Formel E

Formel E: FIA verschiebt Abschaffung der Mindestzeit beim Autowechsel

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Eine Regeländerung der FIA, wonach die Mindestzeit für den obligatorischen Fahrzeugwechsel bereits beim Marrakesch E-Prix abgeschafft werden sollte, wurde nun verschoben. 'e-racing365' berichtet, dass die Änderung erstmals beim Santiago E-Prix am 3. Februar greifen soll.

Das Sportliche Reglement der Formel E beschreibt in Artikel 37, Absatz 6 den Fahrzeugwechsel und erwähnt hier keine Mindestzeit. Diese war den Teams bisher bei jedem E-Prix am Tag vor dem Rennen in einem offiziellen Schreiben der Rennkommissare mitgeteilt worden.

Die Teams hatten am Donnerstag in einem Brief an die Rennkommissare ihre Unzufriedenheit über die geplante kurzfristige Abschaffung der Mindestzeit geäußert. Aus Sicherheitsgründen sei dieser Schritt bedenklich, hieß es, da befürchtet wurde, die Fahrer könnten die Sicherheitsgurte beim Fahrzeugwechsel womöglich nicht oder nicht fest genug anziehen, um ihre Standzeit zu verkürzen.

Anders als bei Langstreckenrennen, wo Gurte verwendet werden, die wegen der notwendigen Fahrerwechsel schnell gelöst werden können, kommen in der Formel E die gleichen Sicherheitsgurte wie in anderen Formelserien zum Einsatz. Diese sind nicht dafür konzipiert, während des Rennens gelöst und vom Fahrer wieder festgezogen zu werden.

Es wird vermutet, dass die Teams um eine Frist bis zum Santiago E-Prix gebeten haben, um notwendige Maßnahmen durchführen zu können. Die Rennkommissare, die für den sicheren Ablauf des Marrakesch E-Prix zuständig sind, entsprachen diesem Wunsch und legten die Mindestzeit für den Fahrzeugwechsel am Samstag auf 45 Sekunden fest.

Die Teams werden die Frist bis Februar voraussichtlich nutzen, um die Sicherheitsgurte an den Fahrzeugen umzurüsten, ihre Boxenzelte an die neuen Anforderungen anzupassen und möglicherweise zusätzliches Sicherheitsequipment für ihr Personal zu beschaffen. Die Fahrer waren zunächst unterschiedlicher Meinung gewesen, als die Regeländerung bekanntgegeben wurde. Die Verschiebung gibt ihnen jetzt mehr Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Renault-e.dams-Pilot Nicolas Prost sagt: "Ich lehne diese Regeländerung nicht grundsätzlich ab, aber ich finde das Timing ungünstig, weil wir davon erst wenige Tage vor dem Rennen erfahren haben." Der Sohn des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost weiter: "Ich erinnere mich noch an die erste Saison, als die Fahrer nach dem Fahrzeugwechsel noch lange warten mussten, bis die Mindestzeit erreicht war. Das wirkte im Fernsehen echt seltsam. Jetzt sieht es nicht mehr so schlecht aus, weil die Fahrer nicht mehr so lange warten müssen."

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