Formel E

Evans in Punkten, Piquet im Formtief: Licht & Schatten bei Jaguar Racing

Timo Pape

Timo Pape

Beim 50. Rennen in der Geschichte der Formel E erkämpfte sich Mitch Evans vom Team Panasonic Jaguar Racing in Hongkong den siebten Platz. Der Neuseeländer ist neben Daniel Abt nun der einzige Fahrer, der in allen fünf E-Prix der Saison Punkte sammeln konnte. Sein von Position 15 gestarteter Teamkollege Nelson Piquet jr. musste hingegen schon in der ersten Runde mit einem Aufhängungsschaden nach Fremdberührung seinen Jaguar I-Type 3 abstellen und führt damit seine schwarze Serie fort.

In den vergangenen zwölf Rennen fuhr der Brasilianer gerade zweimal in die Punkte. Seit dem Mexico City E-Prix vor mehr als einem Jahr holte Piquet demnach magere sieben Zähler, während sein Teamkollege Evans derer 73 einfuhr - mehr als das Zehnfache. Mit reinem Rennpech hat das längst nichts mehr zu tun, denn auch im Qualifying hatte der Meister aus Saison 1 in besagtem Zeitraum nur zweimal die Oberhand gegen seinen Teamkollegen Evans.

"Wenn man sich für einen hinteren Startplatz qualifiziert, steigen die Chancen, in einen Unfall verwickelt zu werden", erklärt Piquet seinen erneuten Ausfall in Hongkong. "Denn du musst aggressiv losfahren, um möglichst schnell aufzuholen. Ein kleiner Rempler, und man kann einen Schaden davontragen. Genau das ist heute passiert, und obwohl das frustrierend ist, so ist es doch auch Teil des Motorsports. Wir müssen uns darauf konzentrieren, im Qualifying besser zu werden, um solche Risiken zu reduzieren und uns die bestmögliche Ausgangsposition fürs Rennen zu verschaffen."

Nach dem Rennen schimpfte Piquet unter anderem darüber, dass Jaguar rund eine Sekunde langsamer sei als die Spitzenteams. Er verwies auf das Venturi-Team, das seit einigen Rennen vormacht, wie man auch während der Saison noch Potenzial finden und sich somit verbessern kann. Jaguar-Pace hin oder her - Evans zeigt an jedem Rennwochenende, dass der I-Type 3 zumindest für Punkte gut ist. Sofern man das Maximum aus ihm herausholt. Sollte Piquet sein mittlerweile chronisches Leistungstief nicht allmählich verlassen, könnte es für ihn eng werden mit Blick auf Saison 6.

Evans punktet und punktet und punktet

Keine Sorgen muss sich hingegen sein Teamkollege machen. In Hongkong behielt Mitch Evans nach Startplatz 17 in einem chaotischen Rennen einen kühlen Kopf und arbeitete sich bis in die Top 10 vor. Er belegt mit 34 Punkten nun den achten Platz der Gesamtwertung, punktgleich mit dem Siebten Daniel Abt. Beeindruckend ist aber vor allem die Konstanz des 24-Jährigen: In den vergangenen 14 Rennen kam Evans nur zweimal nicht in die Punkte - das perfekte Gegenstück zu Teamkollege Piquet.

"Angesichts des Wetters und der Tagesumstände bin ich froh, weitere Punkte für das Team geholt zu haben", sagt Evans. "Es gab einige Zwischenfälle auf der Strecke - jeder hat hart gepusht, um an die Spitze des Feldes zu kommen. Wenn man von so weit hinten losfährt, muss es das Ziel sein, in die Top 10 zu kommen, und das haben wir geschafft. Es bleibt aber weiterhin viel zu lernen, und heute war das keine Ausnahme. Es war das erste Rennen auf feuchter Piste im 50. Formel-E-Event, da nehmen wir alle sehr viele neue Erfahrungen mit."

James Barclay, Teamdirektor von Jaguar Racing, sagt: "Die Bedingungen waren den ganzen Tag über sehr schwierig für die Fahrer. Mitch zeigte eine sehr reife Leistung und bewies Geduld, während er sich durch das Feld arbeitete. Wir wissen, dass der Jaguar I-Type 3 eine gute Energieeffizienz und eine gute Rennpace besitzt - unsere Achillesferse bleibt das Qualifying. Eine starke Qualifyingzeit würde den ganzen Unterschied ausmachen. Wie wir es schon aus früheren Jahren kennen, sind die ersten Runden in Hongkong immer besonders riskant. Nelson wurde leider in eines dieser Scharmützel verwickelt, was sein Rennen vorzeitig beendete."

Das Jaguar-Team bereitet sich nun auf den am 23. März in Sanya auf der chinesischen Insel Hainan startenden sechsten E-Prix der Saison 2018/19 vor.

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