Formel E

Evans: Unfall mit di Grassi nach Batterieproblem "wahrscheinlich ein bisschen unnötig"

Timo Pape

Timo Pape

In der allerletzten Runde der fünften Formel-E-Saison schepperte es in New York noch einmal gehörig: Mitch Evans und Lucas di Grassi kollidierten im Kampf um Position 7 auf dem Weg in Kurve 11 und trugen jeweils erhebliche Schäden davon. Di Grassi konnte das Rennen daraufhin nicht mehr beenden. Evans fuhr zwar noch ins Ziel, bekam für die Kollision jedoch eine nachträgliche Strafe, die ihn auf den 17. Platz zurückwarf. Auslöser für den spektakulären Unfall (siehe Tweet-Video unten bei 0:39 Minuten) war allerdings ein technisches Problem am Jaguar.

"Wegen der zu hohen Batterietemperatur verringerte sich meine Leistung, sie war kurz davor auszufallen", erklärte Evans kurz nach dem Rennen gegenüber 'e-racing365'. "Wir hatten die Batterie-Temperatur falsch berechnet und dachten, wir hätten alles unter Kontrolle. Aber dann in der letzten Runde stieg sie plötzlich sprunghaft an, und ich konnte nicht mehr reagieren."

Den Unfall beschreibt der Neuseeländer wie folgt: "Auf dem Weg in Kurve 10 verlor ich an Vortrieb und habe versucht, ihm (di Grassi) die Tür zuzumachen. Ich wusste nicht, ob ich es bis ins Ziel schaffen würde. Dann hatte ich Kontakt mit ihm, was wahrscheinlich ein bisschen unnötig war. Das war extrem ärgerlich, weil ich das ganze Wochenende alles gegeben hatte. Das Rennen dann so zu beenden, war eine echte Enttäuschung."

"Er hat sich entschuldigt und erklärt, dass er verzweifelt gewesen sei"

Di Grassi erlebte die Szene, die sein Rennen mit einem Einschlag von 15 G Fliehkraft beenden sollte, ähnlich: "Mitch war aus der Haarnadelkurve (T10) heraus sehr langsam, und ich hatte Rowland direkt hinter mir, weshalb ich nicht reagieren konnte. Er (Evans) hat mich so stark eingebremst, dass ich versuchen musste, ihn zu überholen. Ich habe es erst links, dann rechts versucht, aber dann hat er mich in die Mauer gedrückt."

Der Audi-Fahrer hält das Manöver von Evans, das zum Crash führte, zwar auch für "unnötig", bringt aber auch ein gewisses Verständnis für seinen Kontrahenten auf: "Das war überflüssig, denn wenn er auf der Position ins Ziel gefahren wäre, wäre er wahrscheinlich Vierter in der Meisterschaft geworden, also hat er sich am Ende ins eigene Fleisch geschnitten. Er hat sich entschuldigt und erklärt, dass er verzweifelt gewesen sei." Evans habe sein eigenes Verhalten zudem als "gefährlich" bezeichnet. "Ich hoffe, er lernt für die Zukunft daraus, aber ich weiß auch, wie es dazu kam, und warum es passiert ist."

Für di Grassi hätten die sechs Punkte, die er für den siebten Platz mitgenommen hätte, nichts mehr als seinem dritten Gesamtrang geändert, weil Sebastien Buemi als Dritter noch einmal 15 Zähler absahnte und den Brasilianer überholte. Evans hätten hingegen zwei Punkte gereicht, um Gesamtvierter zu werden - fraglich jedoch, ob er es mit seinen Batterieproblemen noch als Neunter über die Linie geschafft hätte. So freute sich New-York-Sieger Robin Frijns über Gesamtrang 4. Evans beendete eine dennoch starke Saison als Fünfter.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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