FanBoost-Voting künftig nur noch via Social Media?
Timo Pape
Der FanBoost, ein Alleinstellungsmerkmal der Formel E, könnte zur anstehenden Saison neu ausgerichtet werden. Wie die Website 'formulaspy.com' meldet, erfolgt das Fan-Voting möglicherweise künftig nur noch über sozialen Medien. Fans könnten demnach nur noch auf den Social-Media-Kanälen Twitter und Instagram via Hashtag voten. Die Abstimmung über die offizielle FanBoost-Website der Formel E oder die offizielle App für Smartphone und Tablet (iOS/Android) soll dagegen wegfallen. Bestätigt wurde von offizieller Seite aber noch nichts.
Mit einer völligen Verlagerung auf die sozialen Medien würde der Serienveranstalter auf die heftige Kritik reagieren, die auf das Team um Serienchef Alejandro Agag in der abgelaufenen Saison niederprasselte. Beim Saisonfinale in London gab es offenbar starke Manipulationen (wir berichteten). "Wir führen darüber aktuell Gespräche, nur noch soziale Medien zu nutzen. Es würde die Kritiker verstummen lassen", sagt Agag.
Dabei geht es um mehr Sicherheit für ein faires Voting und darum, die Kontrolle zurückzugewinnen. Eine wichtige Variable in der Rechnung ist allerdings China: "Ich denke, einige Mitarbeiter in meinem Team wollen mehr Kontrolle. Wenn wir aber nach China kommen (Saisonstart am 9. Oktober in Hongkong) und nur die soziale Medien nutzen, wäre das eine echte Herausforderung", so Agag. Die westlichen sozialen Medien sind in China nur schwer erreichbar.
Zu den schärfsten Kritikern des bisherigen Votings zählt Vizechampion Lucas di Grassi. Der Brasilianer beklagte sich lautstark, dass Teams Bots auf der Formel-E-Website nutzten, um mehr Stimmen für ihre Piloten zu generieren. Beim Saisonfinale in London plädierte der Abt-Pilot daher für die Abschaffung der bisherigen Zählweise und sprach sich für eine reine Abstimmung via Social Media aus. Laut di Grassi wäre damit eine höhere Transparenz gegeben.
Für Agag verlief das Voting dagegen absolut sauber: "Ich rege mich nicht wirklich darüber auf, da ich glaube, dass man sich natürlich beklagt, wenn man den FanBoost nicht bekommt. Für mich war es ziemlich fair. Vielleicht gab es ein paar Ungereimtheiten in manchen Dingen, aber insgesamt war es in Ordnung."
Der Kritik von di Grassi entgegnete der Spanier vehement: "Lucas - einer der Fahrer, die sich beklagt haben -, hat fünfmal das Voting gewonnen und räumte den FanBoost-Award ab. Von daher glaube ich, es war alles okay", so Agag.
Foto: Erich Hirsch
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