Formel E

Felix da Costa gewinnt Crash-Spektakel von Buenos Aires

Timo Pape

Timo Pape

Antonio Felix da Costa hat völlig überraschend den ePrix von Buenos Aires gewonnen. Der Portugiese in Diensten von Amlin Aguri profitierte von zahlreichen Ausfällen vor ihm und holte sich damit den ersten Formel-E-Sieg für sein Team. Zuvor waren Sebastien Buemi (e.dams), Lucas di Grassi und auch Nick Heidfeld jeweils auf Platz eins liegend (!) ausgefallen.

Am Start lief zunächst noch alles glimpflich ab. Heidfeld ging an Jaime Alguersuari vorbei und machte anschließend Jagd auf Pole-Setter Buemi. Lucas di Grassi, der von Platz fünf gestartet war, kämpfe sich schnell nach vorn und attackierte schließlich auch Heidfeld. Der Deutsche musste den Gesamtführenden ziehen lassen und leistete sich anschließend einen Fehler in der Schikane, wodurch er zwei weitere Plätze gegen die beiden Virgin-Fahrer verlor.

Nach einem heftigen Unfall von Karun Chandhok (durch Aufhängungsbruch) kam das Safety-Car – und damit auch die Boxenstopps. Heidfeld gewann dabei zwei Plätze zurück und fuhr als Dritter wieder auf die Strecke. Allerdings war der Venturi-Fahrer erneut zu schnell in der Boxengasse, was sich später rächen sollte. Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, fiel zunächst der Führende Buemi mit gebrochener Aufhängung aus, dann ereilte di Grassi das gleiche Schicksal.

Heidfeld übernahm somit die Führung und baute seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Felix da Costa auf über vier Sekunden aus. Wenige Runden vor Schluss dann die Hiobsbotschaft: Der 37-Jährige bekam aufgrund seines Fauxpas in der Boxengasse eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt – am Ende nur Platz neun.

Auch weiter hinten im Feld war jede Menge los. Alguersuari (Virgin), Nicolas Prost (e.dams), Daniel Abt (Abt) und Nelson Piquet jun. (China) kämpften bis aufs Blut um das Podium. Schließlich setzte Abt zum Überholmanöver gegen Prost an, verbremste sich und rammte Alguersuari (der aber zu Ende fahren konnte). Für den Deutschen war das Rennen damit zu Ende – wieder null Punkte statt Champagner. Prost setzte sich letztlich in der Kampfgruppe durch und wurde Zweiter. Piquet schaffte es als Dritter ebenfalls erneut auf das Podium.

Die schnellste Rennrunde und damit zwei zusätzliche Punkte sicherte sich Sam Bird. Der Virgin-Pilot hatte zwischenzeitlich sogar Heidfeld gejagt und am Sieg geschnuppert, doch auch er erhielt eine Durchfahrtsstrafe. Die Aufholjagd des Tages gelang Bruno Senna. Der Mahindra-Pilot kämpfte sich von Startplatz 19 bis auf Position fünf vor – sein bestes Saisonergebnis.

Prost ist der große Profiteur

Im Gesamtklassement hat sich an der Spitze nicht allzu viel getan: Di Grassi liegt weiterhin komfortabel vorn, Bird konnte allerdings Buemi hinter sich lassen und ist nun Zweiter. Der große Profiteur von Buenos Aires heißt aber Prost, der bis auf einen Punkt an seinen Teamkollegen herangekommen und somit plötzlich mittendrin im Titelrennen ist.

Auch Piquet hat nach zwei Podiumsergebnissen in Folge noch alle Chancen auf die Meisterschaft. Den größten Sprung hat durch seinen Sieg aber Felix da Costa gemacht, der nun Gesamtsechster ist. Abt und Heidfeld liegen trotz vielversprechenden Leistungen abgeschlagen auf den Plätzen 17 und 18.

In der Teamwertung konnte sich e.dams klar absetzen. Virgin liegt jetzt auf Rang zwei, nachdem das deutsche Team Abt seine erste Nullnummer in der Formel E hinnehmen musste. Auf den Plätzen vier bis acht geht es extrem eng zu. Trulli ist mit zwölf Punkten Vorletzter, die rote Laterne trägt mit gerade einmal fünf Zählern Venturi.

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