Formel E

Fans, Veranstalter & Yuki Tsunoda feiern erfolgreiche Formel-E-Premiere in Tokio: "Ich bin richtig neidisch"

Timo Pape

Timo Pape

Yuki-Tsunoda-F1

Der erste Tokio E-Prix der Formel-E-Geschichte am vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg. Da sind sich Veranstalter, Teilnehmer, Fans und Medien einig. So auch Formel-1-Fahrer Yuki Tsunoda, der der Elektroserie in seinem Heimatland erstmals einen Besuch abstattete.

"Um ehrlich zu sein, bin ich richtig neidisch. Sie machen das buchstäblich mitten in Tokio", erklärte Tsunoda in der Startaufstellung vor dem Rennen (zum YouTube-Video). Damit schielt der Visa-Cash-App-RB-Pilot in Richtung Suzuka, wo er an diesem Wochenende - eine Woche nach der Formel E - mit der "Königsklasse" Station macht.

Doch nicht nur die Location überzeugt Tsunoda: "Der Zugang ist fantastisch! Es sind eine Menge neuer Fans hier, die sonst womöglich nicht einmal an Motorsport interessiert waren. Sie können einfach hierherkommen, während Suzuka ein bisschen weit weg ist von Tokio. Da hinzukommen, ist schon schwieriger. Ich bin etwas eifersüchtig."

20.000 Besucher:innen begeistert von Formel-E-Atmosphäre

Tatsächlich war der Tokio E-Prix mit Blick auf die Fans ein großer Erfolg. Während der Sessions waren die Tribünen picke-packe-voll - mit rund 20.000 Zuschauer:innen offiziell ausverkauft. Vor allem die Menschenmasse bei der Podiumszeremonie sorgte für spektakuläre Bilder. Sie war eher vergleichbar mit einem Rockkonzert als mit einer Rennsportveranstaltung.

Besonders der japanische Hersteller Nissan durfte sich über rege Unterstützung an der Strecke freuen. Vor allem die Mitglieder des Fanclubs "Nissan ōuendan" sorgten am Rande der langen Geraden für mächtig Stimmung.

"Als ich es (die Formel E) im TV gesehen habe, hat sie mich nicht so wirklich interessiert. Aber nun, da ich heute hier bin, realisiere ich, wie viel Spaß es macht. Ich bin echt beeindruckt", wird Mitglied Takeshi Kurosawa von the japan times zitiert.

Kollege Takuya Asai ergänzt: "Es ist eine ganz andere Atmosphäre als im heimischen Motorsport, den ich normalerweise sehe", sagt er. "Es fühlt sich wirklich international an, und die Spannung ist anders als sonst bei den japanischen Zuschauern. Das ist wirklich erfrischend."

Bleibt "eines der besten Formel-E-Events" im Kalender?

"Eines der besten Formel-E-Events in unserer Geschichte", findet auch Serienmitbegründer und Chief Championship Officer Alberto Longo in einem Instagram-Post. Darin bedankt er sich auch bei der lokalen politischen Unterstützung, namentlich bei Japans Premierminister Fumio Kishida und Gouverneurin Yuriko Koike, die beide das Rennen besuchten.

 
 
 
 
 
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Was hat den Tokio E-Prix also so erfolgreich gemacht? Vieles. Das Rennen war jahrelang in der Vorbereitung gewesen und wurde gut umgesetzt. Die Location war gut gewählt - relativ zentral gelegen, aber dennoch nicht in einem zu geschäftigen Gebiet. So störte die Formel E mutmaßlich kaum jemanden, konnte aber trotzdem einen typischen Straßenkurs errichten, der die Fahrer vor Herausforderungen stellte.

Zwar hätte das Rennen noch etwas mehr Überholmanöver hervorbringen können. Dennoch stimmte die Action auf der Strecke grundsätzlich - gerade in der Schlussphase. Auch die Promotion rund um das Rennwochenende war deutlich ausgeprägter als sonst. Unter anderem durch den heimischen Hersteller Nissan, der wahrlich omnipräsent war.

"Der Plan ist, für mehrere Jahre hier zu sein", hatte Formel-E-CEO Jeff Dodds bereits vor dem Rennwochenende gegenüber The Race erklärt. "Ich habe noch nie eine solche Energie um ein Rennen herum gespürt wie bei diesem. Ich werde also alles in meiner Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass wir jedes Jahr hierher zurückkommen."

Einen mehrjährigen Vertrag mit Tokio hat die Formel E also offenbar nicht. Nach dem Erfolg des Renndebüts dürften die Chancen allerdings gestiegen sein, dass die japanische Hauptstadt langfristig Teil des Formel-E-Kalenders bleibt.

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