Formel E

Felix da Costa verschenkt möglichen Formel-E-Sieg in Sao Paulo, Wehrlein hadert nach Kontakt mit Dennis

Timo Pape

Timo Pape

Pascal-Wehrlein-Porsche-Sao-Paulo

Porsche reist trotz ordentlicher Ergebnisse mit gemischten Gefühlen aus Brasilien ab. Zwar sammelte das Formel-E-Topteam der bisherigen Saison zahlreiche Punkte - unter anderem dank starker Aufholjagd von Pascal Wehrlein. Trotzdem war sogar noch mehr drin für die Schwaben, denn Antonio Felix da Costa warf ein besseres Ergebnis durch einen Fahrfehler weg.

Von Startplatz 2 aus war Felix da Costa stets in den Führungskampf involviert. Zwischenzeitlich führte er das Rennen immer mal wieder an, ließ sich jedoch auch gelegentlich zurückfallen. "Ich hatte eigentlich eine perfekte Strategie - ich wollte immer Zweiter sein. Also in einer sicheren Position, in der ich trotzdem Energie sparen kann", erklärte der Portugiese kurz nach dem Rennen bei ProSieben. Damit meinte er den Windschatteneffekt beim Hinterherfahren, der in Sao Paulo besonders groß war.

In Runde 25 leistete er sich jedoch einen folgenschweren Fehler: Am Ende der langen Start- und Zielgeraden verbremste er sich und verpasste die Kurve 1. Stattdessen fuhr er links an der TecPro-Barriere vorbei und kürzte somit ab.

"Ich habe die Räder blockiert und musste die Schikane schneiden. Und die Regel ist ja: Wenn man abkürzt, muss man einmal vollständig stoppen. Dadurch bin ich vom zweiten auf den siebten Platz zurückgefallen. Das hat natürlich einiges zunichte gemacht", blickt Felix da Costa zerknirscht auf die Situation zurück.

"Hat uns definitiv ein Podium gekostet, vielleicht sogar den Sieg"

"Ich habe einen Fehler gemacht und ärgere mich ein bisschen darüber. Er hat uns definitiv ein Podium gekostet und vielleicht sogar den Sieg", gesteht der Porsche-Pilot und entschuldigt sich anschließend bei seinem Team.

Auch wenn vielleicht noch mehr drin gewesen wäre: "Am Ende bin ich froh, dass ich mich über Platz 4 ärgern kann - wenn ich auf die vergangenen Monate zurückblicke. Wir entwickeln uns stetig weiter und werden besser", findet er. Tatsächlich hat sich Felix da Costa in der WM bereits auf Platz 5 vorgearbeitet. Er liegt dabei nur vier Zähler hinter dem Zweitplatzierten Jake Dennis.

Wehrlein: "Ohne den Zwischenfall wäre es noch weiter nach vorn gegangen"

Etwas enteilt ist in der Gesamtwertung nur Teamkollege Pascal Wehrlein. Der Deutsche fuhr als Siebter ins Ziel und baute damit sogar seine WM-Führung aus, da Hauptkonkurrent Dennis leer ausging. Beeindruckend war dabei die Art und Weise, wie Wehrlein in die Punkteränge fuhr: Der 28-Jährige war nach schwachem Qualifying nur von Platz 18 gestartet und zeigte eine starke Aufholjagd, gewann am Ende elf Positionen.

"Es war ein gutes Rennen. Mit Platz 7 von Platz 18 aus muss man happy sein", meint Wehrlein ebenfalls bei ProSieben. "Das sind wichtige Punkte - definitiv Schadensbegrenzung. Aber dieses Wochenende war allgemein mehr drin. Das Qualifying war nicht gut. Wir haben das Auto zum Rennen hin deutlich verändert, was mir dann besser gelegen hat."

Auch für Wehrlein wäre womöglich sogar noch mehr drin gewesen, wäre da nicht der Unfall zwischen Dan Ticktum und Jake Dennis gewesen, in dessen Folge Letzterer in die Seite von Wehrleins Porsche rutschte. "Was wehgetan hat, war der (Schaden am) Unterboden an der Seite, als Dennis in mich reingefahren ist", so Wehrlein.

"Von dem Moment an konnte ich nicht mehr so stark pushen und habe ein bisschen Pace verloren. Im Rennen wäre es ohne den Zwischenfall noch weiter nach vorn gegangen", ist sich der gebürtige Sindelfinger sicher. Als nächstes steht für Wehrlein und Porsche das eigene Heimspiel auf dem Programm: Der "Double-Header" der Formel E in Berlin findet am 22. und 23. April statt.

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