Formel E

Ford bereitet sich auf möglichen Formel-E-Einstieg vor

Timo Pape

Timo Pape

Ein Formel-E-Einstieg des US-amerikanischen Autogiganten Ford wird immer konkreter. Nachdem bereits beim Mexico City E-Prix Anfang März hochrangige Vertreter des Herstellers an der Strecke waren, laufen inzwischen die Vorbereitungen auf ein potenzielles Engagement in der Elektrorennserie. Das berichtet 'e-racing365'. Ein Beschluss des Vorstands, ob Ford 2019 in die Formel E kommt, sei noch nicht gefasst, stehe aber in absehbarer Zeit bevor.

Ford befasse sich aktuell mit dem dreistufigen Einstiegsprozess, heißt es: Interesse an der Formel E anmelden, ein Meeting mit der FIA abhalten und sich schließlich offiziell registrieren. Abgeschlossen würde die Registrierung allerdings erst mit der Homologation eines rennfähigen Fahrzeugs für Saison 6. Dann steigen auch Mercedes und Porsche in die Formel E ein. Wie wir berichteten, beginnt Porsche mit seiner Testarbeit Anfang 2019 - das müsste Ford folglich auch. Allzu viel Zeit sollten sich die Amerikaner also nicht mehr lassen.

"Es gibt Deadlines von Seiten der Formel E und FIA, die man einhalten muss. Also haben wir die ausgemacht und arbeiten nun auf diese Deadlines hin", bestätigt Mark Rushbrook, Global Motorsports Director bei Ford Performance. "Wir prüfen die Formel E ganz genau und werden eine Entscheidung treffen, ob sie für uns Sinn macht. Sie muss alle Kriterien erfüllen und eine Meisterschaft sein, die auch für etwas steht."

Für Rushbrook sollte die Formel E vor allem zwei Voraussetzungen erfüllen: Einerseits müsste ein Technologietransfer zwischen Rennstrecke und Straße stattfinden, sodass die Ford-Mitarbeiter aus dem Programm auch ihre Schlüsse für die Entwicklung der Elektromobilität ziehen und mit dem Projekt reifen könnten. Auf der anderen Seite sucht Ford nach einem geeigneten Schaufenster, um eigene Elektroautos zu promoten. Zieht man mal die Aussagen der bereits aktiven Formel-E-Hersteller heran, dürfte die Elektroserie beide Kriterien erfüllen.

Der wahrscheinlichste Fall wäre weiterhin, dass sich Ford mit Dragon Racing zusammentut. Das US-Team wünscht sich schon länger einen großen Hersteller an seiner Seite, um gegen die Schwergewichte der Automobilbranche im direkten Wettbewerb bestehen zu können. Zumal ein Deal mit Porsche im vergangenen Herbst nicht zustande kam. Für Ford böte Dragon ebenfalls eine gute Einstiegsoption, schließlich ist die maximale Teamanzahl von zwölf Slots für 2019 durch die neuen Teams Mercedes und Porsche bereits erreicht.

"Bei den Sportwagen oder in der NASCAR sind wir die Sache auch gemeinsam mit Partnern angegangen. Ich sehe keinen Grund, das zu ändern", sagt Rushbrooks. "Zum Teil natürlich auch wegen der Aufstellung der Formel E, schließlich kann es nur zwölf Teams geben, und die stehen bereits fest. Entweder wir tun uns mit einem der existenten Rennställe zusammen, oder wir kaufen ein Team und übernehmen es vollständig. Es wäre einfach sinnvoll, mit einem bestehenden Team zu partnern."

Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media

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