Formel-E-Blog: Der Berlin ePrix hat noch Chancen
Tobias Bluhm
Als der Berliner Stadtsenat am vergangenen Wochenende endgültig bestätigte, dass der Berlin ePrix 2017 definitiv nicht mehr auf der Karl-Marx-Allee stattfinden wird, war die Aufregung in der Formel-E-Community groß. Der Unmut, den auch wir teilten, bahnte sich vor allem auf unserer Facebook-Seite seine Bahnen. Die Rennorganisatoren sind nun auf der Suche nach einer alternativen Location. Gute Chancen könnte der stillgelegte Flughafen Tempelhof haben, wo schon in Saison eins der Berlin ePrix stattfand. Auch wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und uns nach alternativen Streckenoptionen in Berlin umgeschaut.
Wichtiger Disclaimer: Bei unserem Entwurf handelt es sich lediglich um ein Gedankenexperiment von 'e-Formel.de'. Die vorgeschlagene Strecke liegt weder der FIA noch den Rennveranstaltern vor - aus dem Design lassen sich also keine Rückschlüsse auf die laufenden Verhandlungen zum Austragungsort des Berlin ePrix 2017 ziehen.
Das Ergebnis unserer Recherche: Der Berlin ePrix hat durchaus noch Chancen. Die Bundeshauptstadt ist nicht nur groß, sondern bietet auch viele Möglichkeiten für Rennstrecken. Neben dem bereits bekannten Layout des "Tempelhof Circuit" hat unser Redakteur Tobi in der Innenstadt eine Alternativroute gefunden. Wir präsentieren: Der Ernst-Reuter-Ring!
Zugegeben: Unsere Strecke orientiert sich am Layout des Kurses an der Karl-Marx-Allee. Ähnlich wie in Berlin-Mitte ist auch der alternative Rundkurs um einen Kreisverkehr angelegt. Die Location am Verkehrsknotenpunkt Ernst-Reuter-Platz bietet dabei aber viele Vorteile: Nicht nur ist der Verkehr leicht umzuleiten, auch sind die Straßenbedingungen ähnlich wie an der Karl-Marx-Allee.
Die Start- und Zielgerade liegt bei unserem Entwurf, ebenso wie die Gegengerade, direkt vor dem Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin auf dem westlichen Ende der Straße des 17. Juni in Berlin-Charlottenburg. Die Verlängerung der berühmten dreispurigen Straße in Richtung Osten würde bis zum Brandenburger Tor führen.
Formel E vor der TU Berlin: Wen stört's?
Größter Vorteil unserer Formel-E-Alternative ist wohl die Umgebung. Anders als an der Karl-Marx-Allee sind die Gebäude um den Ernst-Reuter-Platz nämlich größtenteils von Firmenbüros belegt, die am Wochenende leerstünden. Ferner liegen mit der Berlin-Zentrale der Deutschen Bundesbank, der Staatsoper im Schiller-Theater, dem Telefunken-Hochhaus und dem Landwehrkanal gleich mehrere sehenswerte Orte in unmittelbarer Streckennähe.
Der Verkehr, der ohnehin hauptsächlich zur Stadtautobahn A100 (nach Westen) oder in Richtung City West (nach Süden) fließt, kann außerdem ideal über die etwas südlicher gelegene Verbindung Kantstraße/Leibnitzstraße umgeleitet werden. Und während die Studenten den Campus der TU ohnehin so gut wie ausschließlich über ÖPNV erreichen, könnte man die in die Strecke eingeschlossenen Häuser über eine Brücke mit dem "Outfield" verbinden.
Ferner kann der Kreisverkehr des Ernst-Reuter-Platzes bis kurz vor dem Rennen für den öffentlichen Verkehr geöffnet bleiben. Dass so etwas möglich ist, bewies die Formel E schon in Saison eins in Miami. Wobei damals das 1. Freie Training kurzfristig gestrichen werden musste...
Fürs Erste bleibt dieser Streckenentwurf allerdings lediglich eine Träumerei. Nach wie vor warten wir auf eine Antwort zur Zukunft des Berlin ePrix - vielleicht geht es ja doch wieder auf das Flughafengelände Tempelhof. Uns interessiert trotzdem: Was haltet ihr von unserem Ernst-Reuter-Ring? Kennt ihr andere Optionen in der Stadt? Lasst es uns mit einem Kommentar wissen!
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