Formel E

Formel E: ABT Lola bestätigt Verbleib von Lucas di Grassi

Timo Pape

Timo Pape

Es ist zwar keine wirkliche Überraschung, aber jetzt ist es offiziell: Lucas di Grassi fährt in der kommenden Formel-E-Saison 2024/25 weiterhin für ABT. Verändert haben sich nur die Farben: Durch die frische Herstellerverbindung mit Neueinsteiger Lola Yamaha ist der ABT-Rennwagen jetzt blau-gelb. Wer nach dem Abgang von Nico Müller an der Seite di Grassis fahren wird, ist noch nicht bekannt.

Lucas di Grassi, seit Tag 1 in der Formel E dabei, wird auch weiterhin in der Elektroserie an den Start gehen, auch wenn er gerade die laut eigener Aussage "schlechteste Saison seiner Karriere" hinter sich gebracht hat. Der 39-Jährige wird damit seinen Rekord für die meisten bestrittenen Rennen (aktuell 131) aller Voraussicht nach weiter ausbauen können. Es ist bereits das elfte Formel-E-Jahr für den Champion von 2017. Eine Statistik, die er sich gemeinsam mit Sebastien Buemi, Jean-Eric Vergne, Sam Bird und Antonio Felix da Costa teilt.

Di Grassi half bereits vor dem Debütjahr bei der Entwicklung des ersten Formel-E-Autos und gab wichtiges Feedback aus Fahrersicht. Dieses Talent wird auch dem neuen Hersteller Lola Yamaha zuteil, der seinen ersten Formel-E-Antrieb entwickelt hat und bereits testet. "Wir wissen, dass die Zusammenarbeit mit einem neuen Hersteller viele Herausforderungen mit sich bringt. Umso wichtiger ist es für uns, neben festen Größen im Team mit Lucas auch den erfahrensten Piloten an unserer Seite zu wissen."

"Deshalb sind wir sehr glücklich, unsere gemeinsame Reise in der Formel E mit Lucas fortzusetzen. Er ist nicht nur ein großartiger Botschafter unseres Teams und der ganzen Serie, sondern ist wie wir alle auch heiß darauf und voll motiviert, endlich wieder erfolgreich zu sein", sagt ABT-CEO Thomas Biermaier.

Preston: "Idealer Fahrer für unsere Rückkehr in den Motorsport"

Die ersten Meter in seinem neuen Fahrzeug hat der Brasilianer bereits bei einer privaten Testfahrt im Juni in Großbritannien absolviert (siehe Galerie unten). Interessante Beobachtung: An der "Heckflosse" des Testautos prangt die Startnummer 24. Gibt di Grassi nach vielen Jahren seine Nummer 11 ab, oder ist die 24 nur ein Hinweis auf das aktuelle Einstiegsjahr?

"Sein Wissen und sein Feedback während der Tests haben sich bereits als unschätzbar erwiesen", sagt Mark Preston, Motorsportdirektor von Lola Cars. "Einen Fahrer mit so viel Erfahrung, Talent und Leidenschaft wie Lucas zu haben, ist ein großer Trumpf für einen neuen Hersteller, der in die Serie einsteigt. Diese Eigenschaften, kombiniert mit seiner langen Beziehung zu ABT, machen Lucas zum idealen Fahrer für unsere Rückkehr in den Motorsport."

Di Grassi: "ABT ist meine Familie"

"ABT ist meine Familie", meint auch di Grassi, der sich auf die neue Herausforderung freut. "Ich habe dort die schönsten Momente meiner Karriere erlebt und volles Vertrauen in die Menschen, die jeden Tag hart für den Erfolg arbeiten. Deshalb bin ich glücklich, dass wir auch die neuen Herausforderungen gemeinsam angehen."

"Es ist ein sehr spannendes Projekt mit Menschen, die wissen, was man braucht, um in der Formel E bestehen zu können, und zwei renommierten Marken wie Lola und Yamaha, die über eine reiche Tradition im Motorsport und ein hohes Maß an technischem Know-how verfügen", so der Brasilianer weiter. "Jetzt haben wir anstrengende Wochen vor uns. Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um so schnell wie möglich erfolgreich zu sein."

Mit dem Wechsel zum neuen Antriebslieferanten Lola in Kombination mit Yamaha endet für ABT nicht nur die Partnerschaft mit Mahindra und ZF, die in den letzten zwei Saisons den Motor für das Team geliefert hatten. Auch die Partnerschaft mit Cupra, die gemeinsam mit den Kemptenern in die Elektroserie eingestiegen waren, findet somit nach zwei Jahren ein Ende. Der Teamname änderte sich daher auch von ABT Cupra zu ABT Lola. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Spanier nach der ETRC und der Extreme E auch aus der Formel E vollständig zurückziehen.

Di Grassis bekommt außerdem einen neuen Teamkollegen. Denn da Nico Müller sich entschied, das Team nach dieser Saison zu verlassen - vermeintlich, um zu Andretti zu wechseln -, muss sein Cockpit neu besetzt werden. Wer diese Rolle übernehmen wird, ist bisher nicht bekannt. Kelvin van der Linde könnte Chancen haben, Vollzeitfahrer in der Elektroserie zu werden, da er als Ersatzfahrer schon mehrere Rennen absolviert hat. Auch Norman Nato, Sacha Fenestraz und Jehan Daruvala könnten sich bei ABT gemeldet haben, denn sie suchen möglicherweise nach einem neuen Arbeitgeber.

zusätzliche Berichterstattung durch Svenja König

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