Formel E

Formel-E-Boss Agag: "Virtual Reality bringt Motorsport auf neues Level"

Timo Pape

Timo Pape

Die Formel E ist seit jeher für ihren besonders hohen Grad an Fan-Involvement bekannt. Zuschauer der Serie können ihren Lieblingsfahrern zum Beispiel einen FanBoost bescheren, durften die Lackierung des aktuellen Mahindra-Autos M3Electro bestimmen und Streckenlayouts für eine potenzielle Rennstrecke in Neu Delhi entwerfen. Beim eRace von Las Vegas am 7. Januar haben zehn Videospieler sogar die Chance, horrende Preisgelder gegen die 20 realen Formel-E-Fahrer zu gewinnen. Die Elektroserie ist schon heute Vorreiter in diesem Segment, doch in den nächsten Jahren soll noch viel mehr kommen.

"Ein Bereich, den die Formel E von Beginn an sehr aktiv verfolgt, ist Gaming beziehungsweise eSports", sagt Formel-E-Boss Alejandro Agag in der FIA-Publikation 'Auto'. "Unser eRace in Las Vegas ist schon ein gutes Beispiel dafür, dass Fans in zehn Jahren Motorsport nicht nur schauen, sondern selbst daran teilnehmen werden. Wir wollen den Fans eine lebhaftere Sporterfahrung als jemals zuvor bieten." Der FanBoost sei bereits ein Anzeichen dafür.

"Ein anderes Element, mit dem Fans von nun an Motorsport schauen oder spielen können, ist Virtual Reality", spricht Agag eine Technologie an, die enormes Zukunftspotenzial mit sich bringt. Schon in der Frühphase der Formel E wurden Ideen geäußert, die Fans über ein Videospiel in real stattfindende Rennen zu integrieren, sodass sie quasi im echten ePrix mitfahren können. Bis dato verhindern technische Hürden wie Latenz die Umsetzung dieser Vision. Erste Schritte sind aber bereits möglich.

Erste Ansätze bereits im Einsatz

"Zuschauer wollen mehrere Onboard-Perspektiven ihres Lieblingsfahrers sehen - Virtual Reality und 360-Grad-Videos machen dies möglich", sagt Agag. "Wir haben das bereits getestet mit einer VR-Brille. Du kannst im Auto sitzen oder sogar aufstehen und rings herumgehen, während der Wagen auf der Strecke fährt. Ich habe das in Long Beach ausprobiert und war völlig von den Socken. Es zeigt, dass Fans vielleicht in zehn Jahren nicht nur beim Motorsport zuschauen, sondern richtig teilnehmen können. Du schaust hoch und siehst Wolkenkratzer, oder blickst dich um, wo dein ärgster Rivale ist - Virtual Reality bringt den Motorsport auf ein ganz neues Level."

Laut Agag haben sich die Nutzerbedürfnisse in den vergangenen Jahren verändert. "Ich denke nicht, dass viele Leute den Luxus haben, jeden Tag stundenlang zu Hause Sport schauen zu können - egal wie sehr man ihn liebt. Die Leute sind ständig in Bewegung. Fans verfolgen ihren Sport heutzutage unterwegs auf ihrem Smartphone", so der Spanier. Zwar glaube Agag nach wie vor an reale Live-Events ebenso wie an den Komfort auf der Fernsehcouch, "aber Fans erwarten mehr".

"Sie wollen eine Second-Screen-Erfahrung an der Strecke oder etwa Live-Streaming beim wöchentlichen Einkauf", meint Agag. Auch nach diesen technischen Möglichkeiten halte die Formel E derzeit Ausschau. "Es ist wichtig, dass wir den Fans eine eindringliche Erfahrung anbieten können, um sie näher denn je an den Sport zu bringen", so Agag.

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