Formel E

Felix da Costa schimpft nach verschenktem Tokio-Podium auf Rowland & FIA: "Kenne das Risiko zu überholen"

Timo Pape

Timo Pape

Antonio-Felix-da-Costa-Pink-Porsche-Tokyo

Porsche bewies beim ersten Tokio E-Prix der Formel E eine starke Pace, verpasste aber trotzdem das Podium. Sowohl Pascal Wehrlein als auch Antonio Felix da Costa gingen riskante Überholmanöver ein und bezahlten den Preis dafür. Nach dem Rennen war vor allem der Portugiese wütend, ein sicheres Podium verloren zu haben, und schimpfte auf die FIA.

In der letzten Runde wagte der bis dahin drittplatzierte Felix da Costa den Angriff auf Oliver Rowland und versuchte es - in ähnlicher Manier wie Sam Bird in Sao Paulo - außen herum. Der Brite hielt auf dem Weg zu Kurve 15 aber dagegen, wenngleich er dem Portugiesen genug Platz "zum Überleben" ließ. So sahen es jedenfalls die Rennkommissare. Felix da Costa wurde nichtsdestotrotz nach außen gedrängt und musste abbremsen, um nicht in der TecPro-Barriere zu landen.

Dadurch kam er schlechter aus der Kurve heraus. So erkannte Jake Dennis hinter ihm seine Chance, setzte sich neben Felix da Costa und beschleunigte ihn aus. Statt den zweiten Platz zu gewinnen, verlor der Porsche-Fahrer somit Rang 3 - und damit zwei Runden vor Schluss auch seine sicher geglaubte Podiumsplatzierung.

Nach dem Rennen zeigte sich Felix da Costa aufgebracht über das Verteidigungsverhalten von Rowland: "Wenn ich nicht bremse, fahre ich dort in die Mauer", wettert er gegenüber Autosport. "Ich fahre seit vielen Jahren Rennen und kenne das Risiko, jemanden außen herum zu überholen, aber man kann nicht einfach jemanden in die Mauer schieben."

"Weil ich den Kontakt vermieden habe, bekommt er keine Strafe"

"Ich muss nur von der FIA wissen, ob das in Ordnung ist. Denn wenn es in Ordnung ist, dann werde ich auch so fahren", meint Felix da Costa und fordert eine Strafe gegen Rowland: "Die FIA sagt immer, dass sie keine Strafen für die Folgen (sondern für die Aktionen selbst) ausspricht, aber genau das tut sie. Ich weiß, dass Oliver eine Strafe bekommt, wenn ich in diesem Moment die Mauer berühre."

"Weil ich den Kontakt vermieden habe, bekommt er keine Strafe. Also habe ich fast das Gefühl, dass ich die Mauer treffen muss, damit die FIA ihn bestraft, was wirklich scheiße ist", so Felix da Costa. "Ich denke, die Aktion war nicht ganz sauber. So kurz vor dem Ziel ein Podium zu verlieren, ist natürlich enttäuschend."

Trotzdem darf Felix da Costa zufrieden mit seiner Leistung und den Punkten für Platz 4 sein. Nach dem schwierigen Saisonstart ist der Meister von Saison 6 wieder voll in der Spur. So ließ er in Tokio auch Teamkollege Pascal Wehrlein hinter sich, der mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Wehrlein: "Podium wäre heute möglich gewesen"

Durch eine nicht ganz optimale Attack-Mode-Nutzung fiel er zunächst hinter Markenkollege Dennis zurück. Dann wies Porsche seine Fahrer an, die Positionen zu tauschen, weil Felix da Costa hinter Wehrlein im Attack-Mode unterwegs war. Nachdem der Portugiese auch Dennis überholt hatte, hing Wehrlein seinerseits wieder hinter Dennis fest.

In Runde 18 wagte er einen Angriff auf der Innenbahn, doch der amtierende Weltmeister machte die Tür zu. Es kam zum Kontakt, wodurch Wehrlein seinen Frontflügel beschädigte und - wie später sein Teamkollege - einen schlechten Kurvenausgang erwischte. Sowohl Norman Nato als auch Robin Frijns gingen an ihm vorbei. Wehrlein plötzlich nur noch Achter!

"Ich hatte einige Kontakte und habe dadurch Positionen verloren. Sonst wäre heute ein Podium möglich gewesen", glaubt Wehrlein. "Am Ende hatte ich noch Glück, dass ich das Rennen überhaupt beenden konnte. So bin ich letztlich Fünfter geworden. Wir hatten eine gute Pace, und nun führe ich die Meisterschaft an."

Tatsächlich hat Wehrlein nach fünf Saisonläufen 2024 die Spitze in der Formel-E-WM-Wertung übernommen, weil Nick Cassidy nach schlechter Qualifikation nur Achter wurde. Der Deutsche hat nun zwei Zähler Vorsprung auf den Neuseeländer. Felix da Costa belegt den elften Gesamtrang. Weiter geht's für die Formel E in zwei Wochen in Misano.

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