Formel E

#FlashbackFriday: Vom Fast-Vorgänger der Formel E…

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

EV-Cup-iRacer-Grid

Es wären nur noch anderthalb Monate gewesen, bis der große Traum vom ersten vollelektrischen Autorennen seit mehr als einem Jahrzehnt zur Wirklichkeit geworden wäre. Doch am 14. Oktober 2011 - heute vor genau vier Jahren also - platzte der große Traum vom "EV Cup" in letzter Sekunde. Im heutigen #FlashbackFriday erinnern wir an die Elektromeisterschaft, die beinahe zum Vorgänger der Formel E geworden wäre.

Umwelt, Bildung, Technologie, Effizienz, erneuerbare Energien, Racing und vor allem: keine Emissionen. Lange sah es sehr gut für den Start des EV Cup im Herbst 2011 aus. Mehr als drei Jahre lang wurde das Projekt von britischen Unternehmern und Investoren geplant und promotet. Selbst Ex-Formel-1-Champion Damon Hill bekannte seine Unterstützung.

Mit dem "iRacer" vom britischen Konstrukteur Westfield hatte man bereits einen Partner für die Chassisproduktion und mit Drayson Racing (später fast Formel E) sogar einen ersten interessierten Rennstall gefunden. Testrennen hätten in Laguna Seca und auf dem Auto Club Speedway in den USA stattfinden sollen, ehe die Serie nach dem Jahreswechsel für weitere Rennen nach Europa verlegt worden wäre. Die Autos mehrerer Supportserien mit elektrischen Straßenfahrzeugen wurden erfolgreich in Brands Hatch getestet - doch dann kam alles anders…

Heute grüßt nur noch die letzte Meldung auf der Webseite des EV Cup die Besucher: "Verzögerungen der Fahrzeugproduktionen ziehen dem Start des EV Cup 2011 den Stecker", lautet die traurige Überschrift. Tatsächlich war das Zeitfenster für die Chassisproduktion des iRacers zu knapp bemessen: Die Teams wären beim Saisonstart in den Vereinigten Staaten ohne Auto gewesen. Ursprünglich war angedacht, einen neuen Termin für den Saisonstart zu finden - dann verlief sich die Spur der Elektroserie jedoch im Sand.

Ähnlich wie in der heutigen Formel E waren eintägige Rennevents zur Promotion von E-Mobilität geplant. Neben dem Hauptrennen mit dem iRacer wären Fahrer in einer Art "Zweiten Liga" in den sogenannten "Think City"-Straßenfahrzeugen und E-Prototypen an den Start gegangen.

Das Vermächtnis des EV Cup lebt aber noch heute in der Formel E weiter. So fungiert der ehemalige EV-Cup-Geschäftsführer Sylvain Filippi heute als Technikchef bei DS Virgin. Und auch der Name von Ben Collins (bekannt als "The Stig" aus der beliebten Fernsehsendung Top Gear), der als erster Fahrer für den EV Cup bereits so gut wie fest stand, tauchte im Drivers' Club der Formel E auf. Wir wünschen euch ein schönes Wochenende!

Eckdaten des iRacers

Motor: Doppelmotor, unabhängiger Antrieb beider Hinterräder
Maximalleistung: 260 PS (etwa 190 kW)
Max. Drehmoment: 660 Nm
0 - 100 km/h: unter 5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Schlüsseleigenschaften: Sperrdifferenzial, ESP

Foto-Credit: EVCup

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