Formel E: Teamchef Abt übt Selbstkritik
Timo Pape
Lucas die Grassi hat beim Gastspiel der Formel E in Buenos Aires seine Erfolgsserie fortgesetzt: Beim vierten Rennen der Saison stand der Brasilianer aus dem Team Abt Schaeffler Audi Sport zum vierten Mal auf dem Podium. Mit dem dritten Platz bleibt er mit nur vier Punkten Rückstand schärfster Verfolger des Tabellenführers Sebastien Buemi (Renault e.dams).
Der ePrix in Argentiniens Hauptstadt erfüllte die hohen Erwartungen der Fans und Medien: Die Zuschauer an der 2,48 Kilometer langen Strecke und weltweit vor dem Fernseher erlebten eine packende Hitzeschlacht, bei der di Grassi vom siebten Startplatz aufs Podium fuhr. Beinahe hätte der Südamerikaner bei seinem Fast-Heimspiel sogar nach dem Sieg gegriffen. Doch eine relativ späte Safety-Car-Phase brachte Buemi in Schlagdistanz und ermöglichte nach dem Re-Start das Überholmanöver des Schweizers. Das machte einen Angriff auf den späteren Sieger Sam Bird unmöglich.
Entsprechend verhalten fiel di Grassis Freude über den zehnten Pokal in seinem 15. Formel-E-Rennen aus: "Ein Podium ist immer ein Erfolg, über den ich mich freue. Aber wir alle haben heute deutlich zu spüren bekommen, dass wir viel härter arbeiten müssen, wenn wir im Titelkampf eine Chance gegen Renault haben wollen."
Zwar legte die deutsche Mannschaft einmal mehr einen der schnellsten Boxenstopps hin, auf der Strecke jedoch wartet jetzt eine Menge Arbeit auf das Team aus Kempten.
Daniel Abt ging neben seinem Teamkollegen aus der vierten Startreihe ins Gerangel und erlebte anschließend ein Rennen zum Vergessen. "Die Pace war heute einfach nicht da. Ich bin sehr neugierig, was wir herausfinden, wenn wir die Daten analysieren. Zusätzlich lief der Stopp samt Autowechsel zur Mitte des Rennens nicht reibungslos, ein verdrehter Gurt kostete wertvolle Sekunden." So blieb im Ziel ein ernüchternder 13. Platz für Abt.
Am 12. März startet die Formel E zum ersten Mal in Mexiko. Lucas di Grassi kommt als Tabellenzweiter zum fünften Saisonlauf. Abt Schaeffler Audi Sport liegt ebenfalls auf dem zweiten Rang in der Teamwertung. "Wir waren heute nicht stark genug, um Renault ernsthaft die Stirn zu bieten, so ehrlich müssen wir sein", bilanziert Teamchef Hans-Jürgen Abt. "Aber wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können und werden. Wir haben nichts gegen die Rolle des Underdogs und werden jede noch so kleine Chance nutzen."
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