Formel E

Flügelbruch nach Fenestraz-Kontakt, dann Batterieproblem: "Frustrierender" Formel-E-Start für Vergne & DS

Timo Pape

Timo Pape

Jean-Eric-Vergne-DS-Penske-Cockpit-Glowing-Halo

Das Team DS Penske war als Topfavorit zum Formel-E-Start 2023 nach Mexiko gereist. Einerseits aufgrund seiner starken Valencia-Pace, andererseits wegen des vermeintlich stärksten Fahrerduos. Im Autodromo Hermanos Rodriguez lief jedoch fast nichts nach Plan. Vor allem Jean-Eric Vergne erlebte einen bewegten Saisonauftakt.

Schon im Qualifying musste die neue Allianz zwischen DS Automobiles und Penske Autosport eine Enttäuschung hinnehmen. "Vor allem wegen des Verkehrs", rechtfertigt der amtierende Formel-E-Meister Stoffel Vandoorne. "Wir haben es nicht geschafft, jeden Aspekt zu optimieren. Ich wusste, dass es von Startplatz 14 aus ein schwieriges Rennen werden würde." Teamkollege Vergne schaffte es im Qualifying immerhin auf den elften Platz.

Das Rennen verlief für beide DS-Fahrer über weite Strecken unauffällig. Die Rennpace und Effizienz stimmten beim DS-Duo, sodass sich Vergne und Vandoorne allmählich nach vorn arbeiteten. In Runde 31 kam es jedoch zum Kontakt zwischen Vergne und Nissan-Konkurrent Sacha Fenestraz. Der DS-Pilot griff den Youngster an, verschätzte sich dabei und verlor durch den Kontakt schließlich einen Teil seines Frontflügels in der Doppel-Rechtskurve 5/6.

Seine Schuld gesteht er ein und erklärt: "Es war mein Fehler, aber ich habe es nicht mit Absicht gemacht. Er ist einen recht weiten Bogen gefahren, und ich dachte mir: Versuche es auf der Innenbahn. Das Problem war nur, dass der Frontflügel im Vergleich mit letztem Jahr viel weiter (vom Cockpit) weg ist. Das hat mich überrascht", erklärt Vergne gegenüber 'The Race.' "Ich hätte nicht erwartet, ihn zu treffen. Jetzt weiß ich für die Zukunft, dass die Nase deutlich länger ist als beim Auto des letzten Jahres."

Obwohl das Gen3-Auto in Summe 200 mm kürzer als sein Vorgänger ist und einen kürzeren Radstand hat, sitzt der Fahrer im Verhältnis trotzdem weiter hinten. Eine Strafe sprach die - in Mexiko generell sehr gnädige - Rennleitung übrigens nicht aus.

Batterie-Ausfall für Vergne in der letzten Kurve

Es war jedoch nicht der einzige Schreckmoment für Vergne. Als Neunter war der Franzose ohne Frontflügel auf dem Weg in die Punkte, als er in der letzten Kurve der letzten Runde plötzlich an Vortrieb verlor. "Ich habe das Rennen eigentlich mit 2 kWh oder so beendet und hätte noch ein paar Runden mehr drehen können, aber die Batterie ist einfach gestorben."

Die Kollegen gehen jedoch davon aus, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Modell auf Vergnes Lenkrad und den tatsächlichen Zahlen gegeben habe und die Batterie in Wirklichkeit entladen war. So rollte Vergne Richtung Zielstrich und fiel noch auf Position 12 zurück.

"Ich habe echt hart gekämpft, um noch in die Punkte zu kommen, doch leider hatte ich ein Batterieproblem kurz vor dem Ziel. Das ist frustrierend, wenn man alles für diese Zähler gegeben hat, die am Ende der Meisterschaft das Zünglein an der Waage sein könnten. Das ist sicherlich nicht das Ergebnis, das wir wollten", so Vergne.

Vandoorne: "1 Punkt besser als nichts"

Teamkollege Vandoorne kam immerhin als Zehnter in die Punkteränge und nahm Zählbares aus Mexiko mit. Trotzdem hat auch der Champion der Vorsaison gemischte Gefühle: "Das war ganz offensichtlich kein optimales Wochenende. Trotzdem ist ein Punkt besser als nichts. Es war ein sehr ereignisreiches Rennen mit drei Safety-Car-Phasen, und wir haben eine Menge gelernt. Es war jedoch sehr schwierig zu überholen, daher kam ich nicht weiter vor als auf Platz 10."

DS-Performance-Chef Eugenio Franzetti will sich auch eher auf die positiven Dinge beim Mexico City E-Prix konzentrieren: "Wir haben extrem viel von diesem Saisonstart gelernt. Die ganzen Informationen werden uns für die Zukunft helfen. Und eines ist sicher: Die Autos sind absolut wettbewerbsfähig! Jetzt liegt es an uns, dieses Potenzial aufzuschöpfen und in den nächsten Rennen zu glänzen."

Die nächste Gelegenheit hat DS Penske bereits in weniger als zwei Wochen beim "Double-Header" in Saudi-Arabien (27./28. Januar). Ob Vergne und Vandoorne ihrer Favoritenrolle bei den Nachtrennen von Diriyya gerecht werden können, hängt sicherlich auch von einem besseren Qualifying ab.

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