Formel E

Formel-1-Team offenbar interessiert an Formel-E-Meister Vergne

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jean-Eric Vergne wurde offenbar von einem Formel-1-Team bezüglich eines Cockpits in der Saison 2019 kontaktiert. Das berichtet 'Crash.net'. Der Franzose, der sich erst im Juli den Titel in der Formel E sicherte, verriet zwar nicht, welches Team derzeit um ihn buhlt, stehe einem Comeback in der "Königsklasse" allerdings nicht abgeneigt gegenüber.

"Es ist schon witzig, wie sich die Dinge ändern. Vor drei Jahren hätte mich ganz bestimmt niemand aus der Formel 1 angerufen und mich nach einem Vertrag für die nächste Saison gefragt. Natürlich ist das großartig", erläutert Vergne am Rande des WEC-Wochenendes in Silverstone. Auch einige Formel-E-Teams hätten wohl ihr Interesse am Techeetah-Fahrer bekundet.

"Das Schöne an der Formel E ist, dass die Teams etwa auf Augenhöhe liegen. Mit unserem Team war es so, als hätte Marussia den Formel-1-Titel gewonnen. Das wäre in der F1 unmöglich gewesen, aber vielleicht lässt sich das in der nächsten Zeit ja ändern, sodass in Zukunft auch kleinere Teams um Siege mitkämpfen können", so Vergne.

"Natürlich reizt mich so ein Angebot. Es wäre eine neue, große Aufgabe. Dieses Mal habe ich - denke ich - alle nötigen Skills, um einen guten Job in der Formel 1 zu machen." Schon zwischen 2012 und 2014 fuhr der inzwischen 28-Jährige 58 Grands Prix für das Red-Bull-Nachwuchsteam Toro Rosso in der Formel 1. Obwohl er stets mit seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat mithalten konnte, sortierte ihn das Team nach drei Jahren aus und ersetzte ihn durch den damals 17-jährigen Max Verstappen. Vergne wechselte anschließend in die Formel E, in der er seither aktiv ist.

Keine Verbitterung gegenüber Formel 1

Trotz des Erfolges seiner ehemaligen Teamkollegen hegt Vergne keinen Groll gegenüber der Formel 1: "Ich bin in meiner aktuellen Lage sehr glücklich. Da gibt es keine Verbitterung. Ich sehe zu, wie mein alter Teamkollege Daniel (Ricciardo) Rennen gewinnt und freue mich riesig über seinen Erfolg. Natürlich könnte ich böse sein und sagen: Ich habe ihn geschlagen, war schneller als er, und trotzdem hat er den Vertrag bekommen, mit dem er jetzt Rennen gewinnt. Aber das bin ich nicht."

"Im Gegenteil: Ich bin glücklich mit dem, was ich habe", schließt Vergne seinen Gedanken ab. "Ich glaube, Dinge passieren aus einem Grund. Wer weiß, wo ich in zehn Jahren bin und wo er in zehn Jahren ist? Kurzum: Nein, ich bin nicht mehr enttäuscht. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und bin sehr dankbar für das, was sich nach meiner Formel-1-Laufbahn ergeben hat."

Einem Comeback in der Formel 1 steht der Franzose trotzdem offen gegenüber: "Wenn es eine gute Möglichkeit für mich gibt, würde ich auf jeden Fall auch eine Rückkehr in Erwägung ziehen."

Hinter den Kulissen: Vergnes Weg zum Titel

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