Formel E

Formel E: Auch Brüssel muss nach neuem Standort suchen

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nachdem erst am Wochenende bekannt wurde, dass sich die Verantwortlichen des Berlin ePrix für das im Juni geplante Rennen einen neuen Standort suchen müssen, wurde in der belgischen Hauptstadt Brüssel nun ein ähnlicher Schritt beschlossen. Das Formel-E-Rennen werde nicht auf dem geplanten Kurs in Koekelberg stattfinden können, verkündete Brüssels Verkehrsminister Pascal Smet via Twitter. Die Suche nach einer Alternative hat offenbar bereits begonnen.

Nachdem der Brüssel ePrix zunächst im Bezirk Laeken unweit des Atomiums geplant worden war, gab die Formel E Anfang Dezember des vergangenen Jahres ein Streckenlayout für das Koekelberg-Stadtviertel bekannt. Die Pläne für das Premierenrennen in der belgischen Hauptstadt muss die Elektroserie nun allerdings ein zweites Mal verwerfen. Laut Lokalpolitikern sollen die wichtigen Verkehrsanbindungen, auf die die Formel E Einfluss nehmen würde, zum Start der Sommerferien (Das Rennen findet in der ersten belgischen Ferienwoche statt, Anm. d. Red.) nicht blockiert werden.

Belgischen Medienberichten zufolge sei speziell die Schließung eines wichtigen Tunnels und des Boulevard Leopold II. den Anwohnern, die dem Kabinett um Brüssels Ministerpräsident Rudi Vervoort eine Petition schickten, ein Dorn im Auge.

Auch ob das Event überhaupt stattfinden kann, scheint noch nicht sicher zu sein. In einem Fernsehinterview mit 'RTL.be' erklärte Vervoort, dass das Event 2017 definitiv nicht ausgetragen werden kann und die Pläne in die Zukunft verlegt worden seien. Englischsprachige Medien widersprechen diesem Bericht jedoch und beziehen sich lediglich auf eine Verlegung des Austragungsortes. 'e-Formel.de' steht hinsichtlich dieser Frage im Kontakt mit der Brüsseler Regierung. Sobald uns neue Informationen vorliegen, lassen wir es euch selbstverständlich wissen.

"Grundsätzlich sind wir uns einig, dass wir die Formel E in der Region Brüssel organisieren wollen", verkündet auch Verkehrsminister Smet via Twitter. "Die Serie kann aber leider nicht in Koekelberg fahren, da die kurzfristige Planung für das Event zu kompliziert wäre." Offenbar hält die Europahauptstadt bereits Ausschau nach einer Alternative. Das Rennen ist nach wie vor auf den 1. Juli 2017 im Formel-E-Rennkalender datiert.

Hat Deutschland die Chance auf ein 2. Rennen?

Wie ein zusätzlicher Bericht von 'Autosport' nahelegt, zieht die Formel E auch eine Absage des Rennens in Betracht. Grund dafür sei, dass die Serienverantwortlichen dem Risiko einer unpassenden Notlösung aus dem Weg gehen wollen, sollte in absehbarer Zeit keine gute Alternative gefunden werden können. Beim Einstand des belgischen ePrix solle es keine "halben Sachen" geben.

Gesetzt den Fall, dass das Rennen tatsächlich in die vierte Saison verschoben wird, dürften sich vielleicht auch deutsche Fans Hoffnungen machen. Um den Rennkalender weiterhin bei zwölf Rennen zu halten, so der Bericht, bestünde die Option eines zweiten Rennens in Deutschland. Ob es sich dabei um ein Doppelrennen in Berlin oder ein Event in einer anderen Stadt handeln könnte, steht derzeit noch in den Sternen. Eine komplette Neuplanung in einer anderen Stadt wäre allerdings äußerst kurzfristig.

Derzeit verhandelt der Veranstalter des Berlin ePrix mit dem Senat der Bundeshauptstadt über eine Rückverlegung des Rennens auf den ehemaligen Flughafen Tempelhof, wo schon in Saison eins der einzige deutsche Lauf der Formel E stattfand. Am vergangenen Wochenende beschloss der Berliner Senat, dass die Formel E nicht mehr in Berlin-Mitte auf der Karl-Marx-Allee fahren dürfe.

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