Formel E

Formel E: Bird bestätigt bei Jubiläums-Wochenende gute Form, Evans verliert Top-5-Chance auf Zielstrich

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Nach einer zermürbenden Formel-E-Saison 2022 kehrte Sam Bird beim Diriyya E-Prix zu alter Stärke zurück. Ein dritter und vierter Platz in Saudi-Arabien markieren einen der besten Saisonstarts seiner Elektro-Karriere - passend zum Jubiläum seiner 100. E-Prix-Teilnahme. Mitch Evans sammelte im zweiten Jaguar ebenfalls Führungskilometer, war beim Zieleinlauf jedoch "zur falschen Zeit am falschen Ort" und verpasste auf kuriose Art und Weise die Chance auf ein Top-5-Resultat.

Beim zweiten Rennwochenende der neuen Saison wirkte es beinahe so, als hätte Sam Bird den Weg zurück zu seiner Form der erfolgreichen Formel-E-Jahre mit Virgin oder Envision gefunden. Insgesamt 28 Zähler sammelte er in Saudi-Arabien - mehr, als er zusammengerechnet bei seinen letzten acht Rennteilnahmen für Jaguar erzielte! Freitags krönte er seinen 100. Start in der Elektroserie zudem mit seinem ersten Podium seit dem New York City E-Prix 2021.

Auch nach dem Samstagsrennen, in dem Bird nach einer Schlussoffensive nur knapp den Kampf ums Podium gegen Rene Rast (McLaren) verlor, waren seine Rivalen voll des Lobes für den Briten. "Er hatte zwischenzeitlich zwei Prozent mehr Energie als wir", hob unter anderem Jake Dennis (Andretti) hervor. Rast lobte den "Kampf bis zur letzten Kurve" mit Bird ebenfalls.

Bird zeigte sich nach dem Samstagsrennen in Diriyya "unglaublich glücklich" mit dem Tempo seines Autos. "Allerdings wäre heute ein Podium möglich gewesen. Wir waren sehr effizient, doch nach dem Safety-Car wurde das Rennen zu einem Vollstrom-Sprint. Das hat es schwer gemacht zu überholen."

Jaguars Teamchef James Barclay schwärmt ebenfalls von der Leistung des 36-Jährigen: "Ich gratuliere ihm zu einem großartigen Wochenende! Er ist zurück in der Form, die wir von ihm kennen. Ein Podium sowie Platz 4 plus die schnellste Rennrunde am Samstag zeigen, wie talentiert er ist!"

Evans fehlt erst der "Flow", dann das Rennglück

Mit gemischten Gefühlen reist hingegen Birds Teamkollege Mitch Evans aus Saudi-Arabien ab. Der Neuseeländer übernahm in der ersten Kurve des Samstagsrennens die Führung von Pole-Sitter Jake Hughes (McLaren). Jaguar ließ sich in den zwei verpflichtenden Attack-Mode-Sequenzen jedoch von McLaren, Porsche und Andretti überrumpeln. Barclay erklärt außerdem: "Wir haben dem restlichen Feld einen Windschatten gegeben. Das hat Energie gekostet, weshalb er sich zurückfallen lassen musste, um Strom zu sparen."

Evans fiel dabei hinter Hughes sowie einige seiner Kontrahenten zurück. Auf Platz 6 liegend versuchte er in der Schlussphase mehrere Angriffe gegen den Briten - ehe dem McLaren-Fahrer in der letzten Kurve der Strom ausging. Evans konnte nicht rechtzeitig ausweichen, blieb am Diffusor seines Rivalen hängen und konnte somit wenige Meter vor dem Ziel nicht mehr verhindern, dass Sebastien Buemi (Envision) ihn überholt. Letztlich blieb Evans nur Platz 7.

"Das war der letzte Teil einer Serie von unglücklichen Ereignissen", sagt Barclay. "Dieses Resultat ist kein gerechtes Abbild der Leistung von Mitch und von unserem Auto. An harten Tagen wie diesen lernen wir am meisten. Jetzt haben wir einige Hausaufgaben bis zum nächsten Rennen."

Evans selbst war nach dem Rennen ebenfalls zerknirscht. "Eigentlich war die Pace gut, aber ich kam am gesamten Wochenende nie in einen guten Flow. Oft war ich zur falschen Zeit am falschen Ort. Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig, als abzureisen, mir die Daten anzusehen und mich auf das nächste Rennen zu fokussieren."

Dies findet am 11. Februar 2023 in Hyderabad statt. Evans reist auf WM-Position 9 nach Indien, Bird ist sogar Fünfter. Den fünften Rang belegt Jaguar TCS Racing auch in der Teammeisterschaft. Dort liegt die britische Truppe knapp hinter dem eigenen Kundenteam Envision Racing.

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