanische Rennstall am Dienstagnachmittag bekannt gab, wird Norman Nato künftig an der Seite von Weltmeister Jake Dennis in der Formel E fahren. Nachdem wochenlang über ein mögliches Engagement von Formel-2-Fahrer Felipe Drugovich spekuliert wurde, entschied sich der Rennstall für den vormaligen Nissan-Fahrer.
Einst gewann er einen E-Prix für Venturi, bei Nissan absolvierte er den Großteil seiner bislang 33 Formel-E-Starts. Ab 2024 wird Norman Nato, der 2022 auch eine Saison als Reservefahrer bei Jaguar verbrachte, abermals die Farben wechseln: An der Seite von Jake Dennis soll der Franzose die Saison 2024 für Andretti bestreiten. Er folgt dabei auf den Deutschen Andre Lotterer, der die erste Saison als Porsche-Kundenteam für das US-Team mitgestaltete.
"Ich bin von der Richtung überzeugt, in die sich die Andretti für Saison 10 bewegt", sagt Teambesitzer Michael Andretti. "Norman bringt viel Erfahrung und Können mit. Er hat mit seinen Fortschritten während der (letzten) Saison auf sich aufmerksam gemacht. Seine Verpflichtung spiegelt unsere gemeinsame Einstellung wider: das Streben nach Siegen und die Leidenschaft fürs Gewinnen."
Locked in for Season 10 ?
— Andretti Formula E (@AndrettiFE) September 12, 2023
We’re excited too, Norman ? pic.twitter.com/xbs3PIR8ZL
Drugovich-Pläne geplatzt - Nato nur 2. Wahl?
Ähnliches ließe sich auch über Felipe Drugovich sagen. Der Brasilianer hatte mit zwei beeindruckenden Rookie-Testeinsätzen (für Maserati) sowie guten Leistungen in der Formel 2 zunächst Andrettis Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch weil seine Verhandlungen mit Alfa Romeos Formel-1-Team nach wie vor andauern, entschied sich das Formel-E-Team laut Medienberichten gegen ihn. Nato scheint also nur Andrettis "zweite Wahl" gewesen zu sein.
Der Druck auf den Franzosen ist bei seinem neuen Arbeitgeber aber ohnehin groß. Schon allein, sich gegen Dennis zu behaupten, der seinen Teamkollegen 2023 klar im Griff hatte, wird eine große Herausforderung. Hinzu kommt, dass er nun nicht mehr bei einem Werksteam unter Vertrag steht. Individuell muss Nato beweisen, dass seine häufigen Teamwechsel nun ein Ende finden: Er wird hoffen, dass Andretti zu seiner "Formel-E-Heimat" werden kann.
Nato soll Andretti "in neue Höhen führen"
Beim 31-Jährigen ist die Vorfreude auf seine neuen Aufgaben jedenfalls groß: "Ich bin begeistert, in Saison 10 Teil der Andretti-Formel-E-Familie zu sein. Es ist sehr aufregend, die Möglichkeit in einem siegfähigen Auto zu bekommen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team und darauf, zur langen Erfolgsgeschichte des Teams beizutragen."
"Wir begeben uns auf eine aufregende Reise", sagt auch Teamchef Roger Griffiths. "Normans bewährte Fähigkeiten und seine Leidenschaft für den Rennsport decken sich mit unserer Leidenschaft für den Sieg. Er ist sehr zielstrebig, und wir sind zuversichtlich, dass sein Beitrag eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, das Team in der kommenden Saison in neue Höhen zu führen."
Laut 'The Race' bestritt Nato bereits in der vergangenen Woche einen ersten Privattest mit Andretti. Offiziell beginnt seine Arbeit aber erst im kommenden Monat. Die Vorsaison-Testfahrten der Formel E sind in diesem Jahr für den Zeitraum vom 23. bis 27. Oktober angesetzt. Anschließend werden die Fahrzeuge nach Mexiko-Stadt transportiert, wo am 13. Januar 2024 die neue Saison beginnt.
Überblick: Formel-E-Transfers & Gerüchte zur Saison 2024
Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 |
ABT Cupra | Nico Müller | tbd |
Avalanche Andretti | Jake Dennis | Norman Nato |
DS Penske | Jean-Eric Vergne | Stoffel Vandoorne |
Envision Racing | Sebastien Buemi | Robin Frijns |
Jaguar TCS Racing | Mitch Evans | Nick Cassidy |
Mahindra Racing | Lucas di Grassi | tbd |
Maserati MSG Racing | Edo Mortara | Max Günther |
Neom McLaren | Jake Hughes | Sam Bird |
Nio 333 | Dan Ticktum | Sergio Sette Camara |
Nissan | Sacha Fenestraz | Oliver Rowland |
TAG Heuer Porsche | Pascal Wehrlein | Antonio Felix da Costa |
fett = offiziell bestätigt
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