Formel E: Bleibt Kobayashi auch in Marrakesch im Andretti-Cockpit?
Tobias Bluhm
Der ehemalige Formel-1-Fahrer Kamui Kobayashi könnte auch noch beim nächsten Formel-E-Rennen in Marrakesch für Andretti starten. Das deutete Andretti-Technikchef Roger Griffiths bei 'Motorsport.com' an. Nachdem Kobayashi eigentlich ausschließlich für den Hongkong E-Prix am vergangenen Wochenende für das Team antreten sollte, scheint der US-Rennstall dem Japaner nun offenbar doch noch eine Tür für das Januar-Event in Marokko offen zu halten. Die Formel-E-Zukunft von Tom Blomqvist, der ursprünglich für Andretti starten sollte, ist damit noch ungewiss.
"Seine gute Performance in Hongkong hat die Entscheidung ganz bestimmt nicht einfacher gemacht", sagt Griffiths dem Motorsportportal. Ursprünglich trug Andretti den Briten Tom Blomqvist auf der offiziellen FIA-Starterliste ein, ließ Kobayashi aber nach Druck des japanischen Hauptsponsors MS&AD in Hongkong den Vorzug. Ab Marrakesch sollte Blomqvist eigentlich das Lenkrad übernehmen. Allzu direkt scheint der Weg des 24-Jährigen in die Formel E nun allerdings doch nicht zu werden…
"Unser Plan war immer: Wir machen dieses Wochenende und geben niemandem ein Versprechen. Wir müssen uns jetzt beraten, Kamuis Leistungen aus den Qualifyings und Rennen analysieren und schauen, wie er mit dem Energiemanagement umgegangen ist. Ich bin sicher, dass es einige Telefongespräche mit BMW geben wird."
Der bayrische Autobauer agiert seit nunmehr zwei Jahren im Hintergrund des Teams und wird ab der kommenden Formel-E-Saison das Team von Andretti übernehmen. Als erster Schritt der Übernahme wurde schon 2016 BMW-Werksfahrer Antonio Felix da Costa installiert, ab diesem Jahr sollte eigentlich Tom Blomqivst, ebenfalls BMW-Werksfahrer, folgen.
Entscheidung bis zum Jahresende
Nachdem der schwedisch-britische DTM-Shootingstar schon bei den vorsaisonalen Formel-E-Testfahrten in Valencia überzeugen konnte, scheint dieser Plan jedoch vorerst auf Eis gelegt zu sein. "Wir wissen, dass Kamui noch mehr Rennen fahren will, vorausgesetzt, es passt mit seinen Ambitionen in anderen Serien zusammen", so Griffiths.
BMW-Motorsportchef Jens Marquardt sprach sich in der letzten Woche noch dafür aus, dass Blomqvist "lieber früher als später" Erfahrungen in der Formel E sammeln solle. Die finale Entscheidung über das Line-up liegt jedoch noch bei Andretti. Das Team muss sich bis zum Jahresende entschieden haben, welcher Fahrer Antonio Felix da Costa in Marrakesch an die Strecke begleiten soll. Bis dahin schwebt über dem zweiten Cockpit der blau-grünen Fahrzeuge abermals ein großes Fragezeichen.
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