#FlashbackFriday: Das Mercedes-Formel-E-Chassis
Tobias Bluhm
Schon seit ihrer ersten Saison nutzt die Formel E mit dem einheitlichen Spark-Renault SRT_01 E ein schlankes und dynamisches Design. Wie jedoch die wenigsten Fans wissen, machte die Elektroserie ihre ersten Schritte gar nicht mit dem aktuellen Fahrzeug. Für die ersten Kilometer nutzte die Formel E einen bulligen Prototypen von Segula, der wohl nur noch den Wenigsten geläufig sein dürfte. In unserer wöchentlichen Rubrik #FlashbackFriday blicken wir heute auf das französische Vorgängermodell, den "Formulec EF 01", zurück.
Zugegeben: Der Formulec-Bolide wirkt auf den ersten Blick wie eine unglückliche Fusion aus Formel-3- und Formel-4-Fahrzeug. Besonders interessant jedoch: Für die Konstruktion des Chassis war niemand Geringeres als das Formel-1-Team Mercedes verantwortlich. Die Formel E nutzte den Renner ausschließlich für Demofahrten und Showruns und bewarb ihr Konzept unter anderem in Berlin, Rotterdam, Moskau, Rom (Foto) und Las Vegas. Testfahrer waren unter anderem Alexandre Premat, Jules Bianchi und Lucas di Grassi.
Doch nicht nur äußerlich unterschied sich der Vorgänger vom Dallara-Chassis, das die Formel E aktuell nutzt. Auch unter der Haube hat sich im Verlauf der Zeit viel getan. Die Batterien lieferte der französische Hersteller SAFT (bis vor kurzen auch Kandidat für die Einheitsbatterie ab Saison fünf), während Siemens die Motoren herstellte. Wie das aktuelle Fahrzeug beschleunigte der Renner in weniger als drei Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 250 km/h. Der Formel-1-Rennstall "Brawn GP" entwarf schon 2009 ein Konzept für die Aerodynamik, das Getriebe kam von Hewland und das Berliner Unternehmen Dekra war für die technische Überwachung verantwortlich.
Bis Ende 2013 nutzte die Formel E den Formulec-Renner, ehe die Serienverantwortlichen ihren Fokus auf die Chassis-Weiterentwicklung durch Spark und Dallara richteten. Unten haben wir euch ein Video einer Demofahrt in Moskau eingebunden. Wir wünschen euch ein tolles Wochenende!
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