Formel E

Felix da Costa überzeugt, dass Gen4 mehr Fans zur Formel E bringt: "Brauchen den Wow-Faktor"

Thomas Grüssmer

Thomas Grüssmer

Im Rahmen des des finalen "Double-Headers" der Saison 2024/25 in London fand eine Interviewrunde mit Porsche-Pilot Antonio Felix da Costa statt, an der auch e-Formel.de teilnahm. Dort äußerte er sich unter anderem zur kommenden Gen4. Für ihn benötigt die Formel E zukünftig den "Wow-Faktor", an dem es momentan zu mangeln scheint.

Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa scheint offensichtlich kein Fan der aktuellen Fahrzeug-Generation der Formel E zu sein. Damit teilt er eine Meinung, die wohl auch die Mehrheit der Fans zu haben scheint: "Es ist kein Geheimnis, dass niemand ein großer Fan vom Aussehen des Autos ist - auch, wenn wir uns daran gewöhnt haben.", so der Portugiese in der Fragerunde und fügt an: "Wir haben momentan zwar schnelle Autos, aber leider ist es schwierig, sie im TV auch schnell aussehen zu lassen, da wir auf Strecken fahren, die zu klein sind."

"Wir brauchen den 'Wow-Faktor', an dem es gerade mangelt", führt er weiter aus. "Schaut man sich die Formel 1 an, denkt man direkt: 'Wow, diese Autos sehen schnell aus! Diese Autos sehen gut aus!' Das Gen4-Auto wird diesen 'Wow-Faktor' wieder zurückbringen. Die Autos werden schneller sein und besser aussehen. Das ist exakt das, was die Formel E gerade braucht."

"Wir dürfen uns vor nichts scheuen, wenn unsere Popularität steigt"

"Das Gen2-Auto war toll, wenn ich daran zurückdenke", schwärmt er. "Nun kann ich es kaum erwarten, bis die Gen4 kommt. Mir geht es da auch um die Popularität der Serie. Wir werden ein Auto haben, dass näher an die Rundenzeiten der Formel 1 herankommen wird. Auf technischer Seite wird es die F1 sogar überholen. Ich freue mich darauf!"

Die Autos in der Elektroserie werden immer schneller. Schon seit der Einführung der Gen3 ist zu merken, dass die Formel E daher immer mehr auf klassische Rennstrecken zurückgreift, da auf den bisherigen Strecken - zum Beispiel in Rom - schlicht und ergreifend der Platz für die leistungsstarken Fahrzeuge fehlt.

"Kompromiss zwischen Leistung & Streckengröße ein wichtiges Thema"

Auf die Frage, ob die Formel E den Fokus daher noch mehr auf klassische Rennstrecken legen sollte, sagt Felix da Costa gegenüber e-Formel.de: "Ja und nein. Als Formel E sollten wir uns immer noch stark darum bemühen, in den Städten zu bleiben. Auf der anderen Seite ist es nie gut, wenn die Strecken zu klein sind. London wird für die Gen4-Autos zu klein sein, denke ich."

"Es gibt bereits Gespräche darüber, die Leistung der Autos zu managen", bringt er aktuelle Überlegungen ins Spiel, die für die Zukunft angestellt werden. "Wir brauchen nicht überall 800 PS. Wir könnten in London beispielsweise mit 500 PS und in Silverstone mit 850 PS fahren. Per Computer können wir unsere Leistung regeln. Das ist für mich das Schöne an der Formel E."

"Andererseits dürfen wir uns nicht davor scheuen, nach Silverstone zu gehen, wenn die Serie größer und populärer wird", ergänzt er. "Natürlich ist es nicht gut, wenn bei einer Kapazität von 200.000 Plätzen nur 20.000 bis 30.000 gefüllt sind. Wir müssen sehen, wie die Serie sich entwickelt. Der Kompromiss zwischen der richtigen Leistung und der Streckengröße ist aber definitiv ein wichtiges Thema."

"Gen4 wird mehr Leute anziehen"

Felix da Costa sieht in der Formel E jedoch weiterhin großes Potenzial und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft: "Wir wachsen immer noch. Wir arbeiten im Hintergrund weiter daran, um das Produkt für die Fans noch besser zu machen. Mittlerweile haben wir auch 'unsere eigene' Doku-Serie. Wir befinden uns auf jeden Fall auf dem richtigen Weg und können mit dem Gen4-Auto und allem anderen kombiniert den nächsten großen Schritt machen."

Bevor das Gen4-Auto kommen wird, steht aber zunächst die letzte Saison mit den Gen3-Boliden an. Diese beginnt am 5. Dezember in Sao Paulo, das letzte Rennen der Gen3-Ära wird dann am 16. August 2026 in London stattfinden.

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