Eurosport: TV-Quoten der Formel E schlechter als Buenos Aires ePrix 2016
Timo Pape
30.000 Zuschauer verfolgten den Buenos Aires ePrix der Formel E am vergangenen Samstag live an der Rennstrecke. Eine beachtlich hohe Zahl, die nicht zuletzt mit Serienneuling und Lokalmatador Jose Maria Lopez (Virgin) zu tun hatte. Im deutschen Fernsehen hingegen konnte das dritte Saisonrennen trotz bester Sendezeit (20 Uhr) keine besonders guten Quoten erzielen.
Zwar halten Eurosport und Formel E ihren Zuschauerschnitt von 80.000 seit Saisonbeginn konstant, doch die Werte liegen klar unter den Zuschauerzahlen der Rennen zwischen April und Juli 2016, als die zweite Saison in ihre heiße Phase ging. Besonders ernüchternd fällt der Vergleich mit dem Buenos Aires ePrix des Vorjahres aus. 2016 schalteten zu Spitzenzeiten noch 262.000 Zuschauer ein - der bisherige Rekordwert der Formel E in Deutschland. Am Samstag waren es hingegen nur maximal 100.000 zur selben Zeit.
Der geringe Marktanteil von 0,3 Prozent - sowohl bei den Gesamtzuschauern als auch in der von Eurosport definierten Zielgruppe (männlich, 20 bis 59 Jahre) - hängt zwar auch mit dem Konkurrenzprogramm zur Prime-Time zusammen. Doch auch dieser Wert liegt deutlich unter jenem von 2016, der zur gleichen Tageszeit gemessen wurde. Am 6. Februar des Vorjahres sahen immerhin 1,2 Prozent der Zielgruppe zu. Auf alle TV-Zuschauer gerechnet waren es damals 0,5 Prozent. Warum der Buenos Aires ePrix 2016 derart aus allen anderen Saisonläufen der Formel E herausstach, konnten damals weder wir noch Eurosport erklären. Es war ein Ausreißer, der sich in dieser Saison nicht wiederholt hat.
Alles in allem stagniert die Formel E im deutschen Fernsehen mehr oder weniger. Das ist die wichtigste Erkenntnis der bisherigen Saison. Trotz des offensichtlich steigenden Interesses bei Automobilherstellern, Sponsoren und auch in der Gesellschaft gehen die Einschaltquoten bei Eurosport nicht hoch. Sie sind verglichen mit dem Vorjahr nicht gut, aber auch nicht allzu schlecht, betrachtet man die erste Hälfte der zweiten Saison (mit Ausnahme Argentiniens).
Während die absoluten Zuschauerzahlen in etwa gleich bleiben, zeigt eine Kurve steil nach unten - die des Marktanteils in der Zielgruppe. Ist die Formel E das falsche Format für Männer im Alter zwischen 20 und 59 Jahren? Nach unserer Erfahrung nicht, sofern sich Online-Nutzer mit Fernsehzuschauern decken. Vielleicht war auch das Abendprogramm der anderen Kanäle auf eben diese Zielgruppe ausgerichtet. Wir können es nicht mit Sicherheit sagen. Klar ist nur: Die Formel E hat im deutschen TV weiter viel Luft nach oben.
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