Formel E

Formel E: 5 Dinge, auf die ihr in Monaco achten müsst

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Für den ersten Europa-Lauf der aktuellen Formel-E-Saison hätte man wohl keine spektakulärere Kulisse finden können. Nach dem Premierenrennen in Saison eins kehrt die elektrische Rennserie 2017 in den Hafen von Monaco zurück. Die Glamour-City an der Cote d'Azur bot uns schon vor zwei Jahren ein überaus spannendes Rennen - und auch das diesjährige Event verspricht so einiges.

Mit Monaco beginnt in der Formel E außerdem ein neuer Abschnitt der Saison. Auf die Motorsportfans wartet ein elektrischer Super-Sommer. Schon nächste Woche geht es für den Elektrozirkus nach Paris, drei Wochen später begrüßt Berlin die Formel E in Deutschland. Anschließend zieht der Tross für die Doppel-ePrix von New York und Montreal nach Nordamerika.

Wir bringen euch kurz vor Start des Rennwochenendes aufs Laufende und zeigen euch fünf Dinge, die am Samstag in Monaco besonders wichtig werden.

1. Findet Buemi zurück zu alter Stärke?

In Saison eins wurde Sebastien Buemi in Monaco zum ersten Fahrer, der ein Formel-E-Rennen von der Pole-Position gewinnen konnte. Der Schweizer führte jede einzelne Runde an und spielte nach Belieben mit seinen Verfolgern. Auch zwei Safety-Car-Phasen konnten daran nichts ändern. In Saison zwei wurde diese e.dams-Dominanz beinahe zur Tagesordnung.

Doch beim letzten Rennen in Mexiko-Stadt lief bei Buemi und e.dams nichts nach Plan: Zu langsam im Qualifying, zu langsam beim Boxenstopp und ein Dreher im Zweikampf mit Antonio Felix da Costa (Andretti). Gerade einmal einen Zähler für seine schnellste Rennrunde nahm Buemi aus Mexiko mit. Sein Erzrivale Lucas di Grassi (ABT) siegte sensationell und steht in der Fahrerwertung nun nur noch fünf Punkte hinter Buemi.

Höchste Zeit für Buemi also, zurückzuschlagen. Der Schweizer wird mit Sicherheit alles daran setzen, sich in Monaco ein zweites Mal ganz oben auf das Podium stellen zu können. Findet er zurück zu alter Stärke?

2. Was passiert im Qualifying?

Nirgendwo ist ein guter Startplatz so wichtig wie in Monaco. Nicht nur der Sprint zur ersten Kurve ist vergleichsweise kurz, auch die darauffolgende Kehre ist enorm eng. Bereits 2015 krachte es hier gewaltig: Nach einem Massen-Crash nach Kurve 2, bei dem fast die Hälfte des Feldes involviert war, mussten gleich vier Fahrer das Rennen aufgeben. Die Streckenposten waren mehrere Runden lang damit beschäftigt, die Strecke von Trümmerteilen zu befreien.

Das letzte Qualifying in Mexiko-Stadt bewies zudem, wie wichtig es sein kann, optimale Außentemperaturen zu haben. Zwar ist die Charakteristik des Monaco-Kurses anders als in Mexiko, jedoch relativiert das bei Weitem nicht die Wichtigkeit eines guten Startplatzes. Der Kampf um den Einzug in die Super-Pole wird wahrscheinlich so hart wie selten zuvor.

3. Gibt es für Fahrer aus Saison 1 einen Vorteil?

Von den 20 Fahrern, die in Saison eins in Monaco an den Start gingen, sind aktuell nur noch zwölf in der Serie aktiv. Zwar haben auch die acht Neulinge (mit Ausnahme von Maro Engel) in ihrer Vergangenheit Rennen in Monaco bestritten, jedoch wird das besondere Formel-E-Layout auch für sie eine Umstellung werden.

Zwar sind die verengte St. Devote (Kurve 1) und der kürzere Weg zur Hafenschikane kein massiver Schritt ins Unbekannte. Nichtsdestotrotz sollten wir davon ausgehen, dass die Fahrer einige Runden zur Akklimatisierung brauchen, um sich mit den unbekannten Grip-Levels vertraut zu machen. Gibt es für Fahrer und Teams, die den Kurs schon aus Saison eins kennen, also einen kleinen Vorteil? Wir werden es wohl erst im Qualifying erfahren.

4. Schlägt Venturi beim Heimrennen zurück?

Nicht nur am vorderen, sondern auch am hinteren Ende des Feldes wurden beim Mexico City ePrix die Karten neu gemischt. Die ersten Punkte von Jaguar beförderten die Briten in der Team-Wertung vor das Venturi-Team. Die Monegassen tragen seitdem die "rote Laterne" der Formel E. Zwar scheint noch deutlich mehr Potenzial in den Antriebssträngen von Maro Engel und Stephane Sarrazin zu schlummern, jedoch ändert das an der Meisterschaftssituation wenig.

Venturi braucht beim Heimrennen in Monaco unbedingt ein problemfreies Wochenende, um eine Chance auf die nächsten Zähler zu wahren. Dank dem Besuch von allen Teammitarbeitern, Freunden und Familienmitgliedern könnte die Motivation für die Venturi-Mechaniker und Fahrer wohl kaum höher sein.

Maro Engels Einzug in die Super-Pole von Mexiko-Stadt war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn der Münchener diese Leistung in Monaco wiederholen kann, warten einige wichtige Meisterschaftszähler auf sein Team.

5. FanBoost: Der Schlüssel zum Glück?

Traditionell ist es in Monaco schwer, Gegner auf der Strecke zu überholen. Trotz des geänderten Designs gilt das auch für die Formel E: Lediglich die Kurven 1 und 3 bieten, abgesehen von der Rascasse, realistische Überholmöglichkeiten. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Manöver ist wie immer ein guter Ausgang aus der vorigen Kurve und hohe Geschwindigkeiten auf der Geraden.

Der FanBoost könnte in Monaco also durchaus wichtig werden. Muss der Gegner am Kurvenausgang einen Kompromiss finden und ist langsam, könnte der FanBoost, ein Leistungsschub von zusätzlichen 100 kJ, für genau diesen entscheidenden Geschwindigkeitsüberschuss sorgen.

Umso wichtiger ist es also für die Teams, ihre Fahrer im FanBoost-Voting zu promoten. In der Formel E entscheiden schließlich die Fans, wer nach der Online-Abstimmung den Leistungsschub bekommt. Informationen zum Voting findet ihr auf unserer FanBoost-Infoseite.

'e-Formel.de' begleitet euch am Samstag über den gesamten Tag mit exklusiver Berichterstattung aus Monaco. In unserem Live-Ticker versorgen wir euch in jeder Session - auch den nicht in Deutschland übertragenen Trainings und Qualifying-Sessions, mit Informationen in Echtzeit. Die wichtigsten News und Ereignisse des Tages bekommt ihr übrigens auch über unseren kostenlosen WhatsApp-Newsletter direkt aufs Smartphone - meldet euch gern an!

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