Formel E

Formel E: BMW präsentiert Fahrzeug für Saison 2019/20

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Einen Tag vor dem Auftakt in die Vorsaison-Testfahrten der Formel E in Valencia hat auch BMW sein Fahrzeug für die Saison 2019/20 präsentiert. Der BMW iFE.20, das neue Arbeitsgerät von Maximilian Günther und Alexander Sims, wird wie im Vorjahr vorrangig in Blau und Weiß auf die Strecke gehen. Unter der Motorabdeckung setzen die Münchener auf eine Antriebsstrang-Evolution des Vorgängermodells, mit dem das Team in der abgelaufenen Saison den fünften Platz in der Gesamtwertung der Teams erreichte.

"Das gesamte BMW i Andretti Motorsport-Team freut sich sehr auf den Start von Saison 6", sagt Teamchef Roger Griffiths beim Launch des neuen Fahrzeugs, das am Montagnachmittag auf YouTube präsentiert wurde. "Große Teile des Rennstalls sind gleich geblieben, und wir haben dank dieser Kontinuität die Möglichkeit, auf unseren Erfahrungen aus der vergangenen Saison aufzubauen. Ich begrüße Maximilian Günther als neuen Fahrer sehr herzlich bei uns. Seine bisherigen Leistungen haben uns überzeugt, und wir freuen uns darauf, in den kommenden Monaten mit ihm zu arbeiten. Ebenso schön ist es, Alexander Sims auch weiterhin bei uns im Team zu haben. Er hat seine Rookie-Saison mit starken Ergebnissen in New York beendet. Daran wollen wir gemeinsam mit ihm nun anknüpfen. Das Ziel für Saison 6 ist recht einfach: Wir möchten uns gegenüber der vergangenen Saison verbessern und den nächsten Schritt machen."

Äußerlich fällt das leicht veränderte Design des BMW iFE.20 auf. Es führt einige Elemente des Vorgängers weiter. Dazu zählen die blauen und weißen Ecken, die sich in Anlehnung an das BMW-Logo überkreuzen. Weiterhin wird auch die Ansicht von oben betont, die angesichts der meist erhöhten Sitzposition der Zuschauer bei den Formel-E-Rennen eine besonders wichtige Rolle spielt. Hinzu kommt das asymmetrische Layout, das für maximale Sichtbarkeit im Renntempo sorgen soll.

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Farbliche Unterschiede zwischen Autos von Günther & Sims

Zu den markanten Änderungen gehört auch das nicht-reflektierende, matt-schwarze Cockpit-Element, das auf die gesamte Umgebung des Fahrers erweitert wurde. Es rückt den Fahrer noch stärker in den Fokus und soll seine zentrale Bedeutung in der Formel E unterstreichen. Das bei seinem Vorgänger betonte Schema des BMW-Logos wurde beim BMW iFE.20 etwas abstrakter interpretiert.

Dafür wird der Farbverlauf von Blau zu Violett, "den natürlichen Farben der Elektrizität", deutlich stärker hervorgehoben, erklärt BMW. Außerdem finden sich die im Verlauf der vergangenen Saison etablierten "Spirit Marks" von BMW nun auch im Design der Fahrzeuge wieder. Zur besseren Unterscheidung der beiden BMW iFE.20 hat das Fahrzeug mit der Nummer 27 von Sims etwas mehr violette Farbanteile, während der #28 BMW iFE.20 von Günther etwas mehr blaue Farbanteile aufweist.

Die Vorfreude bei Günther, der im Sommer von Dragon Racing an die Seite von Alexander Sims zu BMW wechselte, ist groß: "Als Bayer ist es ein Traum, für einen renommierten Hersteller wie BMW fahren zu können", erklärt er. "Ich habe mich hier vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt. In den ersten Wochen konnte ich meine neuen Kollegen kennenlernen und bin überall sehr gut aufgenommen worden. Wir harmonieren aus meiner Sicht sehr gut und bereiten uns mit Hochdruck auf den Saisonstart vor. Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich das Optimum aus unserem Paket herauszuholen und Top-Resultate einzufahren."

Evolution unter der Motorabdeckung

Wie sein Vorgänger hat auch der neue BMW ein in der Formel E per Reglement vorgeschriebenes Einheitschassis. Das Know-how von BMW liegt somit weiterhin vor allem im Herzstück des Fahrzeugs, dem weiterentwickelten Antriebsstrang. Die Charakteristik des "BMW Racing eDrive02" wurde anhand der detaillierten Informationen zu den einzelnen Rennstrecken, die das Team im Verlauf der abgelaufenen Saison gesammelt hat, überarbeitet und an die speziellen Herausforderungen der Formel-E-Rennen angepasst.

Die Änderungen betreffen vorrangig den E-Motor und den Inverter. Hauptziel aller Modifikationen ist die weitere Verbesserung der Effizienz des Antriebsstrangs. Für dessen Wasserkreislauf kommt nun beispielsweise das gleiche Glykol zum Einsatz, das auch in Serienfahrzeugen verwendet wird. Außerdem optimierten die BMW-Ingenieure die Software, die Strategien für das Energiemanagement berechnet, sowie den Simulator in München. Ebenfalls geschraubt wurde an der Heckstruktur des BMW iFE.20, um mehr Flexibilität beim Set-up zu erreichen.

Große Ziele für Saison 2019/20

"In unserer Debütsaison haben wir mit einem Sieg, zwei Pole-Positions und mehreren Podestplätzen gezeigt, dass wir in der Formel E Top-Resultate einfahren können", kommentiert BMW-Motorsport-Chef Jens Marquardt. "Allerdings wissen wir, dass die Leistungsdichte extrem hoch ist und sich voraussichtlich noch weiter steigern wird. In diesem Umfeld muss es dennoch unser Anspruch sein, uns in unserer zweiten Saison weiter zu steigern und regelmäßig in der Spitzengruppe um Top-Platzierungen kämpfen zu können. Unabhängig von den Ergebnissen wollen wir mit guten und spannenden Rennen zeigen, wie dynamisch und emotional elektrischer Rennsport sein kann. Und auch abseits der Rennstrecke werden wir mit BMW i präsent sein und die Plattform Formel E weiterhin nutzen, um Innovationen rund um Elektromobilität, autonomes Fahren und weitere Zukunftsfelder der BMW Group einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen."

BMW wird bereits am Dienstag seinen Wagen öffentlich präsentieren, wenn die Formel E in ihre obligatorischen Vorsaison-Testfahrten in Valencia startet. Nach der Testwoche startet das Team aus München am 22./23. November beim ersten Rennwochenende der neuen Saison in Diriyya (Saudi-Arabien), wo BMW im vergangenen Jahr mit Antonio Felix da Costa seinen bislang einzigen Sieg einfahren konnte.

Fotos: BMW Motorsport

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