Formel E

Felix da Costa entschuldigt sich für Reifenschlitzer bei Cassidy: "Habe eine schreckliche Rolle gespielt"

Timo Pape

Timo Pape

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Nick Cassidy war beim Sonntagsrennen der Formel E in London auf Kurs Weltmeisterschaft, bis sich Antonio Felix da Costa in einem eigenen Zweikampf verbremste und in den Jaguar rutschte. Dabei holte sich Cassidy einen Reifenschaden und musste seine Titelhoffnungen begraben. Nun veröffentlichte die Formel E ein Video, das einen emotionalen Felix da Costa zeigt, wie er seinen Freund Cassidy in den Arm nimmt.

"Ich muss mich zuerst einmal bei Nick entschuldigen, weil ich derjenige war, der ihm diesen Reifenschaden zugefügt hat", erklärt der Porsche-Fahrer. "So, wie das Racing hier aktuell ist, kann das leicht passieren." Er spielt damit auf den Ziehharmonika-Effekt an, der durch das energiesparende Fahren in der Formel E immer wieder zustande kommt und schon für so viele Auffahrunfälle gesorgt hat.

"Nichtsdestotrotz fühle ich mich schrecklich, denn er war in einer guten Position mit seinen beiden Attack-Modes, um (…) das Rennen zu gewinnen", meint Felix da Costa. Tatsächlich hatte Cassidy bereits beide Attack-Modes absolviert und hätte voraussichtlich leicht an seinen Titelrivalen Mitch Evans und Pascal Wehrlein vorbeifahren können - denn beide mussten jeweils sogar noch zweimal durch die Attack-Zone fahren.

Stattdessen fiel Cassidy nach dem erzwungenen Reifenwechsel ans Ende des Feldes zurück und gab schließlich auf. Bereits vor einem Jahr verspielte Cassidy in London nach einer starken Saison ohne eigenes Verschulden den möglichen WM-Titel, so auch am Sonntag. "Ich weiß, wie schwierig es ist, diese Meisterschaft zu gewinnen, und kann mich deshalb nur aufrichtig entschuldigen - bei ihm, seiner Familie und seinem Team", sagt Felix da Costa, Meister von 2020.

Wichtige Schützenhilfe für Wehrlein in Runde 31

Seinem Porsche-Teamkollegen Wehrlein verhalf er damit - wenn auch ungewollt - zum Titelgewinn. Ohne den Verbremser hätte es der Deutsche womöglich nicht geschafft, Cassidy zu schlagen. Insofern hat die Szene einen gewissen Beigeschmack, auch wenn sie offenbar keine Absicht war.

Felix da Costa half Wehrlein aber auch noch in einer anderen wichtigen Situation: Als der Deutsche in Runde 31 durch die Attack-Zone fuhr, kam er hinter Felix da Costa und neben Robin Frijns auf den Kurs zurück. In der nächsten Linkskurve machte der Portugiese die Innenbahn zu und bremste Frijns herunter, sodass Wehrlein außen herum an beiden vorbeifahren konnte (siehe Video unten). Damit lag Wehrlein wieder direkt hinter Evans - die Position, die ihm später zum Titel verhalf. Ohne Felix da Costa wäre Wehrlein womöglich nicht rechtzeitig an Evans herangekommen.

"Ich freue mich natürlich, dass ich Pascal mit den Attack-Modes und so helfen konnte, wie ich es oftmals in diesem Jahr getan habe", sagt Felix da Costa. "Heute haben wir es wieder so gemacht, und ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, dass er (den Titel) gewonnen hat."

"Aber gleichzeitig habe ich eine schreckliche Rolle gespielt, indem ich Nick (den Titel) genommen habe", so der 32-Jährige.

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