Formel E

"Das war ziemlich übel" - Evans erklärt "Flugzeugabsturz-Crash" von Lynn, der Krankenhaus verlassen hat

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Schrecksekunde in Diriyya: Alex Lynn ist am Samstagabend kurz vor Rennende nach einer Kollision mit Mitch Evans rund 60 Meter kopfüber in seinem Mahindra über die Strecke gerutscht und anschließend hart in die Streckenbegrenzung eingeschlagen. Er wurde anschließend zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Nach dem Rennen schilderte Evans den Unfall aus seiner Sicht.

Im Kampf um Platz 14 berührten sich Lynn und Evans in der Anbremszone vor Kurve 18. Dabei wurde der Mahindra des Briten zwischen Evans und der Mauer eingeklemmt. Es kam zur Berührung mit Evans' Hinterrad. Dadurch wurde Lynns Fahrzeug ausgehebelt und in die Luft katapultiert.

Der Mahindra berührte einem Bericht von 'The Race' zufolge den Fangzaun, bevor er kopfüber auf der Strecke landete und mit hoher Geschwindigkeit in die Auslaufzone rutschte. Hier blieb er nach einem Einschlag in die Streckenbegrenzung liegen. Genau an dieser Stelle hatte sich am Nachmittag bereits der schwere Unfall von Edo Mortara im 3. Freien Training ereignet.

Andere Fahrer, die die Situation aus nächster Nähe beobachteten, bezeichneten den Unfall als den bisher größten Crash in der Formel-E-Geschichte. Bemerkenswert: Obwohl Mitch Evans mit seinem nur leicht beschädigten Jaguar womöglich hätte weiterfahren können, entschied er sich dazu, in die Auslaufzone zu fahren, auszusteigen und zu seinem verunfallten Fahrerkollegen zu eilen, um ihm zu helfen.

Mitch Evans: "Das war ziemlich übel"

"Eigentlich habe ich mich hart gegen Alex vor Kurve 18 verteidigt", schildert Evans den Unfall nach dem Rennen. "Wir waren wirklich nah an der Mauer, und er hat nicht wirklich ausweichen können."

"War da genug Platz?", fragt sich der Neuseeländer. "Ich bin mir nicht sicher, ich muss mir die Wiederholung ansehen. Ich hoffe, dass da noch Platz war und ich nichts Falsches gemacht habe. Er traf mein Hinterrad und hatte einen Unfall, der an einen Flugzeugabsturz erinnerte. Das war ziemlich übel."

Wie sein Team Mahindra Racing später bekannt gab, sei Lynn bei Bewusstsein und ansprechbar gewesen, als er zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Brite soll über Knieschmerzen geklagt haben. Teamchef Dilbagh Gill soll sich zur Stunde mit ihm im Krankenhaus befinden. Evans bestätigt, dass Lynn ansprechbar war: "Ich habe mit ihm gesprochen, es scheint ihm gut zu gehen."

Die Fernsehkameras zeigten die Kollision nicht, da sich wenige Augenblicke zuvor BMW-Pilot Max Günther beim Verteidigen gegen Oliver Rowland verbremste und Tom Blomqvist im Nio traf. Auch verzichtete die Fernsehregie darauf, Bilder des verunfallten Mahindra in der Auslaufzone zu zeigen. Fotos vom Fahrzeug auf dem Kopf veröffentlichte die Serie hingegen bereits nach wenigen Minuten.

Lynn verlässt Krankenhaus & soll in Rom an den Start gehen

Um 23:05 Uhr deutscher Zeit meldete Mahindra Racing via Twitter, dass Alex Lynn das Krankenhaus verlassen habe und wohlauf sei: "Nach den vorsorglichen Medizinchecks im Krankenhaus wurde Alex Lynn wieder entlassen. Er wird in Rom (10. April) wieder mit dem Team Rennen fahren." Lynn selbst hat sich bislang nicht zu Wort gemeldet.

zusätzliche Berichterstattung durch Timo Pape

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